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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)
Autoren: Georgina Devon
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Perth mit seiner tiefen, dunklen Stimme. „Smythe-Clyde muss in seiner Jugend ja wirklich fleißig gewesen sein.“
    „Soweit ich weiß“, sagte Ravensford, sein Stöckchen mit der goldenen Spitze elegant schwingend, „hat der Baron nur einen Sohn.“ Er lächelte Brabourne an. „Und den hast du gerade mit einem Aufwärtshaken erledigt, den sogar Gentleman Jackson bewundert hätte.“
    Brabourne stülpte sich den Kastorhut verwegen auf den Kopf. „Was für ein hohes Lob von jemand, den Jackson im Ring nicht besiegen kann.“ Er sah sich um. „Aber genug davon. Wollen wir uns zu Annabell begeben? Das Leben besteht nicht nur aus Wein und Kartenspiel.“
    „Wie wahr“, sagte Perth schleppend und setzte sich in Bewegung. „Es gibt auch noch die Frauen.“
    „Vor allem die Frauen“, ergänzte Ravensford mit einem verwegenen Glitzern in den Augen.

3. KAPITEL

    In den frühen Morgenstunden schlenderte Brabourne in das Zimmer, in dem sein unwillkommener Gast untergebracht war. Die beiden Dienstboten standen am Bett und murmelten bedrückt miteinander. Dem Duke wollte die Spannung im Raum gar nicht gefallen.
    „Was ist los?“, fragte er und schritt auf die Gruppe zu.
    Hobson sah auf. Sein rundes Gesicht war sorgenverzerrt. „Miss Juliet geht es schlechter.“
    Brabourne sah auf die Patientin hinunter. Ihr Gesicht war gerötet. Das Nachthemd, das er ihr geborgt hatte, klebte ihr an Schulter und Hals. Ihre Hände bebten. Besorgt und auch ein wenig gereizt zog er die Brauen zusammen.
    „Hat sich ihre Wunde entzündet?“
    Ferguson, der gerade vorsichtig den Verband abnahm, blickte auf. „Ich glaub schon, Euer Gnaden.“
    Die Stelle, wo die Kugel eingedrungen war, war geschwollen und gerötet, und inzwischen bildeten sich schon scharlachrote Streifen.
    Juliet schlug die Augen auf und warf ihm einen glitzernden Blick zu.
    „Brabourne“, murmelte sie undeutlich. „Eine Strafe für jeden Mann, aber die Wonne eines jeden Frauenherzens.“ Sie kicherte, keuchte dann jedoch gepeinigt auf, als Ferguson die nässende Wunde zu reinigen versuchte. „Himmel! Seien Sie doch nicht so ungeschickt!“
    Das waren die letzten zusammenhängenden Worte, die sie äußerte, denn danach flößte Hobson ihr ein Glas Wasser mit Laudanum ein.
    „Ich muss einen Wickel machen“, erklärte Ferguson und legte das Tuch beiseite, mit dem er ihre Schulter abgetupft hatte. Er sah den Duke an.
    Brabourne seufzte beinahe, als er merkte, wie sich die Schlinge der Verantwortung um seinen Hals legte. Das Mädchen konnte ganz offenkundig nicht bewegt werden. „Und was erwarten Sie nun von mir?“
    „Sie sollen ja einen der besten Ställe im ganzen Land haben, Euer Gnaden. Ich bin sicher, dass Ihr Stallmeister hat, was ich brauche.“
    „Sie wollen Ihrer Herrin allen Ernstes einen Pferdeverband anlegen?“
    Ferguson zuckte die Achseln. „Wenn’s bei den Vierbeinern wirkt, warum nicht auch bei Zweibeinern?“
    Brabourne hatte keinen besseren Vorschlag beizusteuern, da sie keinen Arzt zulassen wollten – und dem stimmte er jetzt, da er die Umstände kannte, von ganzem Herzen zu. „Gehen Sie zu Jenkins, und sagen Sie ihm, dass ich Ihnen erlaubt habe, alles zu benutzen, was Sie brauchen.“
    Der eine Diener verließ den Raum, und mit schmerzlicher Resignation wandte Brabourne sich an den anderen. „Und was brauchen Sie?“
    Hobson blickte auf. „Noch ein wenig kaltes Wasser wäre nicht schlecht, Euer Gnaden. Miss Juliet glüht förmlich; wie sehr ich sie auch mit dem Schwamm abtupfe, sie wird nur noch heißer.“
    Brabourne trat zu dem Klingelzug über dem Kaminsims, hielt dann jedoch im letzten Moment inne. Grüblerisch betrachtete er die junge Frau. Mit ihren fiebrigen Wangen und den geschwollenen Lippen konnte man sie unmöglich für etwas anderes halten, als sie war. Und auch wenn jemand gar nichts merkte und sie immer noch für einen Mann hielt – die sanfte Rundung ihrer Brüste unter dem Hemd und dem Leintuch würde ihn dann doch eines Besseren belehren. Denn sobald er ihre Verkleidung durchschaut hatte, hatte sie als Allererstes ihre eingebundenen Brüste befreit, damit sie besser Luft bekam und bequemer liegen konnte.
    Die Lage wurde immer komplizierter. Das Allerletzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war, dass sich herumsprach, um wen es sich bei seinem ungebetenen Gast in Wirklichkeit handelte. Brabourne war dreiunddreißig und hatte nicht die geringste Absicht, eine Frau heimzuführen, die er nicht selbst gewählt hatte. Nicht
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