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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)
Autoren: Georgina Devon
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stellte das leere Glas ab. „Anscheinend. Seit letztem Abend sind Sie zum ersten Mal wach und bei Bewusstsein.“
    Ihre Augen weiteten sich. „Sie scherzen doch, oder?“
    „Diesmal nicht.“ Er wandte sich ab und rückte den Sessel heran, in dem er vorhin gesessen hatte. Er stellte ihn neben das Bett und sank in die dicken Lederpolster.
    „Vermutlich nicht“, sagte sie und wandte den Blick von seinen forschenden Augen ab. „Schließlich kann ich nicht annehmen, dass Sie eine Frau wie mich gern in einem Ihrer Betten hätten.“ Sobald die Worte ausgesprochen waren, merkte sie, wie aufreizend sie klangen. „Ich … ich hab es nicht so gemeint, wie es klang.“
    Er hob eine Braue. „Nein? Wie enttäuschend.“
    Vorher war ihr schon heiß gewesen, doch nun glühte sie.
    Ein träges Lächeln hob seine Mundwinkel. Es verlieh seinem Gesicht eine verführerische Intensität, als wäre er tatsächlich an ihr als Frau interessiert. Ein Teil von ihr wollte dahinschmelzen. Ein anderer davonrennen. Für eine Frau war es in seiner Nähe gefährlich.
    „Gewiss wären viele Frauen begierig, in einem Ihrer Betten zu liegen, und keine möchte es wegen einer Verletzung tun.“ Die Worte klangen wie ein Vorwurf, nicht wie die vernünftige Aussage, als die sie gedacht waren. Er brachte sie ganz durcheinander.
    „Das ist wahr, aber sie würden mich alle langweilen. Sie hingegen, möchte ich wetten, sind nie langweilig.“
    Sie hatte den Eindruck, dass er mit ihr flirtete. Sie wandte den Blick von seinen verwirrenden Augen ab und begann an der Decke herumzuzupfen, ohne dass ihr bewusst war, was sie tat.
    „Jeder kann langweilig sein“, flüsterte sie endlich.
    „Diese Erfahrung habe ich auch immer gemacht“, erwiderte er trocken. „Aber bisher hat sich auch noch nie eine Frau mit mir duelliert. Und bisher ist es auch noch keiner Frau gelungen, bei mir Unterschlupf zu finden, weil sie nicht zu ihrer Familie gehen kann. Warum würde Ihre Familie Ihnen nicht helfen, Ihren Zustand geheim zu halten?“
    Der abrupte Themenwechsel überraschte sie. Es war fast so, als hätte er mit einem Trick versucht, ihr eine Antwort zu entlocken, aber die Sache war gar kein Geheimnis. „Harry hätte mir schon geholfen. Der arme Papa wäre zu seiner neuen Frau gelaufen und hätte erwartet, dass sie sich um alles kümmert. Ich traue meiner Stiefmutter aber nicht. Alles, was sie tut, ist vom Eigennutz diktiert. Sie wäre außer sich.“
    „Weil sie sich duelliert haben oder weil sie die Stelle Ihres Vater einzunehmen versuchten?“
    „Beides.“
    „Hätte sie Sie geschlagen?“ Sein Blick verdüsterte sich, als er auf ihre Antwort wartete. „Würde Ihr Vater es tun?“
    „Nein“, keuchte sie, schockiert, dass er es überhaupt in Erwägung zog. „Papa hat uns nie geschlagen. Mama war diejenige, die uns bestraft hat. Sie oder unsere Kinderfrau, und später die Gouvernante oder der Hauslehrer. Meine Stiefmutter würde das nicht wagen.“
    Sein Mund verspannte sich. „Hatten Sie viel mit Ihrer Mutter zu tun?“
    Ein weiches Lächeln der Erinnerung ließ Juliets Gesicht aufleuchten. „Ja. Immer. Mama war eine Vikarstochter, und sie glaubte, Kinder seien ein Geschenk, für das man dankbar sein sollte.“
    „Hübsche Illusion“, meinte er so bitter, dass seine Stimme hart und brüchig klang.
    Sein Gesicht verriet keinerlei Gefühle, als hätte er sein wirkliches Selbst hinter einer Maske versteckt. Es drängte sie, ihn nach dem Grund zu fragen, doch sie zögerte. Er war kein Mann, der Nähe zugelassen hätte oder vertrauliche Fragen.
    Er stand so abrupt auf, dass der Sessel beinahe umgefallen wäre. Dann stürmte er zum Kamin, packte das Schüreisen und stocherte wütend im bereits lodernden Feuer herum.
    Juliet erkannte, dass seine hochgezogenen Schultern Schmerz verrieten. Sie sehnte sich danach, ihn zu trösten, aber sie spürte auch, dass er sich, wenn sie etwas sagte, noch weiter in sich zurückziehen würde. Stattdessen wartete sie schweigend ab, bis er sich wieder zu ihr umwandte. Sie brauchte nicht lang auszuharren.
    Er stellte den Schürhaken zurück und trat ans Bett, wo er den Stuhl nahm und wieder an seinen ursprünglichen Platz stellte. „Ich schicke Mrs. Burroughs zu Ihnen, damit sie Ihnen in ein frisches Nachthemd hilft. Aber sagen Sie mir erst noch, warum der Zorn Ihres Vaters Sie davon abhielt, nach Hause zu gehen, obwohl Sie doch wussten, dass er Sie nicht bestrafen würde.“
    Sie lächelte reuig. Er wollte sich nicht
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