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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)
Autoren: Georgina Devon
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drang eine erhobene Stimme zu ihm hinauf. Darauf folgte das Klappen der Haustür. Diese Familie brachte ihm nichts als Ärger ein.
    Seufzend erhob Brabourne sich. Wie hatte er nur in diese verzwickte Lage geraten können? Schließlich kam für ihn der eigene Komfort immer und überall zuerst.
    Anfangs hatte er verhindern wollen, dass das Mädchen aufs Land geschafft wurde, da das für sie möglicherweise lebensgefährlich gewesen wäre. Und dann hatte er die Verletzte bleiben lassen, weil sie zu krank war, um bewegt zu werden.
    In einer unbewussten Geste strich er sich mit dem Finger über die linke Augenbraue. Und jetzt erlaubte er ihr zu bleiben, weil sie wieder etwas zu Kräften kommen musste, ehe sie nach Hause zurückkehrte. In ihrer gegenwärtigen Verfassung würde es nicht lang dauern, bis jemand bemerkte, dass sie verletzt war. Dann würde die Sache mit dem Duell herauskommen und ihr Aufenthalt hier. Und das wäre ihr Ruin. Ihr Mut faszinierte ihn, er wollte nicht, dass sie dafür bezahlen musste. Nicht viele seiner Bekannten hatten ihre Kraft.
    Trotz alledem, ehrbare junge Damen der Gesellschaft verbrachten nun einmal nicht ganze Nächte unter den Dächern fremder Männer, geschweige denn unter seinem Dach. Sein Ruf als Wüstling würde ihn nicht retten. Selbst ihm, so immun er gegen das Diktat der Gesellschaft auch war, würde es sehr schwerfallen, sich einer Ehe zu verweigern, wenn je herauskäme, dass das Mädchen eine Weile bei ihm gewohnt hatte. Sie musste gehen. Bald.
    In der Zwischenzeit wollte er sich zu Tattersall’s begeben. Letzte Woche war ihm dort ein schönes Füllen ins Auge gestochen. Feurig und störrisch war es – wie sein ungebetener Gast. Bei dem Pferd konnte er zumindest entscheiden, ob er es in seinem Stall unterkommen lassen wollte oder nicht.
    Juliet wachte aus einem Albtraum auf, in dem Papa sich mit Brabourne duellierte und getroffen wurde. Ihre Stirn war schweißüberströmt, und das Nachthemd klebte ihr am Körper. Warum war ihr so heiß?
    Wo war sie nur?
    Ein leises Schnarchen erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein großer, schlanker Mann lümmelte in einem der zwei Sessel, die endlos langen Beine ausgestreckt. Dunkle Haarsträhnen fielen über eine bleiche Wange und verliehen ihm eine leicht dämonische Note.
    Ihre Erinnerung kehrte zurück.
    Sie rollte sich auf die Seite und stützte sich auf ihren gesunden Arm. Schmerz durchzuckte ihre verletzte Schulter. Sie keuchte und kniff die Augen zusammen, um die unerwünschten Tränen wegzudrücken.
    „Was zum Teufel treiben Sie denn da?“
    Sie wandte den Kopf um und starrte direkt zu ihm auf. Ohne dass sie es gehört hatte, war er ans Bett getreten. Er hatte die schwarzen Brauen zusammengezogen, und seine blauen Augen sprühten Funken.
    „Ich versuche mich aufzusetzen“, erwiderte sie gereizt. Wenn es nur nicht so wehtäte! „Warum sollte ich mich wohl sonst so herumquälen?“
    „Dieses Gejammer passt nicht zu Ihnen“, stellte er ausdruckslos fest, wobei sich seine Stirn etwas glättete. „Lassen Sie sich von mir helfen. Sonst machen Sie all die gute Arbeit zunichte, die ihr Kutscher geleistet hat.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, griff er ihr unter die Achseln und hievte sie hoch auf die Kissen. Ein weiterer Schmerzenslaut entrang sich ihr, und wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie meinte, Reue in seiner Miene zu entdecken, sagte sich jedoch, es liege daran, dass sie ihn durch einen Tränenschleier sah. Sie hegte keinerlei Zweifel, dass er sie als Last empfand, nicht als jemanden, um den man sich sorgen könnte.
    Ein langer Augenblick verstrich. Seine Hände ruhten auf den ihren. Seine Wärme übertrug sich auf sie, ihr wurde noch heißer, und ihr Puls begann zu rasen. Kein Mann hatte sie je so berührt. Juliet sah auf zu ihm und merkte, dass sie errötete.
    Endlich gab er sie frei. „Ist es so besser?“, fragte er. Seine Stimme war heiser, als hätte er eine Erkältung.
    Sie nickte. Merkwürdige Empfindungen überkamen sie, und in einem Moment der Schwäche wünschte sie, er möge sie wieder berühren. Was für eine Närrin sie war.
    „Möchten Sie ein wenig Wasser?“
    „Ja“, murmelte sie. „Bitte. Mir ist so heiß. Hier drin ist es wie in einem Backofen.“
    Er goss ihr etwas zu trinken ein und hielt ihr das Glas an die Lippen. „Sie haben Fieber. Die Wunde hat sich entzündet, und Ferguson hat sie mit Pferdewickeln behandelt.“
    Juliet kicherte. „Das ist mal wieder typisch. Hat es etwas genutzt?“
    Er
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