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Stille Nacht (German Edition)

Stille Nacht (German Edition)

Titel: Stille Nacht (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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Badezimmers, wartete darauf, dass das Herz das ihr in die Hose gerutscht war, sich wieder in ihre Brust zurückbegab.
    Sie öffnete die Tür. “He Leute, hat jemand ein Strei—”
    Dwight Gus Treadwell lehnte an der Wand gegenüber dem Badezimmer. Er lächelte. “Hallo, Süße, ich bin zu Hause.”

8
    ES KONNTE JEDER DER MÄNNER IM HAUS DORT IN DER Dunkelheit stehen. Er war wenig mehr als eine schattenhafte Figur, aber sie erkannte ihn augenblicklich wieder. Kendall wusste, wer er war, nahezu bevor sie die Stimme hörte. Seine Stimme.
    Herz pochend, Kehle trocken, sprang sie zurück und versuchte die Tür mit beiden Händen zuzuknallen. Sie wurde ihrem Griff entrissen. OhGottohGottohGott.
    Sie waren annähernd gleich groß; in der Tat, jetzt da sie ihn wieder sah, war Kendall verblüfft, wie schmächtig er aussah. In ihren Albträumen war er immer riesig und bestialisch. Aber in Wirklichkeit war Dwight Gus Treadwell von durchschnittlichem Körperbau. Mittelgroß. Durchschnittliche Farbe. Durchschnittliche Gesichtszüge.
    Aber seine Kraft war fast übermenschlich, als er sie an der Vorderseite ihres dicken Mantels grabschte und sie in den Gang hinauszerrte. Sie wehrte sich ungezähmt, tretend und kratzend, schrie aus Leibeskräften.
    Er schlug sie ins Gesicht, ein strafender Schlag, der sie in seinem Griff zusammensacken ließ. “Na. Na. Nun ist das wie man einen alten Freund begrüßt?” Er zerrte sie aufrecht, zog sie bei ihren Haaren in die Küche. Sein feines, hellbraunes Haar war nass, wie auch die Schultern einer zu großen, braunen Ski-Jacke. “Weißt Du wieviele beschissene Autos ich gebraucht habe, um zu Dir zu gelangen?” herrschte er sie an, als er sie vor sich herschubste. “Weißt Du wieviele Blödmänner dem Zweck beisteuerten und ihr Leben gegeben haben, damit ich hier bei Dir sein könnte? Weißt Du, ha? Kannst Du Dir überhaupt vorstellen, wie verdammt kalt es war, in den Bäumen gerade auf den richtigen Moment zu warten, um uns wieder miteinander vertraut zu machen?”
    Er rempelte sie heftig und sie taumelte, weil er noch immer ihr Haar hielt. “Selbstsüchtige.” Schubs. “Selbstsüchtige.” Schubs. “Schlampe.”
    “Geh zur Hölle, wo Du hingehörst.” Kendall stolperte, bevor sie ihre Füße wieder unter sich hatte. Ihr Gesicht pochte. Ihr Herz jagte dahin, übersprang einige Schläge, dann raste und machte sie benommen. Ihr Gehirn war komplett blank mit Terror. “Du wirst damit nicht davonkommen. Dieser Ort wimmelt nur mit Polizei,” wisperte sie über ihre trockenen Lippen. Wo waren sie?
    “Nicht wirklich.” Treadwell lächelte, und mit der Klinge des Messers in seiner anderen Hand deutete er auf etwas auf der anderen Seite des Raumes.
    Sie wollte es nicht sehen. Galle stieg ihr bis zum Hals auf. Kendall brauchte mehrere Ewigkeiten, bis sie sich dazu bringen konnte, ihre Augen vom matten Stahlschimmer auf die dunklen Formen zu lenken, die in der Dunkelheit des Bodens fast verloren gingen. “Du hast sie umgebracht.”
    “Hoppla. Wie schlimm.” Er schubste sie von sich weg. “Geh schon. Geh. Lauf. Mach das nicht leicht für mich, Baby.” Er wuchtete seine Faust in ihre Schulter. Sie schwankte einen Schritt zurück. Seine geschlossene Faust war nicht fleischig oder riesig. Sie war zuvor auf horrende Weise von seinen Händen fasziniert gewesen. Sie waren schmal und bleich, mit Fingern wie jenen eines Klavierspielers—oder eines messerschwingenden Geistesgestörten.
    “Geh schon. Lauf wie der Wind, hübsches Mädchen. Lass den alten Dwight etwas Spaß haben, als Entschädigung für all den Ärger, den Du ihm eingehandelt hast.”
    Sie ging bereits vorsichtig rückwärts und sein nächster Schulterschlag ließ sie torkeln. Ihre Hüfte rammte die Kücheninsel mit einem dumpfen Schlag. Sie fuchtelte, um ihre Hand in die Manteltasche zu stecken, als sie sich aufrichtete. Es erwachte in ihren betäubten Sinnen, für eine ganze Nanosekunde, dass sie ihn reden lassen sollte, bis sie ihre Pistole aus der Tasche ziehen konnte. Denk! Denk! Denk! Treadwell redet gerne, um zu verhöhnen. Wenn er redet, bringt er mich nicht um.
    Jetzt klang “It’s the Most Wonderful Time of the Year” aus dem Radio. Die Situation war surreal. Gott. Wenn er die Polizisten getötet hat, was geschah mit Joe? Das Bild von Joes leblosem Körper dort draußen im Schnee machte sie körperlich krank. Ihre Finger schlossen sich um den Griff der LadySmith. Sie holte die .22 blitzschnell heraus. Die Luft roch
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