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Stille Nacht (German Edition)

Stille Nacht (German Edition)

Titel: Stille Nacht (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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es einen anderen Weg? Das Einzige das ich da draußen sah, war ein Schneeräumfahrzeug. Nicht gerade meine Vorstellung von einem flotten Fluchtfahrzeug.”
    “Besser vier oder fünf Stunden zu warten und ein paar der Camerons Schneemobile zu nehmen, wenn der Wind nachläßt.” schlug Sonny Goodwin vor, ein jüngerer Bruder eines weiteren von Joes Studienfreunden, als er den Schnee von seinen Stiefeln auf den Teppich in der Halle stampfte. “Nehme an, es gibt keinen heißen Kaffee hier?” fragte er erwartungsvoll.
    “Tut mir Leid, nein.” Kendall sah Joe mit einem Stirnrunzeln an. “Ich will nicht warten. Aber genausowenig will ich etwas Dummes und Gefährliches machen. Was sind unsere Optionen?”
    Nicht viele, dachte Joe frustriert. Ein stapfendes Schneemobil, das ein Kind auf einem Dreirad einholen könnte, oder der Hubschrauber. Vier oder fünf weitere Stunden herumzusitzen war keine Option. “Bleib hier. Ich werde hinaus gehen, um zu sehen wie stark der Wind ist und ich komme zurück Dich zu holen.”
    Sie wollte nicht, dass er ohne sie ging, soviel konnte Joe an ihrem Gesicht ablesen. Er berührte ihre Wange mit seinen Fingerspitzen. “Du bist hier sicherer,” beantwortete er ihr unausgesprochenes Flehen. “Macht Feuer im Aufenthaltsraum. Macht Kaffee auf dem Campingkocher. Der ist im obersten Fach im Regal der Vorratskammer. Ich werde in weniger als einer Stunde zurück sein.” Falls der Hubschrauber geflogen werden konnte, würde er ihn zurückbringen und im Vorgarten landen.
    Er ging in Richtung Eingangstür und zog seine Handschuhe an. Mit seiner Hand auf der Türklinke, drehte er sich um. “Lasst sie nicht,” sagte er zu den sechs Männern, “Ich wiederhole. Lasst sie nicht aus den Augen, nicht einmal für eine Sekunde. Treadwell ist draußen. Ich kann den Atem dieses Scheißkerls in meinem Nacken spüren.”
    Mit einem letzten Blick auf Kendall, öffnete Joe die Eingangstür und ließ einen Schwall eisiger Luft eindringen.
    “Sei vorsichtig,” sagte sie ihm.
    Joe nickte, seine Augen auf ihre fixiert. Dann ließ er die Tür hinter sich zufallen.

    “Gut,” sagte Kendall heiter. “Kaffee und ein Feuer soll es sein. Würde einer von euch bitte ein Feuer machen? Alles ist bereit. Die Zündhölzer sind—die Zündhölzer sind auf dem Kaminsims.” Sie fühlte sich überdreht wie eine Uhr, die zuviel aufgezogen worden war. Sie wollte nicht ohne Joe hier sein. Es war irrelevant, dass sechs Männer seinen Platz ausfüllten. Sechs durchschnittliche Polizeibeamte kamen keinem Joe Sorn gleich.
    Kendall nahm ihre Haube ab, zog dann ihre Handschuhe aus und schob beides in eine tiefe Tasche. Sogar mitsamt dem Daunenmantel war ihr kalt. Sie fragte sich, ob sie je wieder Wärme spüren würde. Sie fühlte, was Joe fühlte—drohende Gefahr. Was wenn Treadwell dort draußen wartete und er hätte Joe wehgetan—Was wäre wenn—Was wäre wenn. Unter dem Schal, der um ihren Hals gewickelt war, schien die Narbe zu pulsieren. Oh, Gott …
    Während einer der Männer in den anderen Raum ging, um sich mit dem Feuer zu befassen, folgten ihr die anderen wie Ameisen auf dem Weg zu einem Picknick in die schwach erhellte Küche. Die Backbleche mit Keksen und die zwei roten Tassen, die sie und Joe gestern benutzt hatten waren noch immer auf der Kücheninsel, zusammen mit den Gläsern, die sie zuvor benutzt hatten. Kendall brachte das schmutzige Geschirr zum Spülbecken.
    “Bedient euch mit diesen Keksen. Ich werde nach diesem Campingkocher sehen.” Sie nahm die Öllampe, die sie heruntergebracht hatten.
    Auf dem Weg in die Vorratskammer hielt sie inne. “Habt ihr nach den beiden Paaren in den Hütten gesehen?” Sie hoffte, dass es endlich jemandem gelungen war, sie zu kontaktieren.
    “Nein, wir kamen direkt hierher.”
    Ihr Herz aus Furcht pochend, kam Kendall auf Bleifüßen in die Küche zurück, angsterfüllt darüber, dass sie nicht nachgesehen hatten, wie es den anderen ginge. “Wir müssen sichergehen, dass sie okay sind. Mein Gott. Er könnte dort zuerst nach mir suchen! Sie müssen gehen und sie warnen. Bitte.”
    Die Männer sahen einander an. “Joe sagte uns, an Ihnen zu kleben wie Klebstoff, Ma’am,” konstatierte der kräftige, ältere Typ entschieden. “Diese Leute werden nichts Dummes tun. Nicht in diesem Wetter. Daneben wird Adam Cameron weiterhin versuchen, sie zu erreichen, sorgen Sie sich nicht.”
    “Wer nicht sein Messer an der Kehle gespürt hat, kennt Dwight Gus Treadwell nicht
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