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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief
Autoren: Susan Mallery
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einfacher, zu glauben, dass Annabelle wie seine Exfrau war, als die Wahrheit zuzugeben.
    Dass er sich in sie verliebt hatte, und das versetzte ihn in Angst und Schrecken.
    „Ich habe alles versaut.“ Shane starrte seinen Bruder an. „Was ist, wenn ich sie für immer verloren habe?“
    „Hast du nicht.“
    „Das kannst du doch gar nicht wissen.“
    „Doch, kann ich. Sie macht sich ganz offensichtlich was aus dir, obwohl ich beim besten Willen nicht weiß, warum. Aber das ändert sich nicht über Nacht. Allerdings solltest du dir schleunigst einen Weg überlegen, wie du sie davon überzeugst, dass du es wert bist, dass sie dir eine zweite Chance gibt. Wie du das bewerkstelligen willst, ist mir allerdings schleierhaft.“
    Shane dachte an Annabelle, daran, wie sie ihn zum Lachen brachte und wie sehr er sich immer darauf freute, sie zu sehen. Er dachte an all das, was er über sie wusste, an das, was ihr am wichtigsten war. Es war keine Frage, wie er sie überzeugen konnte, erkannte er. Bei der Liebe ging es nicht um Worte, sondern um Taten.
    „Ich weiß, wie“, sagte er zu Clay. „Aber dafür brauche ich deine Hilfe.“
    Am Morgen des Festivals schien die Sonne, und es versprach ein warmer Tag zu werden, sodass man mit vielen Besuchern rechnen konnte. Sehr schön, dachte Annabelle, als sie einen Blumenkranz in ihren Haaren befestigte. Somit würde heutebestimmt viel Geld zusammenkommen. Hoffentlich genügend, damit sie den Kaufpreis für das Büchermobil zahlen sowie noch all die Bücher und sonstigen Anschaffungen tätigen konnte. Wenn dann noch etwas übrig blieb, konnte man damit Benzin, Versicherungen und einen Fahrer bezahlen.
    Damit kannst du dich ein andermal beschäftigen, dachte sie. Um sicherzugehen, dass die Blumen an ihrem Platz blieben, wenn Khatar sich aufbäumte, schüttelte sie einige Male den Kopf, bevor sie das weiße Kleid anzog, das an die Máa-zib-Frauen erinnern sollte.
    Der weite Rock würde ihre Beine bedecken, wenn sie rittlings auf Khatar saß. Traditionell waren die Máa-zib-Frauen barfuß gelaufen, das stellte also auch kein Problem dar. Außerdem sollte sie kämpferisch oder zumindest glücklich aussehen. Beides schien geradezu unmöglich.
    Leider konnte sie nicht aufhören, an Shane zu denken, was, nach allem, was vorgefallen war, nicht wirklich verwunderlich war. Er hatte gesagt, er wolle mit ihr reden. Auch wenn sie sich immer wieder einredete, dass das einzige Thema, das ihn wohl interessierte, das Baby war, wünschte sie sich sehnlichst, er hätte etwas anderes gemeint. Dass er vielleicht doch endlich begriffen hatte, dass sie keine Spielchen mit ihm trieb, dass sie nichts „gewinnen“ wollte. Ihr einziges Ziel bestand daran, mit dem Mann, den sie liebte, zusammen zu sein und von ihm geliebt zu werden.
    Morgen weiß ich mehr, dachte sie und wünschte, sie hätte vorgeschlagen, dass sie sich nach der Zeremonie unterhielten. Damit hätte sie wenigstens die Wartezeit verkürzt.
    Nachdem sie in ein Paar Sandalen geschlüpft war, ging sie aus dem Haus. Der Weg bis zum Anfang der Parade war nicht weit. Unterwegs winkte sie den Leuten, die sie kannte, zu und freute sich darüber, dass sich bereits eine ziemlich große Menschenmenge auf den Straßen versammelt hatte.
    Als sie an den Absperrungen vorbei in den Bereich kam, wo alle ihre Vorbereitungen trafen, war sie überrascht, Mandy und ihre Freundinnen ebenfalls dort zu sehen. Die Mädchen hatten zudem noch Kostüme an, die fast so aussahen wie ihres.
    „Überraschung!“, riefen die Mädchen und liefen auf sie zu.
    „Was macht ihr denn hier?“, fragte Annabelle.
    „Wir machen bei der Parade mit!“
    „Shane hat uns die Schritte auf unseren Pferden beigebracht und alles.“
    „Er hat gesagt, er will, dass das die beste Parade überhaupt wird, damit wir ganz viel Geld für das Büchermobil zusammenbekommen.“
    „Hat er das?“
    Schnell ermahnte sie sich, nicht zu viel zu erhoffen. Er musste schon vor Wochen angefangen haben, mit den Mädchen zu üben. Lange bevor er herausgefunden hatte, dass sie schwanger war, lange bevor er beschlossen hatte, das Schlimmste anzunehmen.
    „Unsere Pferde sind schon hier“, sagte Mandy und deutete nach rechts.
    Annabelle sah Rafe, der das letzte Reitpferd die Rampe vom Anhänger hinunterführte. Die anderen drei waren bereits gesattelt und an einem provisorischen Zaun festgebunden. Auch Khatar war da, mit Blumen in der Mähne, und sein weißes Fell war in den gleichen Farben wie der Saum
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