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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief
Autoren: Susan Mallery
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Lendenschurz war überhaupt nicht Clay. Es war Shane.
    Er lag ausgestreckt auf einem Bett aus Heu. Sein Gesicht war so angemalt wie das eines Gefangenen der Máa-zib vor Hunderten von Jahren. Seine Handgelenke und Knöchel waren mit Seilen umschlungen, damit es so wirkte, als wäre er festgebunden, wobei Annabelle natürlich wusste, dass er es nicht war. Um seinen Hals lag eine Blumenkette.
    Sie trat auf das Podium und starrte ihn an. „Was machst du denn hier?“, fragte sie leise, wohl wissend, dass hier irgendwo ein Mikrofon stand.
    Er lächelte sie an. „Wenn du jemandem das Herz herausschneidest, dann mir.“
    Von unten aus der Menge hörte sie, wie jemand etwas murmelte. Zweifellos warteten alle auf das große Finale.
    „Ich bin nicht sauer auf dich“, flüsterte sie ihm zu.
    „Ich weiß.“ Er setzte sich auf. „Du bist verletzt. Ich habe dir wehgetan, Annabelle, und das tut mir leid.“
    Sie blickte sich um und war sich bewusst, dass mehrere Hundert Menschen ihnen zusahen. „Ist schon okay. Wir können später darüber sprechen.“
    „Ich denke, wir sollten jetzt darüber reden.“ Er lächelte. „Danach kannst du mir dann das Herz stehlen.“
    „Shane“, begann sie, doch er schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich zuerst.“ Er stand auf. „Ich weiß, dass du mit meiner Exfrau nichts gemeinsam hast. Ich weiß, dass du nett und liebevoll, fürsorglich und loyal bist. Ich mag alles an dir, Annabelle Weiss. Mehr noch, ich liebe dich. Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, bis mir das klar geworden ist, aber jetzt weiß ich es, und ich stehe heute hier, um dir zu sagen, dass ich dich liebe. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir und unserem Baby verbringen.“
    Hinter sich vernahm sie lautes Stimmengewirr. Aber das Einzige, das zählte, war Shane. Sie blickte in seine Augen und sah, dass er die Worte wirklich ernst meinte.
    Der Schmerz in ihrem Inneren schwand, bis nur noch tiefes Glück übrig blieb. Tiefe Liebe und die Hoffnung auf eine wunderbare Zukunft.
    „Das sagst du mir jetzt? Hier?“
    „Sicher. Das Festival ist dir wichtig, und du bist mir wichtig. Ich dachte mir, dass du ein großes Finale zu schätzen weißt.“ Mit beiden Händen umschloss er ihr Gesicht. „Heirate mich, Annabelle. Nicht weil es das Richtige ist oder wegen des Babys, sondern weil du mich liebst.“
    „Ich liebe dich wirklich“, wisperte sie.
    „Gut. Denn ich möchte den Rest meines Lebens damit zubringen, mich um dich zu kümmern, dich zu unterstützen, dein Partner und Ehemann zu sein. Ich habe meine Fehler, und ich verspreche, dass ich daran arbeiten werde, aber wenn ich mich einmal festgelegt habe, dann gebe ich so schnell nicht wieder auf.“
    Tränen schossen ihr in die Augen. Tränen des Glücks.
    „Natürlich heirate ich dich“, murmelte sie.
    Wieder brach lauter Jubel im Publikum aus. Verwirrt wollte sie sich gerade umdrehen, doch noch ehe es dazu kommen konnte, senkte Khatar den Kopf und gabihr von hinten einen kleinen Stups. Sie fiel Shane in die Arme, was er prompt ausnutzte, indem er ihr einen leidenschaftlichen Kuss gab.
    Die Zuschauer johlten und bestanden darauf, alle zur Hochzeit eingeladen zu werden.
    Eine Sekunde lang verlor Annabelle sich in Shanes Kuss, löste sich dann aber und schaute sich um. „Ich habe nicht mehr an das Mikro gedacht.“
    „Ich aber.“ Er küsste sie noch einmal und grinste. „Ich wollte dir beweisen, dass ich das, was ich gesagt habe, auch wirklich ernst meine. Jetzt haben wir ganz viele Zeugen, und wenn ich dich nicht gut behandeln sollte, wird mir die ganze Stadt aufs Dach steigen. Das sollte dich doch glücklich machen.“
    „ Du machst mich glücklich“, sagte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm noch einen Kuss zu geben.
    Shane zog sie an sich und murmelte: „Ich schätze, dass wir das von nun an jedes Jahr wieder aufführen müssen. Bist du dabei?“
    „Mit dir? Immer.“
    – ENDE –
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