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Agenten der Galaxis

Agenten der Galaxis

Titel: Agenten der Galaxis
Autoren: Larry Maddock
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1
     
    Sorobin Kimball beendete seinen Bericht und spulte das Band zurück. »Das sollte zu baldigen Aktionen führen«, sagte er zu dem kleinen Affen, der zusammengerollt in dem Sessel in der anderen Zimmerecke lag. Der Affe nickte zustimmend und blinzelte schläfrig.
    »Du bist heute abend nicht sehr gesprächig«, bemerkte Kimball.
    Der Affe zuckte mit den Schultern. Kimball stellte das Tonband auf den Textanfang ein, schaltete auf zehnfache Sprechgeschwindigkeit und bediente den Richtstrahlsender. Die Sendung würde zwei Minuten und dreiundzwanzig Sekunden dauern: gefährlich nahe dem erlaubten Zeitmaximum. Aber er hatte sehr viel zu berichten.
    Es war das erste Mal in zwanzig Jahren, daß er die Sendestrahlen über längere Zeit als sechs oder acht Sekunden in den Weltraum schießen mußte. Er kannte die Gefahren. Falls EMPIRE oder, genauer gesagt, Drofox Johrgols Abteilung dieser unbarmherzigen Organisation ihm auf der Fährte war, würde ihnen eine Minute genügen, um seine Position genau anzupeilen. Es wäre viel sicherer gewesen, den Bericht in sechs oder sieben Teile zu zerlegen und jede Nacht ein Teilstück zur Kontrollstation von TERRA auszustrahlen. Aber dazu reichte die Zeit nicht.
    Er hatte es mit Glarrk besprochen, und sie hatten sich entschlossen, das Risiko einzugehen. Es war durchaus möglich, daß Johrgols Leute nicht aufpaßten oder keinen zum Zuschlagen in der Nähe hatten. Sie waren beide bereit, dieses kalkulierte Risiko einzugehen.
    Kimball stellte den Zeitstrahler ein. Unter Berücksichtigung der Erdumdrehung, des Richtstrahls und der Entfernung zum Bestimmungsort würde die Kontrollstation seine Sendung etwa von 04:32:20 bis 04:34:55 empfangen. Um diese Zeit würde der ausfächernde Rand des Strahls auf ihre Empfänger treffen und sich über die Milchstraße ausbreiten. Er schaute auf die Uhr. Es war 2 Uhr 17.
    Sorobin Kimball war kein Mann, der leicht in Erregung geriet. Er ging daher gemächlich in die kleine Küche und machte sich ein Sandwich mit Erdnußbutter, scharf gewürzter Bologna-Wurst, Salat und Ketchup.
    »Du solltest auch lieber etwas essen«, sagte er zu seinem Gefährten. »Wir können nicht viel mehr tun.«
    Der Affe kam über den Boden getrottet und sprang über den Rand der Eßtheke. Er nahm eine Scheibe Bologna, rollte sie zu einem festen Röhrchen zusammen und wickelte ein Stück Brot darum. Beide aßen schweigend. Es gab nichts mehr zu besprechen.
    Um 04:32:07 hörten sie das Dröhnen des gewaltigen Generators. Das tiefe Summen ging schnell in ein helles Winseln über, das sich bald im Ultraschallbereich verlor.
    Um 04:33:20 traf ein Solenoid sein Ziel, und die Tonbandspulen begannen sich zu drehen. Kimball schaltete die Lichter aus, trat ins Freie und ließ die Tür offen. Die automatischen Strahlenfühler, die das kleine Farmhaus umgaben, würden eine Aktivität von EMPIRE entdecken, bevor er noch etwas sehen könnte. Aber er hielt trotzdem Ausschau.
    Um 04:33:42 erschien am südlichen Himmel ein Lichtpunkt, der sich schnell auf ihn zu bewegte. Er brauchte genau vierzehn Sekunden, um ihn zu erreichen. Obwohl er wußte, daß es sinnlos war, zog Kimball seine Waffe und schoß auf das über ihm schwebende Raumschiff.
    Fast sofort spürte er eine Benommenheit. Er stolperte in das Haus zurück, schaltete das Licht an und zielte auf die sich drehenden Spulen. Vier Schüsse zerstörten das Gerät und die Tonbänder. Der Affe sprang ihm auf die Schulter und vergrub seine scharfen Zähne in Kimballs linkes Ohr. Er riß das Tier weg und schoß darauf, als es hinter die große Couch in Deckung floh. Drei weitere Schüsse rissen riesige Löcher in die Couch. Mit dem Langsamerwerden des Generators wurden auch dessen Winseln und dann das Summen wieder hörbar.
    Im nächsten Moment wurde die Tür aufgestoßen, und ein Mann in einem eng am Körper sitzenden schwarzen Raumanzug richtete ein Silberrohr auf Kimball. Kimball schnellte herum, um sich der neuen Bedrohung zu stellen, aber er war zu langsam. Ein Strahl von gleißend hellem, orangefarbigem Licht überflutete seinen ganzen Körper. In dem einen Sekundenbruchteil, bevor Sorobin Kimball sich in Dampf auflöste, prägte sich sein Schatten in die schwelende Wand hinter ihm ein.
    Der schwarz gekleidete EMPIRE-Agent schob seine Waffe in den Halfter zurück und schritt zu dem diskusförmigen Raumschiff hinaus, das, sechs Meter von der Tür entfernt, dicht über dem Boden schwebte. Eine Rampe klappte herunter und der Mann trat
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