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Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum
Autoren: Thariot
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arbeitete, musste perfekt sein, auch Lea, dementsprechend pas ste die schulterfreie Korsage aus geschosshemmenden Dyneema wie angegossen. Ein kleines Kunstwerk, er hatte sie extra passend zu der roten Spitzenunterwäsche auf Maß anfertigen lassen. Lea wollte nicht wissen, was das Outfit für diesen Tag gekostet hatte. Hoffentlich würde niemand auf sie schießen, es wäre wirklich schade um das gute Stück.
    Der DAX meldet zum Jahresende 2012 ein erneutes Plus von 3.2% und verpasste die 12.000 Punkte Marke nur knapp. Beso nders die Rallye der großen Energieversorger der letzten Wochen beflügeln die Märkte. Auch der Dow Jones und der Nikkei legen zu und befinden sich derzeit auf einem Allzeithoch.
    Lea klebte sich, für ihre Walther P99C, eine Lasche auf die rechte, und eine weitere für zwei Magazine auf die linke Innenseite ihres Oberschenkels. Paul hatte die besonders schmale Waffe speziell für diesen Abend besorgt. Bequem war das nicht, nur bot das ebenfalls rote Cocktailkleid keine Alternative, eine neun Millimeter Pistole anderweitig unterzubringen. Sie konnte ohnehin nur dre ißig Schuss mitnehmen, was schlimm genug war. In längere Gefechte sollte sie sich damit nicht begeben.
    In Hamburg, Frankfurt und Berlin, wie auch in anderen Städten weltweit, fanden heute wieder Demonstrationen gegen die Glob alisierung der Energiewirtschaft statt. Allein in Deutschland gingen 170.000 Menschen auf die Straße, um gegen die europäische Rekonfigurationsanlage im Hamburg zu protestieren. Sprecher der Vertreter von…
    Lea konnte es nicht mehr hören, sie schaltete den Fernseher ab. Die Demonstranten gingen ihr auf die Nerven. Einige dieser Idi oten belagerten auch ihr Hotel. Frankfurt war seit Tagen ein riesiger Aufmarschplatz aller Deppen, die in der Gegend aufzutreiben waren. Der reinste Horror, die Fahrt vom Flughafen zum Hotel hatte einem Kommandoeinsatz geglichen. Zudem hatte sie die halbe Nacht nicht schlafen können, immer wieder schreckten sie Sirenen auf, die sich, der Lautstärke nach, alle direkt im Nachbarzimmer befinden mussten. Wenn die Polizei die ganze Bagage zusammenschießen würde, hätte sie damit keine Probleme gehabt. Die hätten schließlich auch alle zu Hause bleiben können.
    Leas Smartphone meldete sich, noch ein paar Minuten, sie chec kte noch kurz ihre E-Mails: Gewinnspiele, Diätpillen und neue Apps, die keiner brauchte. Die Welt war also nicht schlechter dran als üblich. Sie wartete auf eine Nachricht von Hagen. Wenn er ihre Katze vergessen würde, müsste sie ihm etwas abschneiden. Aber eigentlich war auf ihn Verlass, sie würde ihn nachher anrufen und fragen, ob in Düsseldorf alles in Ordnung war.
    Lea holte tief Luft und schlüpfte in das Kleid. Paul hatte damit wieder einmal eindrucksvoll seinen exquisiten Geschmack und überdies seine üppige Spesenkasse unter Beweis gestellt. Zum Glück hatte Lea nichts zu Mittag gegessen, da der Designer jegl ichen Wunsch nach Bequemlichkeit ignoriert oder zumindest jede Frau mit einer Kleidergröße über 36 für eine fette Wachtel gehalten haben musste. Und dabei war Lea mit 1,75cm und 59kg alles andere als übergewichtig. Immerhin hatte Lea dank der besonderen Korsage sogar eine ansehnliche Oberweite, ihr kleiner Mann im Ohr pfiff anerkennend und lehnte sich voyeuristisch zurück. Warum einige Männer deswegen zu kognitiven Aussetzern neigen konnten, verstand sie auch nach Jahren nicht wirklich. Aber Klischees waren auch nützlich und da die meisten ihrer Kunden Männer waren, hatte sie keine Skrupel diese auch zu verwenden.
    „Sex sells!”, sagte sie mit einem zufriedenen Lächeln zu sich selbst.
    Es klopfte an der Zwischentür, es war Paul, Showtime.
     
    ***
     
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    „So eine verdammte Scheiße!” Er keuchte, beinahe wäre er der Länge nach im Dreck gelandet. Wahrhaftig, er hatte schon viel erlebt, aber das war zu viel. Seine Oberschenkel brannten lästerlich und seine herrschaftlichen Zehen glichen inzwischen eher tauben Klumpen. Dreckskälte! Trotzdem wollte er nicht mit dem Schicksal hadern! Verdammt, schließlich zeigten Schmerzen, dass man lebte!
    Er sah sich um, er war allein, allein mit fünf ausgehungerten Wö lfen in der eisigen Wildnis. Was ihm beinahe gefallen konnte: die Viecher redeten nicht viel. Dafür knurrten sie, nicht laut, aber unmöglich zu überhören. Die Wölfe verfolgten ihn schon
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