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Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum
Autoren: Thariot
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Zukunft priesen. Sie sangen von Ruhm, Ländereien und fremden Reichtümern. Gerne hatte er ihnen geglaubt, umso schmerzlicher war, wie trügerisch sich die Worte seiner Berater im Wandel der Zeit offenbart hatten. Wahrlich Dämonenwerk! Denn er war der Narr, der ihnen Glauben geschenkt hatte. Das war unerträglich!
    „NEIN! NICHT HEUTE!” Ein Schwall Wut ergoss sich in seinem Herzen. Niemand würde ihn noch einmal zum Narren machen! Er würde seine Rache bekommen, das hatte er sich verdient! Wie in alten Tagen, niemand würde sich mit ihm messen können. Wenn es sein musste, würde er die Wölfe mit seinen bloßen Händen zerreißen. Sein Herz raste. Er wusste wieder, wer er war! Bisher hatte er alles meistern können. Es waren doch nur ein paar hun grige Tiere, wie sollten die ihn schon aufhalten?
    Langsam kehrte er in die Kälte zurück, ein paar Schneeflocken hatten sich auf seine Wangen gelegt. Das aufdringliche Geknurre der Wölfe ging ihm auf den Sack. Er spürte keine Zweifel mehr, er wusste wieder, was zu tun war. Schon lange hatte er nicht mehr so klar gesehen, gegen wen er kämpfte, denn die Wölfe waren nicht seine Gegner. Aber Cuareen sollte warten, bis in alle Ewigkeit und länger. Der blanke Hass erfüllte seine Sinne! Er wollte sich nicht mehr fürchten. Was sollte Cuareen ihm auch noch antun, was er nicht bereits getan hatte? Er würde sich von dem Rudel Wölfe eher in seinen nackten Arsch beißen lassen, als um Gnade zu winseln.
    „CUAREEN!”, schrie er fordernd und blickte zur Seite. Sein warmer Atem verflüchtigte sich schnell. Die fünf Wölfe und er, sonst befand sich kein Wesen aus Fleisch und Blut in der Nähe.
    „C U A R E E N!” Trunken vor Wut, presste er den Namen dieses Dämons aus seiner Lunge. Feine Speichelfäden froren an seinem Kinn fest. Niemand antwortete, sogar die Wölfe schienen jetzt auf eine Erwiderung zu warten.
    „ANWORTE GEFÄLLIGST, WENN ICH MIT DIR SPRECHE!” Heiser überschlug sich seine Stimme. Cuareen würde nicht gewinnen, nicht heute, nicht morgen, nie mehr würde er sich dieser Teufelsbrut fügen. Daran würde auch dieses Wolfspack nichts ändern, dennoch schwieg das Schwert auf seinem Rücken beharrlich.
    Die verdammte Kälte durchdrang alle Teile seines Körpers, z umindest die, die er noch spürte. Seine Finger zitterten, aber die Wölfe griffen ihn weder an, noch flüchteten sie. Worauf warteten die nur? Der Blick des Schwarzen forderte ihn regelrecht heraus. Vater? Diese Augen, als ob ihn diese verfluchte Bestie schon seit Jahren kannte. Irrsinn, dass er jetzt an seinen Vater dachte. Dabei war es doch nur ein Tier, nur ein Tier, ermahnte er sich selbst. Hungrig und ziemlich groß, aber nicht mehr. Glaubte dieses dämliche Vieh tatsächlich, etwas zum Fressen gefunden zu haben? Wölfe greifen keine Menschen an, solange sie einen Fluchtweg haben, hörte er sich in Gedanken besserwisserisch sagen. Schwachsinn, das Verhalten des Schwarzen widersprach allem, was ihm je zu Ohren gekommen war. Ging das noch mit rechten Dingen zu? Warum liefen die Wölfe nicht einfach weg? Oder waren sie bereits in seinem Bann?
    „Cuareen, du bist nicht besser als der stinkende Ausfluss einer räudigen Hündin. Zeig dich gefälligst, wenn du mich holen willst!”
    Das letzte Tageslicht verschwand schnell. Er war sich inzwischen sicher, dass das Stück Eisen auf seinem Rücken am Verhalten der Wölfe schuld war.
    „Na los! Ich warte!” Ein gefrorenes Stück Speichel löste sich von seinem Kinn. Diese Kälte, sein ganzer Körper fühlte sich klamm und steif an, aus eigener Kraft würde er diese Nacht kaum übe rleben. Er lachte kurz, denn aus eigener Kraft wäre er schon vor Jahren gestorben. Er marschierte bereits tagelang durch diese Gegend. Sein Blick schweifte mitleidig über die Schar seiner Herausforderer, die offensichtlich immer noch nicht verstanden, welchen Gegner sie sich ausgesucht hatten.
    „Hast du es nötig, dich hinter denen zu verstecken? Du weißt doch genau, wie das ausgehen wird!” Er rotzte in den Schnee. Zornig blickten ihn die Raubtiere an, in Gedanken spürte er b ereits erwartungsvoll deren Zähne an seiner Kehle - wenn es ihnen doch nur gelänge. Aber soviel Glück würde er nicht haben. Es war an der Zeit sich etwas einfallen zu lassen.
    „Verschwindet!” Die Wölfe zeigten nicht die geringsten Anzeichen, von ihm abzulassen. Der lange Winter spiegelte sich in ihren h ageren Körpern wider. Langsam kamen sie auf ihn zu, der große Schwarze wartete
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