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Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr

Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr

Titel: Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr
Autoren: Linda Chapman
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nur mit ihren Hausvorständen, sondern auch mit dem Trihorn großen Ärger bekommen. Was sollten sie nur tun?

7

    „Riw nessal hcue thcin hcrud, riw nessal hcue thcin hcrud …”, sang einer der jüngeren Gnome und hopste auf dem obersten Felsbrocken fröhlich von einem Bein aufs andere, als würde er einen Freudentanz aufführen. Dazu grinste er von einem Ohr zum anderen und seine großen, dunklen Augen blitzten schelmisch auf.
    Die vier Einhörner hatten versucht, sich irgendwie an den Gnomen vorbeizuzwängen, aber kaum waren sie über einen hinweggestiegen, machte es leise „Plopp“, der Gnom löste sich in Luft auf und tauchte einen Wimpernschlag später an einer anderen Stellewieder auf. Auf den Felsen schien es plötzlich nur so vor Gnomen zu wimmeln. Es war zum Verzweifeln: So würden die vier niemals durch das Felsentor kommen. Die Gnome verfügten offenbar über eine ganze Reihe anderer Zauberkräfte als die Einhörner, was es umso schwieriger machte.
    „Was machen wir denn jetzt?“, seufzte Camille. „Die lassen uns nie und nimmer durch.“
    „Und ihre Sprache verstehen wir auch nicht“, jammerte Felina.
    „Mann, die Hausvorstände werden bestimmt ganz schön mit uns schimpfen …“, maulte Darian.
    „Ja, und das ist alles deine Schuld!“, rief Felina.
    „Was?“
    „Na, du wolltest doch unbedingt hierherkommen!“
    „Aber ich konnte doch nicht ahnen, dass uns Gnome den Weg versperren würden“, verteidigte sich Darian.
    „Pfffft!“
    „Jetzt streitet euch doch nicht, das bringt uns auch nicht weiter“, bat Camille sanft.
    Der kleine Gnom mit den knallblauen Haaren sang und tanzte indessen fröhlich weiter auf dem Stein herum, während die anderen vier es sich wieder auf den Felsbrocken gemütlich gemacht hatten, sich schleimig aussehende Wurzeln in den Mund stopften und genüsslich darauf herumkauten. Sie schienen sich prächtig darüber zu amüsieren, dass die vier Einhörner immer verzweifelter wurden, und gaben hin und wieder ein keckerndes Lachen von sich – oder aber sie schmatzten und rülpsten laut, wenn sie wieder eine der ekligen Wurzeln runtergeschluckt hatten.
    „Wartet mal, ich glaube, ich hab’s!“, rief Wolke.
    „Was hast du?“
    „Na, hört doch mal genau hin, was der Gnom singt. Das klingt irgendwie so, als würde er alle Wörter rückwärts sagen, oder?“
    Die drei anderen stellten aufmerksam die Ohren auf und lauschten angestrengt.
    „Du hast recht!“, rief Darian. „Er singt: Wir lassen euch nicht durch, wir lassen euch nicht durch …“
    Kaum hatte Darian das gesagt, hielten die Gnome schlagartig inne. Enttäuscht ließen sie die Schultern und Ohren hängen und sahen einander missmutig an. Dann holte der älteste Gnom einen morschen Zauberstab, der aussah, als sei er aus einem Stück Baumwurzel gemacht, unter seinem langen Bart hervor und schwang ihn mit seiner knorrigen Hand ein paar Mal hin und her. Ein Zaubertrat daraus hervor, bildete fünf durchsichtig schillernde Kugeln, die wie Seifenblasen davonschwebten und über jedem der Gnome mit einem leisen Plopp platzten. Ein glitzernder Schauer rieselte auf die Gnome hinab.
    „Och, menno“, maulte der Gnom, der gerade noch auf dem Fels getanzt hatte. „So macht das ja gar keinen Spaß!“

    Auch die anderen Gnome murrten.
    „Huch! Ihr sprecht ja doch unsere Sprache“, rief Felina.
    „Na, ihr habt ja ganz schön lange gebraucht, um darauf zu kommen“, stellte der alte Gnom fest. „Ihr seid wohl nicht die schlauesten Schüler der Einhornschule, was?“ Seine Freunde keckerten im Hintergrund.
    „So eine Unverschämtheit! Werd bloß nicht frech!“, ereiferte sich Felina. „Und jetzt lasst uns gefälligst durch.“
    „Wir waren zuerst hier, also bestimmen wir auch, wen wir durchlassen und wen nicht“, gab der Gnom mit den grasgrünen Haaren zurück. Seine Freunde nickten zustimmend.
    „Bitte, ihr müsst uns durchlassen. Unsere Pause ist schon längst zu Ende und wir werden sicher bestraft werden, weil wir noch nicht zurück im Unterricht sind.“ Camille hatte einen flehentlichen Tonfall angeschlagen und sah die Gnome verzweifelt an. Doch das nützte nichts – die Gnome kicherten bloß.
    Die Freunde sahen einander ratlos an und steckten dann die Köpfe zusammen, um zu beratschlagen, was sie tun könnten. Wenn die Gnome sie am Felsentor nicht durchließen, könnten sie vielleicht außen um die großen Felsbrocken herumlaufen? Doch das ging auch nicht, denn es gab keinen Pfad um die Felsen herum und
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