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Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr

Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr

Titel: Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr
Autoren: Linda Chapman
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Muschelhorn geblasen. Die Pause ist fast vorbei.“
    Ganz leise war jetzt noch einmal das Signal zu vernehmen. Sie mussten sich doch weiter von der Schule entfernt haben, alsWolke gedacht hätte. Erschrocken sprangen jetzt auch Camille, Darian und Felina auf.
    „Schnell, wir müssen zurück zum Wetterhügel!“, rief Camille.
    Hastig trabten sie den Bachlauf wieder hinab zum Felsentor. Wolke wäre gern galoppiert, aber dazu war der Pfad zu schmal. Wenn sie durch das Tor hindurch wären, würde es vielleicht gehen. Hoffentlich kämen sie nicht viel zu spät zurück zum Wetterhügel!
    Doch als die vier das Felsentor erreichten, wartete dort schon eine Überraschung auf sie: Fünf kleine Gestalten hatten es sich auf dem Trampelpfad und den Felsbrocken gemütlich gemacht und versperrten den Weg. Sie schienen ein Picknick zu veranstalten, denn sie stopften sich ständig irgendwas in den Mund und kauten schmatzend. Darian, der ganz vorne lief, blieb abrupt stehen, sodass Camille unsanft in ihn hineinrumpelte.
    „Was sind das für Wesen?“, fragte Camille.
    „Gnome, glaube ich“, flüsterte Felina. Wolke und Darian nickten.
    Camille sog hörbar die Luft ein. „Und sind die gefährlich?“
    „Ich denke nicht“, meinte Wolke. Unschlüssig sahen sich die Lehrlinge an und gingen dann vorsichtig auf das Felsentor zu.
    Eigentlich sahen die Gnome ganz harmlos aus, irgendwie sogar lustig. Sie waren kleine, kugelrunde erdfarbene Männchen auf sehr kurzen, sehr dünnen Beinchen. Dafür hatten sie jedoch ausgesprochen große Füße mit dicken, knolligen Zehen. Ihre großen Ohren liefen spitz nach oben zu, und alle fünf hatten beeindruckende Kartoffelnasen und wild in alle Richtungen abstehende, knallbunte Haare. Drei der Gnome trugen zudem bis auf den Boden reichende Bärte in der gleichen Farbe, die auch ihre Haare hatten. Einer vonihnen – der mit dem längsten Bart – hatte im Gegensatz zu den anderen rauchgraue Haare und ein von Falten zerknittertes Gesicht. Bestimmt war das der Älteste.

    Wolke war sich nicht sicher, ob die Gnome gefährlich waren. Sie hatte einmal in der Bibliothek etwas über die verschiedenen Waldgeister nachgelesen und dabei auch ein Bild von Gnomen gesehen, aber im Unterricht hatten sie sie noch nicht durchgenommen. Wenn sie sich recht erinnerte, waren alleWaldgeister im Grunde harmlose Gesellen, denen es jedoch großen Spaß bereitete, Streiche auszuhecken.
    „Hallo?“, sprach Wolke die Gnome vorsichtig an. Erschrocken fuhren die Gnome herum und betrachteten die vier Einhörner mit einer Mischung aus Furcht und Neugier.
    „Rew tröts snu? Saw tslliw ud?“, antwortete der Gnom mit dem längsten Bart.
    Wolke atmete erleichtert auf. Auch wenn sie nicht verstanden hatte, was der Gnom gesagt hatte, so hatte es nicht bedrohlich geklungen.
    „Was hat er gesagt?“, fragte Camille.
    „Keine Ahnung. Aber es klang nicht so, als ob er böse wäre, oder?“
    „Was machen wir jetzt? Wir müssen doch da durch …“, meinte Darian.
    „Wir könnten sie fragen, ob sie uns durchlassen“, schlug Wolke vor.
    Felina nickte und stupste Wolke so unsanft an, dass diese einen Schritt nach vorne stolperte.
    „Frag du, du hast ja schon mal mit ihnen gesprochen“, bestimmte Felina.
    Unsicher ging Wolke noch einen Schritt auf die Gnome zu.
    „Äh … entschuldigt bitte?“, fragte sie zaghaft. „Wir wollen euer Picknick bestimmt nicht stören, aber wir müssen ganz dringend zurück zum Wetterhügel. Könntet ihr uns bitte durchlassen? Sonst bekommen wir großen Ärger …“
    „Snu hcod lage. Saw tsbig ud snu rüfad, ssad riw hcue nessalhcrud?“, antwortete einer der Gnome.
    „Ähm … also … wie bitte?“ Fragend schaute Wolke ihre Freunde an. „Meint ihr, sie verstehen uns?“, fuhr sie an Camille, Darian und Felina gewandt fort.
    „Na ja, wenn wir sie nicht verstehen …“, meinte Darian.
    „Vielleicht sollten wir versuchen, ihnen mit Zeichen klarzumachen, was wir wollen?“, schlug Camille vor.
    „Einen Versuch wäre es wert. Wir sollten wirklich schnell zurück zum Wetterhügel, sonst bekommen wir noch richtig Ärger mit den Hausvorständen. Und das möchte ich wirklich nicht“, sagte Felina.
    Die vier Einhornschüler gaben sich alle Mühe, den Gnomen begreiflich zu machen, was sie wollten, aber die Erdgeister schienen sie genauso wenig zu verstehen wie sie diese. Wenn sie ihnen nicht schnell klarmachen konnten, wie dringend sie durch das Felsentor hindurch mussten, würden sie bestimmt nicht
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