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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern
Autoren: Guido Seifert
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Ten’brikums ab.
    Mit einem Mal erhob sich ein unbeschreiblicher Jubel in den Massen der gefangenen Tum’duni, und Ken’gewa musste sich am Geländer festhalten, so weich war es ihm in den Knien geworden.
    Die wilden Schläge im Leib des Gottes rissen nicht ab. Sie folgten jetzt so schnell hintereinander, dass Ten’brikum wie mit roten Pestbeulen übersät wirkte.
    Sein mächtiger Schädel mit der gigantischen Schnauze sank Rute um Rute gen Boden.
    Ein Blitz, so gewaltig und unerwartet, dass Ken’gewa den Unterarm vor seine Augen riss, erstrahlte.
    Und doch nahm er die immense Helligkeit wahr, die sekundenlang nicht abnehmen wollte. Und als das blendende Licht dann doch langsam verlosch und Ken’gewa den Arm von den Augen nahm, sah er einen Himmel voller funkelnder Kristalle, die langsam wie Wattebäusche zur Erde glitten.
    Der Jubel der Tum’duni war ohrenbetäubend, und niemand war unter ihnen, der nicht die Hände in die Luft reckte, um einen der herabschwebenden Kristalle zu erhaschen.
    Doch die funkelnden Überreste Ten’brikums gelangten nicht bis zum Boden, sie schmolzen einfach dahin, sie verlöschten, verschwanden im Nichts.
    Oh Vu’maiti! , dachte Ken’gewa erschüttert. Was wirst du mit meiner Scham und meiner Schande machen? Sage und bestimme du, was werden soll – mir fehlt das Recht, weil mir der Glaube fehlte.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    im Orbit Blue Jewels
    23. Oktober 2273
     
    »Taro kann leider nicht bei uns sein«, sagte Dana zu den Offizieren, die sich im Bereitschaftsraum neben der Brücke versammelt hatten. »Er befindet sich immer noch auf der Krankenstation, da ihn der Vernichtungskampf gegen die Tenebrikoner und ihr Schiff so sehr beansprucht hat, dass er noch ruhebedürftig ist. Dennoch konnte sich Doktor Tregarde heute Morgen kurz mit ihm unterhalten.«
    Mit einer Handbewegung forderte sie den Chefmediziner der STERNENFAUST auf, zu sprechen.
    Ash räusperte sich. »Im System des Ankrilen-Ordens, den Taro besucht hat, ist es ebenfalls zu einer Auseinandersetzung mit Tenebrikonern gekommen«, hob er an. »In der Folge kam es zur Zerstörung von Taros Bergstrom-Transceiver, was uns die Möglichkeit nahm, mit ihm zu kommunizieren. Ich habe in diesem Punkt nicht weiter nachgehakt, um ihn nicht zu überfordern – diese Dinge müssen wir später klären. Jedoch wollte ich wissen, ob er für uns nützliche Informationen sammeln konnte. Und diese Frage konnte er bejahen.«
    »Wir sind gespannt«, sagte Dana in die Pause hinein, die Ash einlegte.
    »Im sogenannten Farrku-System soll es einen Planeten namens Tikara geben, auf dem möglicherweise ein weiteres Akoluthorum zu finden ist. Ich bin nicht weiter in Taro gedrungen, um ihn zu schonen, kann aber mitteilen, dass Taro die Koordinaten des Farrku-Systems kennt.«
    »Großartig«, sagte Dana und nickte dem Doktor zu. »Damit hätten wir möglicherweise eine Option auf das zehnte Akoluthorum.«
    »Taro sprach allerdings lediglich von einer Legende …«, warf Dr. Tregarde ein.
    »Auch die Tum’waheri und die Tum’duni kannten lediglich eine Legende«, entgegnete Turanagi. »Doch entsprach sie – wenn auch mythologisch verzerrt – in jedem Punkt der Wahrheit.«
    »Dies interessiert mich«, sagte Commander Wynford. »Können Sie uns die Zusammenhänge etwas näher erläutern, Turanagi?«
    »Gerne. So weit ich diese Zusammenhänge selbst durchschaue, heißt das natürlich. Anzunehmen ist jedenfalls, dass es vor Urzeiten ein Volk und einen Ankrilen-Orden irgendwo in der Andromeda-Galaxie gegeben hat, die von Tenebrikonern angegriffen und verheerend geschlagen worden sind. Dieser Ankrilen-Orden aber – oder vielleicht auch nur ein Teil von ihm – konnte das in seinem Besitz befindliche Akoluthorum retten und mit ihm fliehen. Man fand auf Blue Jewel eine neue Heimat. Diese Ankrilen schufen aus einem ungewöhnlichen Mineral, das die Tum’waheri Jiw’jiwe nennen, eine unterirdische fünffache Zwingerburg, welche die Strahlung des Akoluthorums wirksam abschirmte. Dadurch blieb es vor den Tenebrikonern und auch vor unserem Akoluthoren-Scanner verborgen.«
    »Der also erst anschlug, als die Tore der Burg offen standen«, fügte Commander Black Fox hinzu. »Ebenso wie die Tenebrikoner erst dann Witterung aufnahmen.«
    »So ist es«, bestätigte Turanagi. »Diese geflohenen Ankrilen«, nahm er den Faden wieder auf, »haben nur mithilfe der Ureinwohner, nämlich den Vorfahren von Tum’waheri und Tum’duni, die unterirdische
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