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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern
Autoren: Guido Seifert
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Ken’gewa.
    Die wabernden Kugeln rasten heran, und der Oberpriester versteifte sich und biss unwillkürlich die Zähne aufeinander. Im nächsten Augenblick schossen sie über das Hochgerüst hinweg, und Ken’gewas graue Haare flatterten im Flugwind.
    Der Kuhan’jaali wirbelte herum und verfolgte die Flugbahn der seltsamen Kugeln. Sie hielten auf die Stadt zu. Und nicht nur das. Mit Schrecken musste Ken’gewa erkennen, dass die wabernden Eier Ten’brikums genau auf das Chin’yardhi Ak’lothum zusteuerten, dessen goldene Dächer im Lichte U’motos glänzten.
    Ken’gewas Angst vervielfachte sich.
     
    *
     
    »Taro!«
    Erst hatte Commander Black Fox mitgeteilt, dass auf Blue Jewel mit Sicherheit ein Akoluthorum deponiert sein müsse, dann hatte die Teleskopbeobachtung ergeben, dass der im Norden der Stadt schwebende Tenebrikoner fünf Kampfkapseln freisetzte, und jetzt war Taro zurückgekehrt!
    Endlich!
    »Du musst sofort wieder los, Taro!«, rief Dana. Dabei wies sie auf den Hauptschirm, der zeigte, wie die fünf Kampfkapseln vor einem der beiden tempelartigen Gebäude der Stadt niedergingen.
    Der Jüngling mit den langen glatten rotblonden Haaren und den blauen Augen folgte Danas Geste und schien augenblicklich zu begreifen.
    »Es bleibt keine Zeit für lange Erklärungen«, sagte Dana rasch. »Auf diesem Mond, vermutlich sogar genau in diesem Gebäude, befindet sich ein Akoluthorum, das jeden Moment in die Hände der Tenebrikoner fallen kann.«
    »Ich verstehe.« Taro schwang herum, um seinen für Menschen unsichtbaren Heros-Eponen zu besteigen.
    »Noch etwas!«, rief Dana. »Crewmitglieder der STERNENFAUST befinden sich dort unten, darunter Doktor Scott und Turanagi.«
    Taro nickte auf menschliche Weise und schien sich im nächsten Augenblick aufzulösen. In Wahrheit bestieg er seinen Eponen und wurde dadurch für die Menschen unsichtbar.
    Ein kurzes Flimmern zeugte davon, dass sich der Karolaner auf den Weg gemacht hatte.
     
    *
     
    Kendra wirbelte herum, als das Zugangsportal des Chin’yardhi Ak’lothum mit einem mächtigen Knall zersplitterte. Winzige Bruchstücke regneten auf sie herab, während größere Trümmer auf den glatten Boden schlugen und bis zu den Wänden schlitterten, wo sie mit einem dumpfen, hallenden Schlag liegen blieben. Der Luftzug war so stark, dass einige der Wandfackeln erloschen.
    Mit einem schnellen Seitenblick versicherte Kendra sich, dass Turanagi unversehrt geblieben war. Im selben Augenblick rief der Telepath: »Tenebrikoner!«
    Im frei gesprengten Eingang standen zwei der fremdartigen Kunstwesen, die an überdimensionierte Gottesanbeterinnen erinnerten. Hinter ihnen waberte und schillerte ein gerundetes Objekt, bei dem es sich um eine Kampfkapsel handeln musste.
    Auf ihren vier mechanischen Beinen bewegten sich die halbtransparenten Kunstwesen in die Vorhalle hinein und produzierten dabei laut klackende Geräusche, die von den Wänden widerhallten.
    Jäh löste sich einer der Tum’waheri-Wachsoldaten von der Wand und stürmte auf den ihm am nächsten befindlichen Tenebrikoner zu.
    Beinahe im selben Augenblick, als die Lanze wirkungslos in das schemenhafte Monstrum glitt, stieß dessen kurz unter dem Kopf ansetzender klauenbewährter Arm hervor und durchbohrte den Wächter von schräg oben. Wucht und Schock waren so gewaltig, dass der Soldat kaum mehr als ein ersticktes Ächzen von sich gab. Der Tenebrikoner hob seinen Arm an, an dem der Wachsoldat bewusstlos baumelte.
    Stück um Stück wurde der Tum’waheri in die Luft gehoben, bis die halbtransparente Fangschrecke plötzlich ihren Arm rasend schnell zur Seite warf, sodass sich der Soldat vom Klauenspieß löste und gegen die Wand geschleudert wurde.
    Mit einem dumpf hallenden Geräusch schlug der Wächter in den Staub, wo er regungslos liegen blieb.
    »Wir waren so nahe dran …«, hauchte Kendra mit ununterdrückter Resignation. Missie und Vu’maiti befanden sich immer noch in den Tiefen des Chin’yardhi, doch wenn sich dort tatsächlich ein Akoluthorum befand, so gehörte es jetzt den Tenebrikonern.
     
    *
     
    Als der bläulich glühende Jiw’jiwe-Schrein sich wie von Geisterhand öffnete, stieß Vu’maiti einen Freudenschrei aus. Die Tar’tarishi war wirklich und wahrhaftig hernieder gestiegen. Sie war es – die Frau, die sich selbst Mis’sie nannte, und nun wie schlafwandlerisch in die entstandene Öffnung griff.
    Vu’maiti sank auf ihr Knie. »Tar’tarishi«, sagte sie ehrerbietig.
    Die Gesandte der
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