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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung
Autoren: Gerry Haynaly
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intelligenten Lebewesen bewohnt, wie die Teleskopaufnahmen von schneebedeckten Siedlungen und aufgefangene Funksprüche bewiesen.
    »Ma’am, Sir!« Rodin stürzte durch das Hauptschott in die Zentrale und nickte Frost und Taglieri knapp zu. So wie er nach Atem rang, musste er den ganzen Weg vom Hangar gerannt sein.
    Commodore Frost hob die rechte Augenbraue, aber Rodin achtete nicht darauf. Er hantierte an seinem Armband-Kom und deutete auf den Hauptbildschirm der Zentrale.
    »Ich darf doch?«, fragte er überflüssigerweise.
    Die Kommandantin kniff die Augen zusammen, aber sie nickte.
    Die Worte »Verbindung hergestellt« leuchteten kurz auf, ehe der dreidimensionale Output einer Spektralanalyse der gesamten für Funk verwendeten Frequenzbänder erschien. Während in den unteren Gigahertzbereichen über einem bewegten Grundrauschen etliche Peaks zu sehen waren, verliefen die oberen zwei Drittel mit Bergstrom- und HD-Funk flacher.
    Am unteren Rand der Darstellung lief eine Zeitskala.
    »Achtung«, sagte Rodin. »Jetzt!«
    Ganz am rechten Rand waberten Impulsspitzen nach oben und verschwanden sofort wieder. Rodin gab einige Kommandos in sein Armband-Kom ein. Daraufhin lief die Zeitangabe kurz rückwärts. Waren vorhin die Sekunden gelaufen, trippelten nun langsam die Nanosekunden vor sich hin.
    Trotz der extremen Verlangsamung schnellten die Peaks nach oben und erloschen.
    »Lieutenant«, fragte Commodore Frost, »hatte das Funksignal irgendeinen Informationsgehalt?«
    Rodins kleine Augen blitzten auf.
    »Die Shannon-Kolmogorow-Komplexität ist leider maximal«, sagte er. »Das war weder ein triviales Signal aus lauter binären Einsen noch ein decodierbares Funksignal. Entweder handelt es sich um ein zufälliges Rauschen, oder irgendjemand oder irgendetwas funkt auf diesem Planeten hochkomprimiert über den HD-Raum.«
    »Auf dem Planeten?«, fragte Commander Jane Wynford. Sie sah Rodin ungläubig an, was die Sorgenfalten in ihrem Gesicht noch betonte. »Ich dachte, HD-Signale könnten nicht so leicht zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden.«
    »Das schon, aber …« Rodin zögerte kurz. »Kein anderes Shuttle hat das Signal empfangen, auch nicht die STERNENFAUST mit ihrem viel leistungsfähigeren Equipment.«
    »Es lässt sich also nicht entschlüsseln?« Commodore Frost blickte in Richtung Susan Jamil, die an der Kom-Konsole Dienst hatte.
    Die braunhaarige Kommunikationsoffizierin aus der zweiten Zeitlinie presste die Lippen zusammen und schüttelte langsam den Kopf.
    »Leider, nein«, sagte auch Rodin. »Laut Bordcomputer der SF-4 gibt es nicht genügend Anhaltspunkte. Ohne den Verschlüsselungsalgorithmus und das Passwort haben wir keine Chance. Aber wir haben weitere ähnliche Signale empfangen, während wir das System des Schneeplaneten erforschten.«
    »Sie haben mich überzeugt«, sagte Commodore Frost. »Im Gegensatz zu den anderen Shuttles haben Sie wenigstens etwas angemessen, und ich hoffe, es ist mehr als ein Strohhalm. Lieutenant Briggs, nehmen Sie Kurs auf den Planeten!«
    »Aye, Ma’am«, erwiderte Ashley Briggs, der blonde Ruderoffizier.
     
    *
     
    Die STERNENFAUST hatte nach mehreren Stunden ihren Beobachtungsposten in einer Entfernung von dreißig Astronomischen Einheiten zum Schneeplaneten eingenommen, und obwohl die Ortung seither pausenlos lief, waren kaum neue Erkenntnisse hinzugekommen. Wenige Satelliten und eine kleine Raumstation im Orbit wiesen auf einen technischen Stand hin, der jener der Erde des auslaufenden 20. Jahrhunderts entsprach. Doch selbst mit den Geräten der STERNENFAUST konnten die fünfdimensionalen Signale nicht entschlüsselt werden, und obwohl sie gleich nach ihrer Ankunft die HD-Funkbänder gescannt hatten, waren die Impulsspitzen bis jetzt nicht wieder empfangen worden. Eines stand fest: Eine derart komplexe Verwendung von fünfdimensionaler Technik passte nicht mit dem zusammen, was man als technisches Niveau bislang dieser Welt zugestehen musste.
    Noch immer lief die Auswertung der starken Signale im Normalfunkbereich. Es handelte sich um Videosignale, welche die Nachrichten und den Alltag der Bewohner dokumentierten, wobei das Wort Bewohner nicht ganz stimmte.
    In den Filmen wurden durchwegs Wesen gezeigt, die nahezu menschenähnlich waren, dabei aber stets an menschliche Frauen erinnerten. Ob sich bei dieser Spezies lediglich die Männer nicht von den Weibchen unterschieden oder ob diese Spezies nicht über unterschiedliche Geschlechter verfügte, konnte man zu
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