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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung
Autoren: Gerry Haynaly
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Gen-Sequenzierer seine Arbeit beendet hatte. Anjuli steckte die Eprouvette in den Kühlbehälter zurück. Mit eiligen Fingern rief sie das Ergebnis auf.
    Sie hielt den Atem an.
    Genbaustein um Genbaustein bauten sich die Buchstabenfolgen der DNA aus den epigenetisch modifizierten weißen Blutkörperchen auf. Rechtecke leuchteten auf, wenn der Computer eine weitere Genfolge identifiziert hatte. Das für die Sprache zuständige FOXP2 und das für die Augen verantwortliche MITF fanden sich ebenso wie das Gen MATP, das für die Farbe der Haut über den Rückenwirbeln verantwortlich war. Immer mehr erkannte Abschnitte erschienen in der Tabelle. Nur von den namensgebenden tauchte nicht einmal das dominierende Ra auf, dafür alle möglichen, die auf -e endeten, sowie ein seltsames Gen, das der Computer nicht zuordnen konnte.
    Trotzdem strich Anjuli über die Sensorfläche des Schreibtischs und wählte eine zweite Gendatei aus. Nebeneinander erschienen die korrespondierenden Abschnitte aus den beiden Untersuchungen, die der Computer auf ihre Kompatibilität hin analysierte.
    In der Spalte zwischen den beiden Tabellen leuchteten der Reihe nach die OK-Symbole auf. Die langen Reihen der Gene verschwanden und machten dem ICEI-Zertifikat Platz, das den beiden überprüften Frauen die Eizelleninjektion erlaubte.
    Nur vier Wörter standen unter der Überschrift »Klinik zum erfüllten Kinderwunsch«: AnJuLi 42 und Romana Hel’gara 10.
    Das Hospital trug seinen Namen zu Recht. Anjuli würde in neun Monaten Mutter eines gesunden Mädchens werden.
     
    *
     
    Dana Frost hatte Romana Hel’gara im Namen der Crew gedankt. Noch vor wenigen Tagen hätte Romana Hel’gara dies überglücklich gemacht, doch jetzt schien diese gut gemeinte Geste keine Rolle mehr zu spielen.
    Wichtig war nur noch das Akoluthorum.
    Natürlich hatte Dana Frost das Akoluthorum sehen wollen. Romana Hel’gara hatte der Kommandantin der STERNENFAUST schlecht verbieten können, sich das Amulett anzusehen, doch in dieser Zeit hatte Romana Hel’gara nahezu Todesängste ausgestanden.
    Nach einer endlosen Zeit hatte man ihr das Akoluthorum endlich zurückgegeben. Und Romana Hel’gara hatte sich in diesem Moment geschworen, es nie wieder aus der Hand zu geben. Nicht einmal für einen kurzen Augenblick.
    Nun betrachtete sich Romana Hel’gara im Spiegel.
    Um ihren Hals hatte sie eine Kette geformt, die sich um das Akoluthorum geschlungen hatte. So war es noch mehr ein Teil von ihr geworden, es war sozusagen mit ihrem Körper verbunden.
    Dann begann Romana Hel’gara mit einer Wandlung, die sie nun schon mehrfach durchgeführt hatte. Es war auch nicht mehr so unangenehm wie beim ersten Mal, als sich die Knochen am Rücken herausbildeten und ihr Hals in die Länge wuchs.
    Dann übernahm Romana Hel’gara die Sehfelder der Tibaa und betrachtete sich und das Akoluthorum über ihre fotosensitiven Zellen im Spiegel. In dieser Gestalt glaubte sie, eine noch intensivere Verbindung zum Akoluthorum herzustellen, auch wenn sich das Akoluthorum – im Gegensatz zu allem anderen – durch die neue Sehwahrnehmung nicht veränderte.
    Doch in der Gestalt einer Tibaa fühlte sie sich endlich auch wieder Anjuli ganz nahe. So als lebe ein Teil von Anjuli in ihr fort.
    In ihr und in dem Akoluthorum. So seltsam es klang, aber Romana Hel’gara hatte das Gefühl, über das Akoluthorum ein Teil der Tibaa und damit auch einen Teil von Anjuli bei sich zu führen.
    Und dann tat Romana Hel’gara etwas, das ihr vollkommen ungewohnt und vertraut zugleich vorkam.
    Sie grinste.
    Ihre Mundwinkel spreizten sich mehr und mehr, bis immer mehr der spitzen Tibaa-Zähne zum Vorschein kamen.
    Romana Hel’gara grinste, bis ihr Mund schmerzte, und schließlich ging das Grinsen in ein keuchendes Kichern über. Sie wusste selbst nicht, was so komisch war.
    Sie wusste nur, dass sie jetzt endlich am Ziel war.
     
    ENDE

 

    Der stählerne Stern
     
    von Guido Seifert
     
    Ein Shuttle der STERNENFAUST fliegt einen terrestrischen Planeten an, um endlich die Vorräte der STERNENFAUST mit Frischnahrung aufzufüllen. Als das Schiff in Bedrängnis gerät, glauben die Bewohner des Planeten an die Erfüllung einer alten Prophezeiung, denn
     
    Der stählerne Stern
     
    soll laut Legende den Gott Ak’lothum aus seinem Versteck befreien.
    Doch die hohe Priesterschaft entscheidet sich dafür, die Shuttle-Besatzung dem Gott Ten’brikum zu opfern.
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