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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung
Autoren: Gerry Haynaly
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überdeckte. Das weite Gesichtsfeld der Augenbänder ermöglichte ihr gleichzeitig, den Sockel unter der Kuppel zu mustern. Sie suchte noch immer nach einer Möglichkeit, das Akoluthorum zu bergen.
    »Das erklärt nicht, weshalb du wie Celene aussiehst!«
    »Ich weiß«, entgegnete Romana Hel’gara. Die einzige sichtbare Lücke im Schutz um das Amulett war das leere Fach von Celenes Steuergerät. Mit der verdeckten rechten Hand tastete sie den Hohlraum im Sockel ab, während sie weitersprach. »Die Antwort wird dir nicht gefallen.«
    »Du bist Celene!«, stieß Anjuli hervor. »Du hast dich als Romana Hel’gara verkleidet, um mich zu enttarnen.«
    Romana Hel’garas Finger ertasteten einen schmalen Spalt am hinteren, oberen Ende des Fachs. Konnte sie … Aber dann stießen die Fingerspitzen auf einen Widerstand, doch … Der Fingernagel ihres Zeigefingers glitt über eine Kante. Führte der Spalt womöglich weiter nach oben?
    Romana Hel’gara schüttelte den Kopf. »Ich komme von weit her«, begann sie und konzentrierte sich auf ihre gestaltwandlerischen Fähigkeiten. »Ich brauche dieses Artefakt, um meine Galaxie vor dem Untergang zu retten.«
    Die ganze rechte Hand, geschützt vor Anjulis Blick, verlor ihre stützenden Knochen, streckte sich in die Länge. Ihre Finger verwandelten sich in flexible Muskelstränge, die an die Fangarme eines Oktopus erinnerten.
    Hinter Anjuli tauchten im Halbdunkel des Ganges mehrere Tibaa in türkisen Uniformen auf. Zwei von ihnen stützten eine Frau, die einen magentafarbenen Blazer und einen Verband auf dem Kopf trug.
    »Fehlt Ihnen das hier?«, fragte Celene. Triumphierend hielt sie das Steuergerät über ihren Kopf.
    Anjuli blickte zwischen der echten Celene und Romana Hel’gara hin und her.
    »Was Sie angeht«, fuhr Celene an Anjuli gewandt fort, »danke, dass Sie so naiv waren und uns die wahren Absichten Ihrer Freunde zeigten.«
    Langsam tasteten sich Romana Hel’garas Finger den Spalt entlang, der sich durch den Metallblock des Sockels wand.
    Eine Fingerspitze stieß gegen rauen Stoff. Sie war durch!
    »Voilà!«, klang es aus Romana Hel’garas Funkgerät. Es war Gerard Rodin!
    »Zerstören Sie die Energieleitungen!«, sagte Romana Hel’gara auf Solar zu Gerard Rodin.
    »Mit wem sprechen Sie?«, fragte Celene.
    »Das erste Mal, dass Celene und ich etwas gemein haben«, sagte Anjuli. »Denn genau das würde ich auch gerne wissen.«
    »Oui«, kam Gerard Rodins Bestätigung. Der Boden erbebte unter dem Beschuss aus der Gauss-Kanone des Shuttles.
    Celenes Bodyguards rissen ihre Waffen hoch und schossen eine Salve in Romana Hel’garas Richtung, aber Romana Hel’gara hatte dies schon geahnt. Sie duckte sich hinter die Panzerglaskuppel.
    Dumpf schlugen die Projektile in das Verbundglas ein, ohne größeren Schaden anzurichten. Damit war klar, dass sie der Kuppel mit keiner Waffe unter einem Gauss-Gewehr beigekommen wäre.
    Und dann fiel der Laservorhang zusammen. Selbst die Notbeleuchtung ging aus. Vier von Romana Hel’garas Tentakeln rissen den Samt beiseite, während einer das Amulett packte und durch den verwinkelten Spalt bugsierte. Es schlug gegen Kanten und Ecken, aber schließlich zog sie es aus dem Fach.
    Grüne Laserpointer stachen durch die Finsternis und tasteten nach Romana Hel’gara, gefolgt von Salven, die neben ihr in die Wand schlugen.
    »Das Fenster vor dem Peilsender!«, rief sie und hoffte, dass Gerard Rodin sie auch ohne lange Erklärungen verstand.
    Ein dunkler Schatten erschien unter der Fensterbank. Das charakteristische Wupp-Wupp von Gauss-Gewehren vermischte sich mit dem Bersten der Fensterscheibe.
    Splitter regneten auf Romana Hel’gara und prallten von ihrem Overall ab.
    Durch das Fenster flog ein kopfgroßer Ball Richtung Empore.
    »Achtung, Blendgranate!«, rief Gerard Rodin.
    Romana Hel’gara hielt die Hände schützend vor die Augen. Trotzdem drang die Helligkeit der Explosion durch ihre Handflächen. Sie regelte die Helligkeitsempfindlichkeit ihrer Augenbänder herunter.
    Einmal noch wollte sie Anjuli sehen, aber die stand wie ein Racheengel mit der MP im Anschlag auf der Empore.
    »Ich werde dich nie vergessen!«, rief Romana Hel’gara, doch Anjuli rührte sich nicht. Traurig wandte sich Romana Hel’gara ab und rannte los.
    Ein Schritt, noch einer …
    »Feuer!«, brüllte hinter ihr Celene.
    Ein Dutzend grüne Punkte erschien auf der blendweißen Wand vor Romana Hel’gara. Sie zuckten von beiden Seiten auf sie zu.
    Romana Hel’gara
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