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Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)

Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Louisa Francis
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Prolog
    »Interessieren Sie sich für Botanik, Mrs. Wilberforce?«
    Die unmittelbare Nähe des Mannes, seine sanfte, ruhige Stimme und der schwach anklingende englische Akzent lösten eine kribbelnde, köstliche Gänsehaut auf Melanies Rücken aus. Sie wandte den Kopf und schaute ein wenig provozierend aus den Augenwinkeln hoch zu dem Mann, bevor ihr Blick zum herrlichen Blumenarrangement zurückkehrte.
    »Ich liebe Blumen. Wir haben viele ungewöhnliche Arten in Australien, aber diese …«
    »Proteasen.«
    »Ja, diese Proteasen sind spektakulär.«
    »Mein Onkel ist ein kundiger Sammler einheimischer Flora. Vielleicht möchten Sie mal durch die Gärten streifen?«
    Melanie wandte das Gesicht ihrem Begleiter zu und suchte in seinen Augen nach irgendeiner heimlichen Botschaft. Ein unschickliches Glitzern in den klaren blauen Augen strafte seine höfliche Maske Lügen. Melanie unterdrückte ihre wachsende Erregung und warf einen Blick auf das Ende des Zimmers. Ihre Bordkollegen und ihr Gastgeber hatten sich um den Kartentisch versammelt.
    »Sie werden sich zu sehr in ihre Kartenspiele vertiefen und keine Zeit haben, sich um uns zu kümmern. Es sei denn, Mrs. Wilberforce, dass Sie das Gefühl haben, eine Anstandsdame sollte Sie begleiten …«
    »Nein, überhaupt nicht. Und nennen Sie mich Melanie, bitte.«
    »Sollen wir gehen, Melanie?«
    Er fasste sie am Ellenbogen und führte sie durch die Terrassentür, und Melanie spürte, wie sich wieder eine Gänsehaut bildete. Sie hoffte, dass sie seine Absichten nicht falsch ausgelegt hatte, und das wurde kurz danach bestätigt, als er seine Hand auf andere, intimere Körperteile legte.
    Während sie die Pfade entlang spazierten, zeigte ihr Begleiter immer wieder auf ungewöhnliche Sträucher und nannte die Namen. Melanie verglich ihn unwillkürlich mit ihrem Liebhaber, der die Wochen vor ihrer Hochzeit so angenehm kurzweilig gestaltet hatte. Gut, Pieter van Heuren war charmant und kultiviert, aber sie war auch davon überzeugt, dass er ebenfalls ein erfahrener Liebhaber war, genau wie der gefährliche, undurchschaubare Matt Warrender, der wusste, wie man eine Frau befriedigen konnte. Und Melanie schmachtete nach einer solchen Befriedigung.
    Der liebe Mr. Wilberforce hatte all seine Kräfte seines alternden Körpers gesammelt, um ihre Ehe mit einer kurzen, wenig erregenden Paarung zu vollziehen. Seit jener Nacht hatte er all seine Freuden aus der Bewunderung bezogen, die Melanie von anderen Männern erfuhr, und sein Ego wurde gestillt vom Neid dieser Männer.
    Er gewann Befriedigung allein dadurch, dass Männer, die dreißig oder vierzig Jahre jünger waren als er, sich wünschten, in seinen Schuhen zu stecken. Oder genauer: Statt seiner in Melanies Bett zu liegen. Doch er vertraute seiner Frau. Sie würde den Versuchungen widerstehen. Und sein Vertrauen war gerechtfertigt, auch wenn dies eher am Mangel an Gelegenheiten lag und weniger an Melanies moralischem Gewissen.
    An Bord des Schiffs, das von Australien nach England unterwegs war, gab es nur geringe Möglichkeiten für verstohlene sexuelle Momente. Nachdem sie England erreicht hatten und während ihrer Rundreise auf dem Kontinent plante sie, alles nachzuholen, was sie bisher versäumt hatte.
    »Warum ist Ihr Gatte nicht mit Ihnen an Land gekommen?«
    Die Frage riss Melanie aus ihren Gedanken. »Er fühlt sich nicht gut. Da er schon einige Male in Kapstadt war, hat er beschlossen, an Bord zu bleiben.«
    »Er hat Sie also den Bartons anvertraut, die jetzt aber versessener aufs Bridgespiel sind als auf Ihre Sicherheit.«
    »Sicherheit, Mr. van Heuren? Ich befinde mich doch nicht in Gefahr, oder?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das hängt ganz von dem ab, was Sie unter Gefahr verstehen. Es gibt ja viele Dinge, die eine Lady bedrohen können.«
    »Ich kann keine Bedrohung erkennen, wenn ich so einen galanten Gentleman an meiner Seite weiß.«
    »Ich frage mich, ob Sie mich auch dann noch galant oder einen Beschützer nennen, wenn Sie ahnten, welche Gedanken ich hege.«
    Melanie blieb stehen, den Kopf leicht geneigt, und sah in sein Gesicht. Ihre Augen strahlten so sehr wie der Smaragd an ihrem Ringfinger. »Um welche Gedanken handelt es sich da, Mr. van Heuren?«
    »Ich glaube, das wissen Sie ganz genau.« Sein Blick war eine einzige Herausforderung, als er ihren Körper von oben bis unten bewundernd betrachtete.
    Schmutzige Vorstellungen wanden sich wie Ranken von Melanies Bauch nach unten und setzten sich zwischen
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