Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung
Autoren: Gerry Haynaly
Vom Netzwerk:
Ordnung.«
    Celene lächelte in die Kamera, obwohl es ihr sichtlich schwerfiel. »Als Erstes möchte ich den Feinden der Regierung ausrichten, dass sie ihr Ziel, mich zu töten, nicht erreicht haben. Und zu dem Artefakt: Es war nie geplant, es länger in C4B zu behalten. Da der Wirbelsturm inzwischen vorbeigezogen ist, kann das Artefakt sofort wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückkehren.«
    Romana Hel’gara spürte ein beklemmendes Gefühl, wenn sie an das Akoluthorum dachte. Wenn sie es endlich an sich gebracht hatte, dann würde ihr Aufenthalt hier enden. Sie würde das Akoluthorum an sich nehmen, vielleicht würde sie sogar zu einem Dodekor werden, wie man die Träger der Akoluthoren nannte, und sie würde der STERNENFAUST helfen, die Große Leere rückgängig zu machen.
    Zugleich würde es bedeuten, dass sie Anjuli niemals wiedersehen würde.
    Romana Hel’gara wollte nicht länger untätig warten und verließ das Schlafzimmer.
    Wie auf Kommando erhellte sich ein Abschnitt des Korridors vor ihr. Das Licht lief immer ein paar Meter vor ihr, offenbar wurde sie von einem Bewegungssensor verfolgt.
    In den ersten Räumen zu beiden Seiten des Gangs war von Anjuli nichts zu sehen, aber dann hörte Romana Hel’gara aus einem Zimmer weiter vorn ihre gedämpfte Stimme und die einer zweiten Frau.
    »Wir wissen beide«, sagte die fremde Stimme, »dass das nicht wahr ist. Celene hat das Artefakt nicht in Sicherheit gebracht.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Anjuli leise. »Celene wollte damit ihre unverantwortlichen Forschungen anstellen. Aber ich bin sicher, dass sie das inzwischen längst bereut hat.«
    Romana Hel’gara stieß gegen eine Wandkonsole.
    Anjuli sah in ihre Richtung, sodass sie sich nicht länger vor ihr verbergen konnte.
    Romana Hel’gara ging in das Zimmer und lächelte Anjuli an, während sie mit Reas Hilfe sanfte Muster über ihre Kristalle jagen ließ.
    »Ach, hier bist du«, sagte sie und tat so, als ob sie von dem Gespräch nichts mitbekommen hatte.
    Anjuli drehte sich zu ihrem Kom-Monitor. »Entschuldige, aber ich melde mich wieder«, sagte sie und beendete die Verbindung.
    Sie streckte ihre Arme Romana Hel’gara entgegen. Die emotionalen Muster von Anjulis Kristallen waren für einen Moment zu hektisch, aber dann hatte sie sich wieder im Griff.
    »Stehst du schon lange vor der Tür?«, wollte Anjuli wissen.
    Erst wollte Romana Hel’gara sie anlügen, aber dann entschied sie sich dagegen. Sie wusste selbst nicht, weshalb sie sich dagegen sträubte, Anjuli anzulügen. Deshalb fragte sie offen: »Seid ihr für den Anschlag auf Celene verantwortlich?«
     
    *
     
    »Ich …«, begann Anjuli. Ihre Finger zitterten. »Lass es mich dir erklären.«
    Romana Hel’gara blieb im Türrahmen stehen und nickte.
    »Zuerst hieß es nur Klimakrise«, fuhr Anjuli fort, »aber mit dem Fortschreiten der Einschränkungen wurde daraus die Klimakatastrophe.«
    »Was ist daran falsch?«, wollte Romana Hel’gara wissen. »Tana wird doch wirklich kälter.«
    »Sagt wer? Die Regierung? Die Klima-Konzerne?« Anjuli schüttelte den Kopf. »Alle, die glauben, wir brauchten nur mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre blasen, und der Treibhauseffekt würde es schon wieder wärmer werden lassen?«
    »Es deutet doch alles darauf hin, dass die Abkühlung von Tana weitergeht.«
    Anjulis Kristalle blinkten wie wild. »Ja, es gibt viele Hinweise, da stimme ich den Klimatologen zu. Gletscher dringen wieder vor, Eisberge treiben weiter Richtung Äquator, der Frühling kommt später, und die polaren Eiskappen wachsen mit jedem Jahr.«
    »Aber?«
    »Denke nur an die Prä-Tanitische Kaltzeit«, antwortete Anjuli. »Vor achthundert Jahren, bevor die Hauptstadt gebaut wurde, bedeckte ein Gletscher die Ebene, an der heute Tanit steht. Die Gletscherzungen reichten bis ins Meer.«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Romana Hel’gara. Sie ging zum Tisch, an dem Anjuli saß, und setzte sich ihr gegenüber aufs Sofa.
    »Die Frage ist doch, ob die Tibaa für die Abkühlung verantwortlich sind oder doch eher die Natur wie zum Beispiel die Sonne oder eine schwächere kosmische Strahlung. Womöglich steckt ein natürlicher Effekt dahinter. Dann könnte das Klima wieder zurückschwingen, ohne dass in die Abkühlung eingegriffen werden muss.«
    Romana Hel’gara runzelte die Stirn. »Glaubst du das wirklich?«
    »Wir Skeptiker sagen doch nur, dass es sein könnte . Die Regierung protzt mit Zahlen, von denen wir wissen, dass einige jedweder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher