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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung
Autoren: Gerry Haynaly
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schon Reaktionen?«, fragte Commodore Frost. »Ortung?«
    Commander Jacob Austen, der zweite Offizier der STERNENFAUST, hob den Blick von seiner Konsole und schüttelte unmerklich den Kopf.
    »Nachricht trifft soeben ein«, meldete Max Brooks. Er runzelte die Stirn, als er den Inhalt des Funkspruchs las. »Es ist nicht gerade eine Willkommensnachricht, Ma’am.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben uns die unmissverständliche Botschaft geschickt, dass wir verschwinden sollen.«
    Dana Frosts Augen blitzten. »Ich will den exakten Wortlaut!«
    »Der Wortlaut wurde von den Übersetzungsalgorithmen geschaffen«, antwortete der Kommunikationsoffizier.
    »Wie auch immer«, sagte Frost. »Wie lautet die Nachricht?«
    »Verlassen Sie sofort das Gebiet der Föderation Tana!«, las Max Brooks laut vor. »Wir legen in keiner Weise Wert auf Ihre Anwesenheit.«
    »Sie greifen an!«, rief Jacob Austen. »Sie starten eine hydrazingestützte Abwehrrakete von ihrer Raumstation.«
    Vor die schriftliche Drohung schob sich das Abbild des Planeten. Die angesprochene Raumstation, die schon Gerard Rodin entdeckt hatte, gekennzeichnet durch einen roten Kreis, lag inmitten des Staubrings. Ein weiterer roter Kreis markierte die Position der Rakete.
    »Sie verwenden fünfundzwanzig Prozent Lithium als Zusatzbrennstoff und Fluor als Oxydator«, sagte Austen. »Beschleunigung liegt bei hundertsechzig Meter pro Sekundenquadrat.«
    Commander Wynford konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. »Wenn sie nicht mehr aufbieten können …«, stellte sie fest. »Selbst wenn die STERNENFAUST unbeweglich wie eine Zielscheibe stehen bleiben würde, brauchte die Rakete über dreißig Minuten bis hierher.«
    »Für die STERNENFAUST mag keine Gefahr bestehen«, räumte Commodore Frost ein. »Doch weiter bringt es uns auch nicht. Schließlich ist unser Ziel nicht, die Angriffe der Fremden abzuwehren, sondern in einen diplomatischen Dialog zu treten.«
    »Wir erhalten eine weitere Nachricht«, meldete Max Brooks von der Kom-Konsole. »Zusätzlich zum bekannten Text werden wir als feindliche Aggressoren bezeichnet, die jederzeit und ohne Gerichtsverfahren interniert werden können.«
    »Wir sollten nicht länger warten«, ließ sich Commodore Taglieri vernehmen, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. »Wenn wir hier verweilen, fühlen sich die Fremden nur noch mehr provoziert, was eine friedliche Verständigung weiter blockiert.«
    Dana Frost nickte. »Lieutenant Sobritzky, Sie haben den Commodore gehört. Wir ziehen uns auf unseren vorigen Standort zurück!«
     
    *
     
    Romana Hel’gara war überrascht gewesen, als sie von Dana Frost zur Besprechung in den Konferenzraum gebeten worden war.
    Doch Dana Frost hatte ihr erklärt, dass es darum ging, die fünfdimensionale Strahlungsquelle ausfindig zu machen. Außerdem wollte man die weitere Vorgehensweise besprechen, wie es gelingen konnte, einen diplomatischen Kontakt zu den Fremden zu etablieren.
    »Wir sind hier offenbar nicht erwünscht«, sagte Dana Frost nach einem Blick in die Runde. »Da es hier um die Erstkontaktsituation einer fremden Alienkultur geht, habe ich Sie hinzugebeten, Senatsvorsitzende Dionga.«
    »Ich verstehe«, sagte Savanna Dionga, die sich über die Situation informiert hatte. »Es stellt sich die Frage, wie wir das ablehnende Verhalten der Fremden einschätzen müssen.«
    »Vielleicht haben sie schon schlechte Erfahrungen mit Fremden gemacht«, sagte Vincent Taglieri. »Wäre ich an deren Stelle und ein riesiges Raumschiff erschiene über meinem Planeten, würde ich es auch nicht willkommen heißen.«
    »Ich hatte mir auch schon überlegt«, wandte Jane Wynford ein, »ob es sich hier um eine Standardvorsichtsmaßnahme handelt, oder um eine grundlegende Feindseligkeit.«
    »Für Standardvorsicht war die Textmitteilung ein wenig arg undiplomatisch«, wandte Vincent Taglieri ein.
    »Was schlagen Sie also vor?«, fragte Dana Frost.
    Vincent Taglieri schien nur auf diese Frage gewartet zu haben. »Wir suchen uns ein neues Ziel«, kam es wie aus der Pistole geschossen. »Eines, bei dem der Scanner deutlichere Anzeichen eines Akoluthorums misst.«
    »Die fünfdimensionalen Daten«, meldete sich nun Romana Hel’gara zu Wort, »die wir bislang empfangen haben, könnten sehr wohl auf die Existenz eines Akoluthorums hindeuten.«
    »Es gibt unzählige Ursachen für eine solche Strahlung«, widersprach Vincent Taglieri.
    »Von denen die meisten ausscheiden«, räusperte sich Max Brooks.
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