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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿
Autoren: Gerry Haynaly
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Standort entfernt ein Wald an den Fuß der Berge schmiegte. Er glaubte sich zu erinnern, dass er die Berge schon von seinem Wohnhaus in der Stadt gesehen hatte, doch in der hereinbrechenden Dunkelheit sah alles so anders aus.
    Hier oben war er von Weitem zu sehen, also durfte er nicht länger bleiben.
    Das Gelände sah einigermaßen flach aus, also versuchte er, seinen Schritt zu beschleunigen, bis er stolperte.
    Er fiel vornüber auf einen Erdhaufen, den er in Dunkelheit übersehen hatte. In einem Reflex riss er die Arme vor den Körper, um sich abzufangen. Die Finger bohrten sich ins weiche Erdreich, der Thermostrahler flog mit einem Schwung nach vorne.
    Der Boden roch nach Humus und nach Pilzen. Am liebsten wäre er einfach liegen geblieben, aber die Feuchtigkeit kroch langsam durch seine Kleidung.
    Er musste weiter!
    Langsam rappelte sich Ash hoch und kroch auf Händen und Füßen einen Meter weiter, wo das Sternenlicht die Umrisse eines Felsblocks nachzeichnete. Sein Kopf schmerzte, als er sich zum Aufstehen auf den Stein stützte. Dabei glitten seine Finger in Vertiefungen in dem kalten Felsen. Was war das?
    Mit dem Zeigefinger fuhr er die Rillen entlang, spürte, wie sie sich zu Linien formten, die ineinander übergingen. Eine gerade Linie, Bögen, dann wieder eine Linie. In seinem Geiste formten sich mit etwas Fantasie zwei Buchstaben, ein »B« und ein »R«, aber nicht mehr. Ash schüttelte langsam den Kopf, aber selbst diese Bewegung rief einen dumpfen Kopfschmerz hervor. Warum sollte jemand auf Gemini Prime etwas in einen Felsen ritzen?
    Wahrscheinlich hatte Erosion dafür gesorgt, dass die weicheren Teile des Gesteins schneller verwittert waren und nun dieses Muster bildeten. Nur seine vom Schlag benebelten Sinne gaukelten ihm vor, dass darin zwei Buchstaben zu erkennen waren.
    Inzwischen war es so finster geworden, dass sich die Sterne gleißend vom Himmel abhoben. Aber was für ein Himmel: Ash zählte sieben Sterne, die weitaus heller strahlten als der Sirius am irdischen Nachthimmel. Dafür suchte er das Band der Milchstraße vergebens, wie weit er den Himmel auch absuchte.
    Wo lag dieses verfluchte Gemini Prime?
    Ash zog den Gurt des Thermostrahlers wieder fest und marschierte los, hinüber zu dem Wald, der zumindest für heute Nacht Sicherheit bieten würde. Wenn er nicht inzwischen wieder über ein Hindernis stolperte.
     
    *
     
    Zwischen den ersten Bäumen knirschte es unter seinen Füßen. Nein, kein Knirschen! Es klang metallisch, und als Ash sich bückte, um nachzusehen, spürte er die kalte Glätte einer polierten Metallplatte.
    Ash schüttelte den Kopf. Was machte eine Metallplatte hier mitten im Wald?
    Langsam tasteten seine Finger die Platte entlang, aber so weit seine Arme reichten war kein Ende zu spüren, nur Laub und etwas Erdreich. Ash drehte sich um und erstarrte.
    Keine fünf Meter von ihm entfernt spiegelten sich Sterne auf einer Fläche, deren Konturen ihn an ein Dach erinnerten. Die Dachschräge eines Hauses.
    Ash zuckte zurück. Sollte es auf diesem Planeten tatsächlich Bewohner geben, die nicht geklont waren?
    So leise die Metallplatte unter seinen Füßen erlaubte, schlich Ash zu dem Haus von der Größe einer Gartenhütte. Aus der Nähe konnte er ein weißes »U« auf der Dachschräge erkennen. Kein Licht drang aus dem Innenraum, nur die Spiegelungen der Sterne zeigten Ash, wo das Gebäude endete. Er konnte aber weder einen Eingang noch ein Fenster entdecken, wie er gehofft hatte. Dann hätte er ins Innere spähen können, aber so blieb ihm nichts anderes übrig, als das Haus zu umrunden. Vielleicht fand er an der Giebelseite Informationen über den Besitzer.
    Links von ihm zischte es.
    Ash wirbelte herum – die schnelle Bewegung durchfuhr seinen Kopf wie glühendes Feuer. Der Schmerz fühlte sich wie ein Elektroschock an, trotzdem zwang sich Ash, den Thermostrahler von der Schulter zu nehmen.
    Doch der erwartete Feind ließ sich nicht blicken.
    Ash stand allein vor dem Eingang. Sein Atem malte Nebelschwaden in die Nachtkühle.
    Jetzt bemerkte Ash, wie unendlich müde er war. In einer schnellen Diagnose konstatierte er sich selbst einen Überschuss an Adrenalin, der nicht mehr lange anhalten würde. Er wollte schlafen, nur noch schlafen.
    Ash lauschte, aber aus dem Haus kam kein Laut.
    Mit der Waffe im Anschlag schlich Ash ins Innere. Dunkelheit umfing ihn, denn hierhin reichte nicht einmal mehr das Sternenlicht. Sein Fuß stieß an etwas, das seine Fantasie als Bett
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