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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿
Autoren: Gerry Haynaly
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Leichten Kreuzers vorgesehen war. Auf dem Konferenztisch des Besprechungsraums lagen noch die Folien mit den taktischen Anweisungen und Sternkarten der galaktischen Abwehr, an denen ich mit den Offizieren unsere Optionen hinsichtlich der Starr und J’ebeem durchgegangen war.
    Das Schott zur Kommandozentrale öffnete sich. Alle starrten wie gebannt auf den Hauptmonitor, der die gesamte Stirnwand einnahm. Das Diagramm darauf zeigte eine schnurgerade Linie, die ihren Endpunkten nach den geplanten Kurs der PLUTO darstellte. Aber die Gerade fächerte ungefähr in der Mitte nach links und rechts auf. Ein Oval mit einem geschätzten Durchmesser von zwanzig mal zehn Lichtjahren war rot markiert.
    »Was ist das, Commander?«, wollte ich von meinem IO wissen.
    »Die neuesten Flugdaten von Lieutenant Dupont, Sir«, antwortete Lieutenant Commander Fernandez.
    »Und was bedeutet das? Sind wir vom Kurs abgekommen?«
    »Das ist ja das Problem.« Zhao Dupont, der Leitende Ingenieur der PLUTO klang nicht sehr erfreut. Im Maschinenraum musste es wieder einmal drunter und drüber gehen. »Ich habe keine Ahnung, wo wir uns befinden. Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass unser Bergstromaggregat unregelmäßig arbeitet.«
    »Seit wann?«
    »Ohne mich näher festlegen zu wollen«, sagte Dupont über Funk, »die Checks der Kopplerspulen haben ergeben, dass ihre Leistungsaufnahme seit etwa dreißig Stunden fluktuiert. Die Abweichungen pro Sekunde waren zwar jeweils nur unmessbar winzig, aber in Summe …«
    »Wir könnten sonst wo sein«, sagte ich.
    »Ja, genau«, sagte Dupont. »Die Ellipse in dem Diagramm zeigt unsere aktuelle Position.«
    »Das nennen Sie eine Positionsanzeige?«, spottete Fernandez.
    »Haben Sie vergessen, das Bergstrom-Aggregat zu kalibrieren?«, fragte ich, denn eine andere Ursache für die Fehlschaltung konnte ich mir nicht vorstellen.
    »Nein, Sir«, sagte Dupont. »Wo denken Sie hin, Sir!«
    »Okay, was ist es dann?«
    »Captain?« Lieutenant Rick Sawinul, der Rudergänger, klang besorgt.
    »Ja, Lieutenant?«
    »Irgendetwas zieht uns aus dem Bergstrom-Raum!« Lieutenant Sawinul hämmerte mit den Fingern auf seine Touchkonsole, aber nach einer Weile gab er entnervt auf. »Wir werden langsamer, und ich kann nichts dagegen tun. Das Berg…«
    »Sir«, unterbrach Dupont, »das Überlichttriebwerk saugt die gesamte verfügbare Energie ab!«
    Wie zur Bestätigung von Duponts Worten flackerte für einen Augenblick die Deckenbeleuchtung, was eigentlich gar nicht sein durfte. Die Lichtleiter der PLUTO wurden über einen eigenen Stromkreis versorgt, der nichts mit dem Bergstrom-Aggregat zu tun hatte.
    »Funk, Meldung ans Star Corps Center auf Ganymed!«
    »Aye, Sir!«, antwortete Lieutenant Ishikawa. Er rief auf seiner Konsole die Standardcodes für Zwischenfälle auf, um sie durch die Antennen der PLUTO ins Solsystem zu schicken. »Keine Reaktion, Sir. Es ist, als ob wir von jedwedem Funkverkehr abgeschnitten wären. Ich habe auch versucht, andere Schiffe des Star Corps zu erreichen.«
    »Und?«, fragte ich.
    »Negativ, Sir«, erwiderte der Japaner. »Außer einer Art Hintergrundrauschen auf allen Frequenzen ist nichts zu hören.«
    »Versuchen Sie es trotzdem weiter!«
    »Aye, Sir!«
    »Es ist, als ob wir durch dicken Sirup fliegen würden«, sagte Sawinul. Der Afrikaner mit der hohen Stirn drehte sich zu Fernandez und mir um. »Und die Pampe wird immer dicker.«
    Immer dicker hörte sich gar nicht gut an. »Was heißt das?«
    »Austritt aus dem Bergstrom-Raum in vier Minuten«, sagte Sawinul trocken, so als ob er die nächste Haltestelle eines öffentlichen Orbitalgleiters ankündigen wollte.
    »Schaffen wir eine sinnvolle Austrittsgeschwindigkeit?«, fragte Lieutenant Commander Fernandez.
    Sawinul zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, Sir. Meine Messwerte sagen mir nicht einmal, wie schnell wir derzeit sind. Aber wenn Duponts Werte einigermaßen stimmen, werden wir es unter 0,5 LG schaffen.«
    Immerhin etwas. Wenn die PLUTO zu schnell in den Normalraum wechselte, blieb von dem Schiff nur Weltraumschrott übrig.
    »Irgendetwas scheint uns Energie abzuziehen.« Duponts Stimme zitterte leicht. »Ich messe eine fünfdimensionale Strahlungskomponente, die offenbar in den Bergstromraum hineinreicht. Das sieht nicht gut aus …«
    Ich erinnerte mich an die Vorkommnisse vor elf Jahren im Braden-System. Nano-Staubwolken hatten im August 2237 Bergstromfunk und die Überlichttriebwerke der PLUTO so weit beeinflusst, dass ich
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