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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿
Autoren: Gerry Haynaly
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waren. Wir bildeten das Septavirat, die Sieben, von denen alles ausging. Im Septavirat herrschen dank des HIVE stets Harmonie und Effizienz. Vergleichen Sie das nur mit dem kindischen Verhalten der PLUTO-Besatzung, nachdem sie auf Solo notgelandet waren. So etwas gäbe es bei den Gemini niemals.«
    »Auf Kosten des freien Willens«, sagte Ash.
    »Als Wissenschaftler müssten Sie wissen, dass ein freier Wille nicht existieren kann, weil er gegen das Grundprinzip der Kausalitäten verstößt«, sagte Nummer Eins abfällig. »Dank der Techniken des HIVE war ich in der Lage, diesen Planeten zu verlassen und mir andere Geminis zu besorgen. Zuerst wandte ich mich an meinen guten Freund Leslie, der Nummer Zwei wurde. Sein Scan war ein besonderer Glücksfall, er ereignete sich nur wenige Wochen vor seiner unrühmlichen Ermordung.«
    Nummer Zwei, der inzwischen an den Schreibtisch herangetreten war, nickte.
    Wieder wechselten die Bilder auf den Projektionswaben. Wie in einem Werbefilm von Far Horizon erschienen energieschirmgeschützte Kuppeln, Städte, Produktionsanlagen, Raumschiffe. Und Horden von Klonen.
    »Ich habe hier im Verborgenen eine Basis errichtet, von der aus wir die Galaxis erobern werden«, sagte Nummer Eins.
    »Jetzt ist es schon die ganze Galaxis!«, spottete van Deyk. »Du magst mein Doppelgänger sein, aber diesen machtbesessenen Größenwahn hast du unmöglich von mir.«
    Nummer Eins lehnte sich zurück. »Ich dein Doppelgänger?«, sagte er grinsend. »Ich fürchte, da muss ich dir eine Enttäuschung bereiten.«
    Van Deyk kniff die Augen zusammen. Er schien zu spüren, dass Nummer Eins nicht bluffte. »Ich bin Stephan van Deyk. Der echte Stephan van Deyk!«
    Nummer Eins schüttelte den Kopf. »Der ›echte‹ van Deyk starb vor drei Monaten auf der STERNENFAUST. Ich hatte damals dort seinen Platz eingenommen.«
    »Sie haben … was?«, fragte Ash.
    »Sehen Sie es als sentimentale Schwäche«, erklärte Nummer Eins. »Der Stephan van Deyk, der vor zehn Jahren hier auf diesem Planeten strandete, war ehrgeizig, mutig und entschlossen. Doch dann ruinierte dieser Mann seine Karriere, und das nur, weil er unbedingt ein paar lausige Kridan retten musste. Danach arbeitet er jahrelang im Schatten einer weiblichen Offizierin, die gerade mal seine Schülerin sein könnte. Es war entwürdigend.«
    »Und nur um das herauszufinden, haben Sie den echten Stephan van Deyk ermordet und seinen Platz eingenommen«, sagte Ash bitter.
    »Nicht nur das«, sagte Nummer Eins. »Ich habe mir auch die Erinnerungen und Erfahrungen einverleibt, die Stephan van Deyk seit der geglückten Flucht mit der PLUTO bis dahin gesammelt hatte.«
    »Irgendwelche neuen Erkenntnisse?«, wollte van Deyk wissen.
    »Es war ernüchternd«, sagte Nummer Eins. »Stephan van Deyk hatte sich mit dem unwürdigen Zustand abgefunden. Er schien ihn regelrecht zu genießen. Und diese Dana Frost, sie war inzwischen noch irrationaler geworden als Nummer Acht. Hatte Stephan van Deyk wenigstens 78 Kridan gerettet, so riskierte sie ihre Karriere und ihr Schiff für eine Handvoll Genetics. Ich hätte sie umgehend durch Nummer Acht ersetzen sollen, doch meine Neugier war stärker gewesen. Ich wollte wissen, wie es war, unter der ursprünglichen Dana Frost zu dienen.«
    »Doch jetzt sind Sie nicht mehr auf der STERNENFAUST«, stellte Ash trocken fest.
    »Leider wurde ich außerplanmäßig enttarnt, weshalb ich mein Ableben einleiten und mich neu klonen lassen musste. Leider ist das Duplizieren nicht immer erfolgreich, besonders dann nicht, wenn zwei komplexe neurologische Systeme miteinander kombiniert werden müssen.«
    Van Deyk sah sich entsetzt um. Er schien allmählich zu begreifen. Doch Nummer Eins hatte mit seinem eigenen Doppelgänger wenig Mitleid. »Dieses Exemplar hier«, sagte er und deutete auf van Deyk, »war instabil. Bevor wir ihn entsorgen konnten, gelang es ihm, einer Wache die Waffe zu entreißen und zu entkommen. Sein Implantat war fehlerhaft, weshalb wir ihn nicht lokalisieren konnten.« Nummer Eins schüttelte den Kopf. »Wir haben nicht allzu lange nach ihm gesucht. Irgendwann, so war uns klar, würde er genauso auftauchen wie Sie, Doktor. Dass Sie allerdings Hand in Hand hier auftauchen würden, habe ich nicht kommen sehen.«
    »Was tun Sie jetzt mit ihm?«, fragte Ash.
    Nummer Eins hob die Augenbrauen. »Das, was die Gemini mit allen lebensunwerten Individuen tun. Wir werden ihn entsorgen.«
    Ash presste die Lippen aufeinander.
    »Was stört
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