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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿
Autoren: Gerry Haynaly
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die Rumpfhülle zu sprengen.«
    »Aber …«, begann Fernandez.
    »Erzählen Sie mir nicht, dass Sie wirklich auf diesem Horrorplaneten bleiben wollen«, sagte ich.
    »Erzählen Sie mir nicht, dass Sie keine Bedenken haben?«
    »Was soll schon passieren? Der Duplikator war in der Lage, einen lebenden Fisch zu kopieren.«
    »Sie sind kein Fisch«, erwiderte Fernandez.
    »Da kann ich Ihnen in der Tat nicht widersprechen«, antwortete ich grinsend.
    »Wer weiß, welche Art von Strahlung dieses Gerät durch Ihren Körper sendet. Wer weiß, welche Langzeitwirkung davon ausgeht?«
    »Darüber mache ich mir Gedanken, wenn wir erfolgreich mit der PLUTO gestartet sind.« Ich wandte mich an Falco English und Cristina Silva, die mit ihren Scannern neben der Steuerkonsole standen: »Ich habe meine Entscheidung gefällt.«
    »Jawohl, Sir!«, kam von beiden die Antwort. Sie berührten die Sensortasten ihrer Scanner.
    Ich wartete auf das flimmernde Kraftfeld, das bisher bei den Kopiervorgängen für den Bruchteil einer Sekunde über dem Original aufgetaucht war.
    Doch nichts geschah.
    »Hat das …« Ein Krachen vom Fuß des Sockels unterbrach meine Frage. Metallisch glänzende würfelförmige Objekte brachen aus dem Sockel.
    Was war das?
    Waren das Nadeln, die sich aus den Würfeln hervor schoben? Oder Antennen? So etwas hatte ich noch nie bei einem Kopiervorgang erlebt. Zudem war es laut, obwohl das Duplizieren immer lautlos erfolgt war.
    Ich wollte vom Sockel hinunter springen, aber in dem Moment schoss eine transparente Wand rund um mich zur Decke. Ich war in einer Röhre gefangen!
    Trotzdem konnte ich noch sehen, wie sich die Augen der Offiziere vor Schreck weiteten.
    Silva und English hämmerten wie wild auf ihre Scanner ein, doch es war vergebens.
    Die Würfel mit den Antennen schraubten sich nach oben und ein Kribbeln schoss durch meinen Körper. Ich hörte ein dumpfes Geräusch, ein tiefes Brummen, das mit jeder Umdrehung der Antennen um eine Oktave höher wurde, bis es in ein hohes Pfeifen überging und schließlich im unhörbaren Ultraschallbereich verschwand.
    Von oben fauchten kalte Nebelschwaden, vereisten den Glaszylinder von innen. Die Kälte fraß sich durch meine Haut.
     
    *
     
    Speicherkristall { 124C41-28U}
     
    Commander Stephan van Deyk
     
    Logbuch des Captains
     
    Das Experiment ist geglückt.
    Es gibt mich zweimal.
    Allan Fernandez und Falco English haben mir von ihrem vergeblichen Versuch berichtet, mich zu befreien. Sie erzählten von ihrer Sorge und auch ihrer Verblüffung, als vom Nebenraum die Nachricht kam, dass eine Maschine ein Duplikat von mir hergestellt hatte.
    Selbst Allan Fernandez, der in den beiden Tagen nach seiner unrühmlichen Rückkehr zur PLUTO reserviert gewesen war, freute sich aufrichtig, dass ich noch lebte. Außerdem hat seine verhaltene Dankbarkeit, dass ich ihn und seine Leute nicht einfach zurückgelassen hatte, die Konfliktsituation zwischen uns entspannt.
    Als ich vor meinem Ebenbild stand, gingen mir alle möglichen Horrorfantasien durch den Kopf. Die Idee des boshaften Doppelgängers zog sich durch die gesamte Geschichte der Literatur. War er so ein Wesen? Eine Art Mister Hyde?
    »Fähnrich, aktivieren Sie Ihr Spielzeug!«, befahl ich Fähnrich Cristina Silva, die vor mir auf der provisorischen Brücke im Maschinenraum der PLUTO saß.
    Silva war für die 966 zusätzlichen Antigrav-Ausleger und Ionentriebwerk 4 zuständig, während Rick Sawinul für den Standard-Antigrav und Triebwerk 1 verantwortlich war. Allan Fernandez bediente die Videowall, die Zhao Duponts Techniker vor dem Leitstand aufgebaut hatten. Gordon Kovac und seine Marines standen als Befehlsempfänger an den Bedienfeldern der Linearbeschleuniger ebenso bereit wie ein Dutzend eiförmiger Feuerlöschrobots, um für den Ernstfall keine weiten Wege gehen zu müssen.
    Seiichi Ishikawa hielt auf der eigentlichen Brücke die Stellung, um Ortung und Funk zu bedienen. Eine ausgebaute Helmkamera sorgte über Funk dafür, dass das Bild des Bugteleskops zu uns in den Maschinenraum übertragen wurde. Neben ihm saß Private Corvin auf Larissa Kerimovs Platz als Waffenoffizier.
    Ein roter Haarschopf leuchtete aus dem Schalensitz des Leitenden Ingenieurs neben mir.
    »Stephan 2, alles in Ordnung?«, fragte ich.
    Auf die Frage, wie ich ihn nennen sollte, hatte mein Ebenbild gesagt, ich dürfe ihn »Stephan 2« nennen. Er wäre auch mit »Nummer Zwei« einverstanden, doch es widerstrebte mir, ein menschliches Wesen als Nummer
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