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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿
Autoren: Gerry Haynaly
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unser Schiff bewegungslos im Orbit von Schwarzsandwelt parken musste, wenn ich verhindern wollte, das Schicksal der Kridan zu teilen. Der Nano-Staub, den die Entität als Kommunikationsmedium verwendet hatte, hatte damals die feindlichen Einheiten durchdrungen und sie zu winzigen Staubpartikeln transformiert. Lieutenant Catherine Black, die Leitende Ingenieurin der STERNENFAUST, hatte damals die Vermutung angestellt, dass die Effekte mit einer fünfdimensionalen Aktivität des Nano-Staubes zu tun hatten. { * }
    Aber das Braden-System lag weitab von der aktuellen Route der PLUTO. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir einem ähnlichen Effekt wie damals zum Opfer gefallen waren.
    »Präzisieren Sie …!« Ehe ich Dupont fragen konnte, was er meinte, wechselte die Anzeige des Hauptmonitors. Eine nach unten weisende grüne Linie in einem Koordinatenkreuz zeigte die Energie an, die das Bergstrom-Aggregat erreichte. Eine zweite, rote Linie stellte die Geschwindigkeit der PLUTO dar, die auf den Grenzwert 0,4 LG zu lief. Es gab nur ein Problem: Die erste Linie erreichte den kritischen Grenzwert, der für den Betrieb des Überlichttriebwerks notwendig war, bevor die zweite Linie die optimale Austrittsgeschwindigkeit erreichte!
    »Ich sehe es«, sagte ich, damit Dupont sich weitere Erklärungen ersparen konnte.
    »Austritt aus dem Bergstromraum in fünf …«, meldet Sawinul.
    »Was, schon jetzt?«, rief ich.
    »Ja«, antwortete Sawinul, »in zwei – eins – jetzt! Austrittsgeschwindigkeit 0,40001 LG.«
    Das Lachen von Lieutenant Dupont war nicht zu überhören. »Nicht kalibriert, sagten Sie, Sir? Daran können unsere Probleme wohl nicht …«
    In diesem Moment gab es einen fürchterlichen Knall, der mir fast den Schädel platzen ließ.
    Und dann wurde es dunkel.
     
    *
     
    Ich wartete vergebens, dass die Beleuchtung wieder anging. Zudem bockte die PLUTO wie ein wild gewordenes Pferd, das Angst vor dem Raubtier in seinem Nacken hatte.
    Doch anders als bei einem Pferd verfügte die PLUTO über Andruckabsorber, die verhindern sollten, dass die Besatzung etwas davon spürte.
    Die Touchkonsole versetzte mir einen elektrischen Schlag, der meine Fingerspitzen prickeln ließ. Ich wollte den Offizieren auf der Brücke etwas zurufen, aber ich hörte nicht einmal meine eigene Stimme. Alles war lautlos.
    In der Dunkelheit zuckten Blitze über die Konsolen der Brückenoffiziere. Elmsfeuer flackerten an den Wänden entlang, wo hinter der Verkleidung Energieleitungen verlegt waren.
    Im dunkelvioletten Schein der Entladungen sah ich Commander Fernandez, der sich mit fuchtelnden Händen bemerkbar machte. Ich winkte ihn zu mir, musste aber einen Lacher unterdrücken, als ich sah, wie ihm die Haare zu Berge standen.
    Ich griff auf meinen Kopf. Auch meine Haare standen senkrecht in die Höhe. Mit der flachen Hand am Ohr wollte ich Fernandez fragen, ob er etwas hörte, aber der Spanier verneinte. Wahrscheinlich hatte der Knall etwas in unseren Ohren beschädigt.
    Flackernd schaltete sich endlich die Notbeleuchtung ein. Ihr rotes Licht verwandelte die zwanzig Meter lange und fünfzehn Meter breite Zentrale in den Vorhof zur Hölle.
    Plötzlich schlugen Flammen aus der Konsole von Commander Fernandez.
    Ich griff unter meinen Sitz und holte den Feuerlöscher hervor. Wenigstens etwas, das auch ohne Energiezufuhr funktionierte. Nicht auszudenken, wenn irgendeine Elektronik dafür verantwortlich gewesen wäre.
    Die. Flammen erstickten binnen weniger Sekunden, aber dafür roch es nach verschmorten Kabeln und ionisierter Luft.
    Durch meine Aktion waren auch die anderen Offiziere auf uns aufmerksam geworden, sodass ich mit dem Zeigefinger über dem Kopf das Signal zum Sammeln geben konnte. Lieutenant Sawinul und Fähnrich Cristina Silva, die stellvertretende Rudergängerin, kamen ebenso zu meinem Sessel wie die Lieutenants Seiichi Ishikawa und Larissa Kerimov, die Waffenoffizierin.
    Lieutenant Commander Fernandez begann mit militärischen Zeichen, aber der Informationsgehalt der Gesten war zu beschränkt, als dass er uns etwas Neues sagen konnte. Lieutenant Ishikawa, der neben dem Funk für die Ortung zuständig war, improvisierte mit seinen Fingern einen Buchstabencode. Ich wusste, dass es eine Art Taubstummenalphabet gab, aber ich hatte es nie gelernt – im Gegensatz zu Ishikawa. Ich konnte die Buchstaben nur erraten, und daher musste ich ihn immer wieder auffordern, etwas zu wiederholen, weil ich einen Buchstaben nicht verstanden hatte. Aber mit
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