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Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics

Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics

Titel: Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics
Autoren: Anonymous
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auf die Schliche gekommen sind. Als wir vor etwa einem Jahr das Versteck der kriminellen Vereinigung unter Jurij R. Diaz, der auch Sie und Nickie Berger angehörten, ausfindig machen konnten, fielen uns ein paar interessante Datenspeicher in die Hände, die einiges an Aufschluss über die Machenschaften der Gruppe gaben.« Al Khaleds Blick wanderte immer wieder vom Pad zu Leonard E. Humboldt.
    Der Genetic gab sich betont gelangweilt und schaute auf seine Fingernägel.
    »Die Auswertung der Daten förderte einige Lieferungen zutage. Lieferungen von Ihrer Privatpraxis im Erdorbit an Diaz in Berlin. Weitere Überprüfungen hatten ergeben, dass Diaz die Pakete nicht nur bei sich behielt, sondern auch weiterversendete.«
    »Das Versenden von Lieferungen«, warf Leonard E. Humboldt ein, »ist im Rahmen einer modernen Praxis doch etwas ganz … Natürliches! «
    Al Khaled hätte aufgrund dieses Kalauers am liebsten die Augen verdreht. Doch er fuhr ungerührt fort. »Ihre Tarnung als Arzt für plastische Chirurgie mit der attraktiven Orbitalheim-Privatpraxis war nicht übel, Mister Humboldt. Der Erfolg bei den Patienten, Ihre zahlreichen Referenzen … die waren nicht einmal gefälscht. Und doch waren Ihre Materialbestellungen ein wenig anders gelagert als die von anderen Kollegen derselben Fachrichtung. Insbesondere Ihr Verschleiß an Roh-Naniten.«
    »Naniten sind in der Medizin heute weit verbreitet!«, wandte Leonard E. Humboldt ein. »In der plastischen Chirurgie sind sie unerlässlich. Für mikroskopisch kleine Eingriffe und bei der Beschleunigung großflächiger Wundheilung gibt es nichts Besseres. Ich bin mir sicher, selbst ein Laie wie Sie weiß das!«
    »Natürlich, Mister Humboldt, natürlich. Aber die Dateien, die wir aus Ihren privaten Rechnern extrahieren konnten, zeigen da einen ganz anderen Verwendungszweck auf.«
    Leonard E. Humboldt blieb überraschend still. Al Khaled musste sich ein Lächeln verkneifen. Offenbar hatte der Genetic nicht damit gerechnet, dass die GalAb die verschlüsselten Dateien dechiffrieren konnte.
    »Sie sehen also, wir wissen alles!«, sagte der Chef des Geheimdienstes. Natürlich war das gelogen, aber das war eine Grundregel bei Verhören. Man musste dem Gefangenen das Gefühl geben, dass die Antworten reine Formsache sind, dass der Sachverhalt längst klar und bewiesen ist. Dass es keinen Sinn hat, ja, dass es geradezu lächerlich und kindisch sei, kein Geständnis abzugeben. »Wir wissen, dass es Ihnen gelungen ist, die Naniten so zu tarnen, dass sie von keiner herkömmlichen Scan- und Untersuchungsmethode entdeckt werden konnten. Wir wissen, welche Wirkung diese Naniten auf die infizierten Organismen haben sollten:
    Sie sollten nach gewissen genetischen Sequenzen suchen, und wenn sie sie fanden, im Gehirn des Organismus Glioblastome bilden. Eine künstliche Seuche für hochmodifizierte Genetics …«
    Commander al Khaled machte eine bedeutungsvolle Pause.
    Leonard E. Humboldt schwieg.
    »Mich wundert dabei nur eines«, sagte der Direktor der GalAb schließlich. »Woher kommt Ihr Hass auf hoch entwickelte Genetics? Weshalb haben ausgerechnet Sie eine solche Waffe entwickelt? Eine Waffe, die sogenannte Natürliche und ältere Genetics verschont und sich nur die besonders Fortschrittlichen aussucht?«
    »Hass? Ich?« Leonard E. Humboldt lachte auf. »Die Drei Systeme ? Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr dort. Mir ist völlig gleichgültig, was sich dort abspielt.«
    »Es gab aber eine Zeit, da waren Ihnen die Genetics alles andere als gleichgültig. Da konnten Sie Ihnen gar nicht weit genug entwickelt sein.«
    Die Miene des Genetics war ausdruckslos. »Wenn Sie darauf warten, dass ich Ihnen die Aufgabe abnehme, die Dinge beim Namen zu nennen, dann hoffe ich für Sie, dass Sie sehr viel Zeit mitgebracht haben, Mister al Khaled.«
    Al Khaled tippte auf seinem Datenpad herum und drehte es schließlich so, dass Leonard E. Humboldt den Bildschirm des Gerätes sehen konnte. Dort war nur ein einziges Zeichen zu sehen: a. Der griechische Buchstabe Alpha.
    Leonard E. Humboldt versuchte, unbeeindruckt zu wirken, doch al Khaled entging nicht, dass er ein wenig blass geworden war.
    »Sie waren schon einmal als Schöpfer tätig, nicht wahr, Mister Humboldt?«, drang al Khaled nun weiter auf den Mann ein. »Bevor Sie mit den getarnten Naniten Ihr Meisterstück schafften, waren Sie vor etwa zwanzig Jahren schon einmal in den Drei Systemen erfolgreich. Als treibende Kraft hinter dem Projekt der
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