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Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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heiterem Himmel eine Eisenkette aus der Decke zischte, sich um Roberts Hals schlang, sich zusammenzog und wieder in die Höhe schnellte.
    Robert gurgelte, riss die Arme hoch, umklammerte die Kette – und erschlaffte sogleich, als mit hässlichem Knacken sein Genick brach, ehe er noch zu irgendeiner Gegenwehr fähig gewesen war.
    Die Attacke hatte keine drei Sekunden gedauert.
    Taglieri fluchte, Seaman schrie erschrocken auf.
    Als Harry die Gegner entdeckte, stürmten Savanna und Sonda bereits los.
    Dann explodierte ein Feuerball direkt vor ihnen.
    Es donnerte, eine Druckwelle fegte Harry von den Füßen. Er krachte mit dem Rücken gegen eine Wand, die zwar aus Naniten bestehen mochte, was an ihrer Solidität jedoch nicht das Geringste änderte. Es tat höllisch weh.
    Flammenzungen leckten auf ihn zu. Er riss die Arme hoch, um das Gesicht zu schützen – dann gab die Wand hinter ihm nach, er kippte rückwärts und fiel auf einen Boden, der weich war wie Gelee.
    Harry versank augenblicklich in der Masse, die sich über ihm schloss. Er war lebendig begraben, und alles um ihn herum verdichtete sich sofort wieder.
    Es war nachtschwarz, ein mörderischer Druck lag auf seinem gesamten Körper. Er konnte nicht mehr atmen, keinen Muskel mehr bewegen.
    Vollkommene Stille umgab ihn.
    Ich bin tot , dachte er.
    Und ein letzter, süffisanter Gedanke: Schöner Mist.
    Dann war es vorbei.
     

2. Im Angesicht des Todes
     
    Savanna , dachte Harry. Einfach nur den Namen seiner besten Freundin, die ihm näher stand als alle anderen. Es war ein angenehmer Gedanke im Angesicht des Todes.
    Harry konnte nichts tun.
    Nicht atmen.
    Nichts hören.
    Nichts sehen.
    Nichts spüren.
    Nur eines vermochte er: Angst empfinden. Aber warum? Es ging zu Ende. Sei’s drum. Wer würde schon einen solchen Tod erleben: vollkommen eingeschlossen im Boden und jede Körperzelle von einer undefinierbaren Masse bedeckt. Das klang nach einem Abenteuer. Einem bösen Abenteuer zwar, aber alles um ihn herum explodierte, und er schoss in die Höhe. Wild mit den Armen um sich schlagend, sauste der Kapitän der MERCHANT II durch die Luft, eingehüllt in einer Wolke aus Naniten.
    »Hab ihn«, hörte er Eric rufen.
    Dann knallte er gegen eine Wand. Schon wieder. Als er daran hinabsank, schmerzte jede Faser seines Leibes. Vielleicht wäre es besser gewesen, einfach abzutreten. Im nächsten Augenblick sah er Savanna, wie sie ihn packte und mit sich zerrte, und er schalt sich einen Narren, dass er diesen Gedanken zugelassen hatte.
    Sie schleifte ihn in eine Nische. »Eric ist super«, sagte sie.
    Eine Gestalt rannte an ihrem behelfsmäßigen Versteck vorüber. Sie brüllte und hielt die Arme erhoben: zwei lodernde Fackeln. Die Kleider brannten und, mehr noch, die Haut. Als leuchtende Fanale zogen die brennenden Hände glühende Linien durch die Luft.
    Der Mann – einer ihrer Gegner, ein Wächter – warf sich schreiend zu Boden, wälzte sich und versuchte die Flammen zu ersticken, was jedoch nicht gelang. Erst nach qualvollen Sekunden kam er offenbar auf die Idee, auch in dieser Situation die Hilfe von Naniten in Anspruch zu nehmen. Eine kompakte Decke sauste heran und wickelte sich um seine Arme, um seinen gesamten Körper mit Ausnahme des Kopfes. Das Feuer erlosch.
    Doch dem Wächter half es nicht viel. Eric stand plötzlich ganz in seiner Nähe. »Für Robert«, sagte er. Dann zog sich der Nanitenumhang enger zusammen.
    Harry hörte erst ein Knacken, danach ein widerwärtig lautes Krachen, schließlich ein Geräusch, wie wenn reifes Obst platzte. Ihm drehte sich der Magen um.
    Im Korridor übersprang Taglieri gerade einen Abgrund, um den sich der Boden wirbelartig zusammenzog und alles mit sich in die Tiefe riss.
    Toler packte ein winziges Schränkchen – was immer es auch ausgerechnet hier zu suchen hatte – und schleuderte es dem zweiten Wächter entgegen.
    Noch in der Luft löste es sich auf, formte etliche Speere, die eine Kehrtwende machten und auf den Ingenieur zurasten. Toler hechtete zur Seite und brachte sich so aus der Schusslinie, während die improvisierten Waffen dort gegen die Wand krachten, wo er gerade noch gestanden hatte. Schon wandte sich sein Feind jemand anderem zu: Über Doc Seaman brach die Decke als tonnenschweres Element in die Tiefe; der Schiffsarzt überlebte nur, weil er genau über sich einen Tunnel durch die herabstürzende Masse schuf. Um ihn herum wurde alles zerquetscht. Zum Glück befand sich sonst niemand in Reichweite.
    Um den
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