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Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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und knackte es statisch, dann stieg mit einem Zischen eine qualmende Rauchwolke auf. Ein Teil der Zentrale blieb daraufhin dunkel.
    »Bist du sicher«, fragte Harry, »dass du das reparieren kannst, Toler?«
    Der Chefingenieur grinste. »Wie viel Zeit habe ich, Boss?«
    »Wie viel brauchst du?«
    »Zehn Stunden.«
    »Ich gebe dir sieben.«
    Toler verschränkte die Finger ineinander und ließ die Fingergelenke knacken. »Ich mach’s in fünf.«
     
    *
     
    »Diese Nanitensteuerung ist fantastisch. Reparaturen leicht gemacht, wenn man außerdem noch weiß, wie’s geht. Ist wie ein Kinderbaukasten.« Toler steckte halb im Hauptcomputer und rief den Naniten-Lenkern Eric und Doc Seaman von Zeit zu Zeit Anweisungen zu. »Ein Wunderland für Ingenieure, wenn du mich fragst.«
    Harry, der sich im halb zerstörten Kapitäns-Sessel niedergelassen hatte, schaute sich um. »Solange du nicht forderst, dass ich mir das Zeug in die MERCHANT einbauen soll …«
    Toler ließ die Fingergelenke knacken. »Ein toller Gedanke. Eric und der Doc wären die richtigen neuen Besatzungsmitglieder.«
    »Für Eric kann ich nicht sprechen«, sagte Seaman. »Ich jedoch habe erst einmal anderes vor, wenn wir es tatsächlich schaffen, von hier wegzukommen. Nach einigen Jahren in diesem Schiff mag ich mich nicht wieder in ein Raumschiff einsperren lassen. Ich stelle mir Berggipfel vor. Weite Ebenen. Außerdem …« Er brach ab.
    »Außerdem – was?«
    »Ach, es gibt da jemanden auf Nuhaúmlen, den ich gerne besuchen würde.«
    »Es gibt tatsächlich eine Frau in Ihrem Leben?«, fragte Sonda.
    »Ja, ja«, murmelte er.
    Harry war sicher, dass es um etwas völlig anderes ging. Zum Nachfragen kam er jedoch nicht, da Toler den Doc nun endgültig zu sich zitierte, damit dieser weitere Umformungen an der Nanitenstruktur der Antriebssteuerung vornahm.
    Savanna und Taglieri hatte die ganze Zeit leise miteinander gesprochen, und der Ratspräsident meinte jetzt, dass es das Beste wäre, einen Funkspruch nach Karalon abzusetzen. Zwar hoffte auch er, dass das Gefängnisschiff wieder flottzumachen war, aber es konnte wohl kaum das Ziel sein, sich mit einem gestohlenen Schiff dauerhaft auf die Flucht zu begeben.
    »Klar«, meinte Harry. »Fragt sich nur, in welche Gegend Transalphas uns der Transmitterdurchgang genau versetzt hat.«
    »Wenn wir nur lange genug per HD- oder Bergstromfunk senden«, entgegnete Taglieri, »können wir von Karalon aus immerhin grob angepeilt werden.«
    Harry deutete auf die Funkanlage. »Dann mal los, Admiral. Viel Vergnügen mit dem Schrott.«
    »So zynisch?«, fragte Savanna. »So kenne ich dich gar nicht, Harry.«
    Er versuchte sich im Grinsen und streckte den Oberkörper durch, um eine möglichst aufrechte Sitzhaltung im zerstörten Sessel der Kapitänsstation einzunehmen. »Wenn ich pathetisch wäre, würde ich sagen, das Schicksal hat mich so geformt. Zum Glück bin ich es nicht.«
    »Außerdem«, warf Taglieri ein, »ist zynisch nicht das richtige Wort.«
    Prima, Meister. Danke für deinen lebenswichtigen Hinweis. Wenn ich dermaleinst meine Memoiren schreibe, werde ich sie dir vorab zu lesen geben.
    »Ich muss Sie enttäuschen«, schaltete sich Doc Seaman ein. »Selbst wenn Ihr Ingenieur die Funkanlage wieder zum Laufen bringt, glaube ich nicht, dass Sie damit ferne Planeten erreichen werden.«
    »So ist es«, ergänzte Eric. »Überlichtschneller Funk ist auf Nuhaúmlen verboten. Das Gerät dort ist – oder war – ein ganz gewöhnlicher Radiowellen-Transceiver.«
    »Was?«, grollte Toler und kroch aus dem Hauptcomputer hervor. Mit ein paar Schritten langte er bei der Konsole an und riss ein Verkleidungsteil herunter. Er steckte seinen mächtigen Schädel hinein, und es dauerte nicht lange, da hörte man seine leisen Flüche. »Kein Mandelbaum-Modul … kein HD-Funkmodul … bei allen Sternteufeln, ich vermute, die Burschen haben die Wahrheit gesagt. Was für einen Antrieb hat das Schiff, verflucht!«
    »Ich glaube, man nennt es Mesonen-Antrieb«, sagte Eric.
    »Mesonen-Antrieb! Heilige Sch…! Wir können von Glück sagen, wenn wir damit halbe Lichtgeschwindigkeit erreichen! Wir werden Jahre – Jahrzehnte! – brauchen, um zum nächsten Sonnensystem zu gelangen.«
    »Auch die überlichtschnelle Raumfahrt ist auf Nuhaúmlen verboten«, erklärte Eric.
    »Wie kommt es zu solchen absurden Gesetzen?«, wollte Savanna wissen.
    »Wir schätzen unsere isolierte Lage und wollen sie auf keinen Fall gefährden«, hob Doc Seaman an.
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