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Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 154 - Welt der Naniten (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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dass es hier schon einmal Menschen gegeben hat. Oder irgendwelche Aliens, von mir aus!« Das war ihm völlig egal.
    Niemand reagierte. Natürlich nicht. Wer hätte ihm auch antworten sollen? Die Bäume vielleicht?
    Mühsam kämpfte er sich weiter.
    Unvermittelt sah er vor sich etwas im Sonnenlicht golden glitzern, ein heller Reflex inmitten des ewigen Grüns.
    Das gab es doch gar nicht.
    Es war eine schmale Straße, ein gewundener Weg! Er führte mitten durch den Wald, zu beiden Seiten von Bäumen gesäumt. Die Pflanzen schienen, vor ihm geradezu zurückzuweichen; mit beschleunigten Schritten taumelte er weiter, bis er nahe genug war, um sich auf den Weg zu setzen.
    Allem Anschein nach handelte es sich um eine Mischung aus Gold und Metall. Zumindest fühlte es sich so an. Eine genauere Untersuchung nahm Eric nicht vor.
    Obwohl der Weg so aussah, als sei er gerade eben erst angelegt oder doch zumindest gesäubert worden, gab es kein Lebewesen weit und breit.
    Nun gut, immerhin hatte Eric nun ein Ziel. Irgendwohin musste eine kleine Straße wie diese ja führen, zumal wenn sie aus Gold erbaut worden war.
    Er marschierte los.
    Bis ihm mit einem Mal eine Idee kam. Konnte es tatsächlich Zufall sein, dass er diesen Weg gerade in dem Augenblick entdeckte, als er ihn – ebenso vehement wie sinnlos – herbeigesehnt hatte? Oder erinnerte das alles nicht nur zufällig an die Macht, die Eric schon im Gefängnisschiff besessen hatte?
    Er konzentrierte sich auf das Vitamin N. das unter seiner Kopfhaut saß – jene Nanitenmedizin, die ihn in die Lage versetzte, Naniten quasi gedanklich zu lenken. »Weg, hebe dich empor!«, sagte er theatralisch wie ein Gott im Moment der Schöpfung. »Und ihr Bäume, weicht zur Seite!«
    Die Gewächse rundum verpufften in schwarzen Wolken, die wie Nebelschwaden zu Boden sanken und im Grund verschwanden. Der Weg wölbte sich vor ihm zu einer gewaltigen goldenen Brücke; er selbst stand auf den Ausläufern und wurde emporgetragen, bis er die Landschaft weithin überblicken konnte.
    Er zitterte und lachte zugleich.
    Naniten.
    Dies alles rundum waren … Naniten!
    Und er, Eric, war ihr Herr und Meister.
     
    *
     
    Eric lief seinem Gefühl nach schon stundenlang auf dem Weg, der sich immer weiter durch das ewige Waldgebiet wand. Die Füße schmerzten, und als er wieder einmal vor Erschöpfung stehen blieb, kam ihm eine Idee.
    Warum sollte er sich selbst abmühen, wenn es ganz andere Möglichkeiten gab? Sein Denken war viel zu eingeschränkt! Innerhalb des Gefängnisschiffes hatte er sein Potenzial nicht einmal andeutungsweise ausnutzen können …
    … doch hier konnte er frei sein!
    Ein Gott!
    Milliarden von Möglichkeiten standen ihm zur Verfügung!
    Es kostete ihn nur einen Gedanken und ein wenig Kribbeln unter der Kopfhaut, und der Boden begann, sich erst träge zu bewegen und dann sanft zu fließen. Es sah aus wie ein kleiner Bach aus goldenem Wasser, nur das Plätschern fehlte – gleichwohl trug ihn das gleitende Band zuverlässig weiter.
    Eric grinste. So ging es doch schon wesentlich entspannter voran.
    Ein lautes Lachen entrang sich seiner Kehle und verhallte ungehört im Wald.
     
    *
     
    Irgendwann stolperte er, verlor das Gleichgewicht und fiel nach vorne.
    Die Flussbewegung hatte gestoppt! Seine Hände schlugen auf staubigen Boden. Er musste husten, als ihm der aufgewirbelte Dreck in die Nase drang. Was hatte ihn nur aus der Bahn geworfen?
    Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? Er war tief in Gedanken gewesen, ohne sagen zu können, worüber er nachgegrübelt hatte. Die Eintönigkeit der Fahrt und der Umgebung hatte ihn fast in Trance versetzt.
    Mühsam stand Eric auf, seine Knie waren durch die lang währende surfende Haltung seines Körpers steif geworden. Ein Blick gen Himmel zeigte ihm, dass schon wieder einige Stunden vergangen sein mussten. Das war seltsam – die Zeit schien viel schneller zu laufen, als er dies in Erinnerung hatte. Es war doch absurd zu glauben, dass sich Nuhaúmlen inzwischen schneller um die eigene Achse drehte! Oder sollten die vielen Jahre im Gefängnisschiff etwa seine Erinnerung getrübt haben?
    Er klopfte sich den Dreck von der Hose und drehte sich dann um. Direkt hinter ihm endete der Nanitenpfad und ging ansatzlos in Planetenboden über. Kein Wunder, dass er gestürzt war. Es war ihm so ergangen, als ob er sich auf einer plötzlich stoppenden Rolltreppe befunden hätte – das unerwartete Ende einer kontinuierlichen Vorwärtsbewegung.
    »Na, vielen
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