Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
dass mir kaum einfiel, was ich noch alles erzählen sollte. Besonders meine Ausbildung schien ihn zu interessieren. Nicht nur die Kurse und Schulungen, die wir Novizen der Bruderschaft bekommen, sondern besonders die, die allgemein an der Brüderschule zugänglich sind und die etwas mit Ethik, Philosophie und der allgemeinen Rezeption der Natur zu tun haben.
    Doch je mehr er erfuhr, desto beunruhigter wurde er.
    Das wiederum bereitete mir Unbehagen, denn als sich Turanor wieder aus meinem Geist löste, beschäftigte ihn etwas ganz offensichtlich so sehr, dass er sich beinahe hastig von mir verabschiedete. Ich fragte ihn noch, was denn los sei, ob er etwas nicht verstehe, was ich ihm möglicherweise erklären könnte. Aber obwohl er sich umgehend beruhigte und mir – sehr glaubhaft – versicherte, dass ich seine Meinung über uns Menschen nur verbessert hätte, sah er aus und klang (naja!! Für jemanden, der nach eigener ›Aussage‹ keinen Stimmapparat besitzt, jedenfalls), als sei das Gegenteil der Fall.
    Er teilte mir noch mit, dass er sich für das Geschenk meiner Erinnerung bedanke und es überaus zu schätzen wisse, da er dadurch mitbekommen habe, dass wir Menschen einen anderen Privatbegriff hätten als er und die Seinen. Meine Offenheit allerdings habe ihm wichtige Erkenntnisse verschafft, über die er nachdenken müsse. Er erwähnte auch dabei, dass es sich um Einsichten handele, die mit dem Verständnis der Menschen von Göttern und der Natur an sich zu tun haben und damit auch der Sicht auf die Basrul – die in seiner Begrifflichkeit wohl wirklich die Basiru-Aluun bezeichnen, wie der Admiral und Captain Frost schon vermuten. Er würde sich in jedem Fall wieder bei uns melden, doch jetzt müsse er gehen und diese Sicht auf diese Dinge den Seinen mitteilen und sich mit ihnen beraten – wenn ich ihm erlaube, das weiterzugeben, was er von mir erfahren habe.
    Wow, dachte ich im ersten Moment . Die Alendei haben einen Begriff von Datenschutz? Aber natürlich gestattete ich ihm das. Das war ja auch der Sinn und Zweck des Ganzen.
    Und schon war Turanor wieder weg.
    Eigentlich schade.
    Mir gefällt diese Art der Kommunikation zunehmend.
     
    *
     
    Irgendwo in Transalpha, S.C.S.C. STERNENFAUST
     
    »Oh-oh«, murmelte Mike Rossini. Die ›Earhart‹ war gerade erst vom letzten Flugmanöver zurückgekehrt – die STERNENFAUST wollte in Kürze wieder eine Flugetappe im HD-Raum zurücklegen –, aber die Miene, mit der die beiden Piloten des Jägers gerade aus ihrer Kanzel kletterten, versprach nichts Gutes. Während Morten Jackville mit wütendem Gesichtsausdruck an Mike vorbeistürmte, ohne ein Wort zu dem befreundeten Techniker zu sagen, war Rossini sicher, dass seine Co-Pilotin extra lange in der Kanzel herumtrödelte, nur um Morten beim Aussteigen nicht wieder über den Weg laufen zu müssen.
    Sie tat Mike leid. Vor einigen Wochen hatte Commander Santos beschlossen, dass Neela Hiller die offizielle Nachfolgerin von Emma Kalani in der ›Earhart‹ sein sollte – aber weder sie noch Pilot Morten Jackville schienen sich an diesen Beschluss gewöhnen zu können. Wie es aussah, hatte Neela Angst vor ihrem eigenen Schatten und zuckte bei der Meldung des kleinsten Gravitationsfeldes zusammen. Was für eine Pilotin kein guter Zustand war.
    Auch jetzt zuckte sie sichtbar zusammen, als Mike sie ansprach. »Neela, alles klar?« Er zog sein Datenpad aus einer der unzähligen Taschen seiner Uniform, um die Checkliste des gerade gelandeten Jägers durchzugehen, bevor der wieder in die Andockklammerung gezogen wurde.
    Die Pilotin schien gar nicht hinzuhören, was in dem ganzen Lärm auf dem Hangar kein Wunder war, in dem ständig einer der Jäger flugbereit gemacht wurde. Sie sah niedergeschlagen hinter Tyree, Jackville und Bayonne her, die auch noch die beiden Co-Piloten Wyczinski und Deramani ins Schlepptau genommen hatten und sich offenbar auf den Weg in die nächstbeste Lounge machten.
    »Geh mit ihnen mit«, meinte Rossini. »Nur weil Morten sich nicht an den Gedanken gewöhnen kann, dass jetzt jemand anderer hinter ihm sitzt als Emma, geht die Welt nicht unter. Er meint nicht dich.«
    »Wen denn sonst?«, platzte es aus Neela heraus. Sie beugte sich noch einmal ins Cockpit, scheinbar, um zu kontrollieren, ob sie wirklich alle Geräte abgeschaltet hatte. Mike konnte so ihr Gesicht nicht mehr sehen.
    Das macht sie extra , vermutete er und öffnete eine Klappe an der Seite des Jägers, um die Stromkreise zu checken.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher