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Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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– nach den göttlichen Zwillingen der Maya-Mythologie.
    Schüssler sah über das sonnenbeschienene Manhattan hinaus. Die Mais-Zwillinge , dachte er. Einerseits haben sie angeblich den Menschen Mais und damit ein besseres Leben gebracht. Aber andererseits haben sie ihre Gegner auch umgebracht.
    Hoffen wir, dass die Bewohner dieses Doppelplaneten es mit uns Menschen besser meinen als die Zwillinge mit ihren Gegnern …
     
    *
     
    Persönliche Aufzeichnung von Narada Izanagi
    Irgendwo in Transalpha – immer noch im unbekannten Raum (der schöner ist als alle anderen Orte davor …)
     
    Oh man, dieses Tagebuch hier muss ich wirklich geheim halten. Oder noch einmal überarbeiten, bevor es jemand lesen kann! Ich bin nach wie vor so was von begeistert davon, hier sein zu können, dass mich wahrscheinlich jedes Star Corps-Mitglied auf diesem Schiff wegen meiner naiven Begeisterung lauthals auslachen würde.
    Aber die fantastischen Erlebnisse nehmen wirklich kein Ende. Ich habe gestern noch einmal mit Turanor … naja, das beste Wort dafür ist wohl »gesprochen«. Der Erdanaar, nein, dieses Volk nennt sich selbst die Alendei, und meiner Meinung nach gebietet der Respekt, dass wir Menschen es ebenso halten … Na, mal sehen, ob sich das durchsetzt. Was für eine faszinierende Spezies!
    Der Alendei Turanor also kam mich wieder einmal besuchen. Unserem ersten Treffen vor einigen Wochen folgten noch ein paar, die sukzessive weniger anstrengend wurden und dafür immer informativer. Was ich dort erfahren habe, habe ich ja schon sehr ausführlich in meinem offiziellen Bericht fürs Star Corps und die Mediathek der Brüderschule aufgeschrieben. Und ich hasse diese langweilige Berichteschreiberei! Man muss ungeheuer aufpassen, nicht allzu persönlich zu werden. Aber nichtsdestotrotz – was würde es nützen, wenn ich so tolle Erlebnisse hätte und niemandem davon erzählte! Meister William meinte auch, es sei in Ordnung, dieses Tagebuch hier den Aufzeichnungen später hinzuzufügen. Wird echt Arbeit, es lesbar zu frisieren.
    Als es mir wieder etwas besser ging – dieser Austausch mit dem Ältesten der Alendei war so unglaublich anstrengend, dass ich ein paar Tage auf der Krankenstation verbringen musste – und diesen Bericht verfasst habe, habe ich mir überlegt, dass es nur fair wäre, wenn ich meinerseits auch Turanor auf eine Reise in meine Erinnerungen mitnehme. Laien würden jetzt indigniert fragen, ob sich der Älteste nicht einfach schon alles Wichtige über unser menschliches Leben aus meinem Gedächtnis geholt hat, während wir noch verbunden waren, aber da muss ich sagen, haben die Alendei offenbar ein ganz anderes Verständnis von Privatsphäre als wir es haben. Er rührte meine gedanklichen Sphären, die wohl den geistigen Stempel »Persönlich« tragen, nicht an.
    Komisch, dass ich das weiß, aber das ist etwas, was Meister William mir schon auf Sirius erzählt hat: Man spürt mentale Verbindungen auf eine bestimmte Art wie eine körperliche Berührung. Mir fällt auch kein besserer Vergleich ein. Und ich könnte schwören, dass diese Bereiche meiner persönlichen Erinnerungen bei unserer ersten Verbindung (wie das klingt!! Viel persönlicher, als es eigentlich gemeint ist) nicht angetastet wurden. Auch wenn ich das natürlich nicht hundertprozentig wissen kann. Meine Güte, wir wissen fast nichts über diese Art von Austausch!
    Wie auch immer dem sei – ich fand, dass Turanor für seine Offenheit etwas zurückbekommen sollte. Diesem ersten Ausflug in seine Welt folgten noch einige, und vor etwa einer Woche bot ich ihm an, doch auch mal mit auf den Sirius und auf die Erde zu kommen – zumindest in Gedanken. In meine Erinnerungen, um genau zu sein. Es war faszinierend, ich zeigte – nein, falsch: ich ging mit ihm durch das Fischerdorf bei Kobe in Japan, in dem ich aufgewachsen bin. Ich habe ihm die Fischfarm gezeigt , die meinem Vater gehört und die meine Schwester übernehmen will und die Tunnel aus transparentem Stahl unter den Brutplätzen der Lachse und den Algenzuchtanlagen, die Vater und Keiko betreiben. Von denen habe ich viel über das Leben im Meer gelernt und auch Turanor fand das wohl faszinierend.
    Ich habe ihm auch die Brüderschule auf Sirius gezeigt, das Kloster, das Institut von Meister William und meine Ausbildung, und ich habe mich bemüht, Turanor nichts zu verheimlichen. Er schien das zu begreifen und war augenscheinlich fasziniert von unserem, von meinem Leben. Er wollte soviel wissen,
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