Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Titel: Sternenfaust - 099 - Das Ziel
Autoren: Sascha Vennemann
Vom Netzwerk:
späteren Versuchen, bei denen man die Möglichkeiten, nach draußen zu blicken, abgeschafft hatte, gab es keine Probleme mehr. Das wurde aber alles nicht mehr weiterverfolgt … der Bergstromantrieb wurde erfunden und … den Rest kennen Sie.«
    Der Biologe hatte kaum geendet, als Lieutenant James Teluvion wieder eine Meldung zu machen hatte. »Sie sind wieder da, Captain! Der Mond, der Planet – und die STERNENFAUST! Sie … sie sind einfach plötzlich wieder aufgetaucht!«
    Der Ortungsoffizier tippte auf seinem Touchscreen herum, während das Fernsteuerungsmodul in von Schlichtens Tasche wieder einmal piepte. Der Professor kramte das Gerät hervor und verkündete: »Die 5-D-Strahlung … Sie ist verschwunden. Weg. Nicht mehr das kleinste bisschen!«
    »Das erklärt, warum die Ortung wieder komplett funktioniert«, ergänzte Teluvion von seiner Konsole. »Ich kann jetzt das gesamte System erfassen – bis auf den Nebel.«
    »Bericht!«, forderte Captain Chip Barus unruhig. »Was ist mit der STERNENFAUST?«
    »Wir orten mehrere hundert Dronte-Schiffe, die sich aus dem Nebel herausbewegen. Einige nehmen Kurs auf die Sonne. Andere, wenige, fliegen in alle möglichen Richtungen davon. Maximalbeschleunigung, wenn man den Werten trauen kann. Die STERNENFAUST …«, Teluvion richtete die Sensoren neu aus, »… befindet sich wieder an Ort und Stelle. Status …«
    »Was ist? Teluvion, reden Sie!« Von Schlichten machte sich sichtlich Sorgen.
    »Multiple Brüche der Außenhülle. Keine Energieemissionen. Das Schiff … die STERNENFAUST ist wie tot, Sir!«
    Sekundenlanges Schweigen.
    »Lebenszeichen?«, flüsterte Reena McKee kaum hörbar.
    Teluvions Hände zitterten als er seine Konsole bediente. »Ja, Ma’am!«, rief er dann überrascht aus. »An die 40, nein, an die 50 zum Teil sehr schwache Lebenszeichen!«
    Captain Barus sprang auf. Er konnte nicht mehr still sitzen. »Brücke an Dr. Pennyworth! Stellen Sie sofort zwei Notfallteams zusammen! Ich gehe mit rüber zur STERNENFAUST.« Er wandte sich zum Gehen. »I.O, Sie haben die Brücke!«, rief er noch über die Schulter. Dann aktivierte er seinen Armbandkommunikator, während er durch die Gänge der SONNENWIND zur Shuttlerampe hetzte.
    »Hier Pennyworth, Sir. Captain, ich konnte Sergeant Telford und Ma’Brado stabilisieren. Bin schon auf dem Weg zu den Fähren.«
    »Danke, Doktor!« Barus etablierte im Laufen eine weitere Verbindung. »Mister Gomez?«
    Der Chef der Marines meldete sich prompt. »Ich höre, Captain?«
    »Sind Ihre Männer nach dem hinter Ihnen liegenden Einsatz noch fit?«
    »Wie ein Turnschuh, Sir!«
    »Dann brauche ich sechs Mann, jeweils drei für ein Shuttle. Wir gehen auf Rettungsmission zur STERNENFAUST!«
     
    *
     
    Kurz zuvor: STERNENFAUST, X-Raum
     
    Missie, die Küchenhilfe, war im Aufenthaltsraum B dabei, die Stühle wieder an die Tische zu stellen. Sie waren bei dem heftigen Scharmützel mit den Dronte umgefallen. Gleich wollte sie noch die Vorräte in der Kühlkammer wieder einsortieren. Die fielen immer aus ihren Fächern, wenn das Schiff unter den Einschüssen erbebte. Missie wollte gerade den Raum verlassen, als die STERNENFAUST einen Satz nach rechts machte. Die wirkenden Fliehkräfte waren enorm. Die Küchenhilfe wurde gegen den Türrahmen geschleudert.
    Mit einem trockenen Knacken brachen die Halswirbel, als Missies Kopf gegen die Wand des Ganges knallte.
     
    *
     
    Stephan van Deyk war gerade auf dem Weg vom Maschinendeck zur Brücke und in den Gängen der STERNENFAUST unterwegs. Er hatte Lieutenant Jeffersons Bericht über die Schäden an dem Mesonenantrieb des Schiffes persönlich aufgenommen und wollte nun die Hiobsbotschaft an Captain Dana Frost überbringen. Aus eigener Kraft würde die STERNENFAUST wohl nicht mehr nach Hause fliegen können. Der Antrieb war beim Angriff der Dronte irreparabel beschädigt worden. Van Deyk dachte fieberhaft darüber nach, wie er dem Captain das Malheur schonend beibringen konnte, als mit einem ohrenbetäubenden Knall ein Riss an der Wand des Ganges entstand.
    Die Außenhülle war in der gesamten Sektion über eine Länge von etwa zwölf Metern aufgerissen. Es verschlug Stephan van Deyk den Atem, als er ungeschützt in ein Chaos von Formen und Farben jenseits der Wand blickte, das nichts glich, was er sich je hatte vorstellen können – und es ging weit über seinen menschlichen Verstand hinaus.
    Doch er hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken.
    Er war tot, bevor er es selbst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher