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Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Titel: Sternenfaust - 099 - Das Ziel
Autoren: Sascha Vennemann
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Schlichten stieß Waffenoffizier Davidson von seiner Konsole weg – was dieser unter leisem Protest über sich ergehen ließ – und tippte ein paar Befehle in die Konsole. Eine Grafik öffnete sich, die der Wissenschaftler auf den Hauptschirm legte. »Ich glaube, dass die Sonden, als sie durch die Tore auf dem Mond flogen, ebenfalls ihre Energie abgegeben haben. Der Mond ist demnach künstlich! Oder zumindest soweit verändert, dass er die unbekannte Energie der Sonden aufnehmen und speichern kann.«
    »Das ist ja schön und gut, Professor, aber was bedeutet das?« Barus saß wie auf glühenden Kohlen. Eine Kontaktaufnahme zur flackernden STERNENFAUST war fehlgeschlagen. Niemand konnte wissen, wie es der Besatzung ging.
    »Nun«, setzte von Schlichten an. »Wenn der Ablauf genauso ist wie auf Nambaan, wird demnächst …«
    »Captain! Professor! Das sollten Sie sich ansehen!« Reena McKee war aufgesprungen und starrte entsetzt auf den Hauptschirm.
    Dort war nichts mehr zu sehen außer dem freien Weltraum, einer fernen Sonne, der sich immer noch ein paar Dronte-Schiffe näherten, und dem Nebel.
    Der Mond. Die Schiffe im Orbit.
    Der Lavaplanet.
    Die STERNENFAUST.
    Sie alle waren verschwunden.
     
    *
     
    Kurz zuvor auf dem Lavaplaneten
     
    Die Sonne des Systems, das die Starr Zhoronar genannt hatten, was soviel wie »Vulkan« bedeutete, schien unbarmherzig auf die Stelle des Planeten des Feuers, an der Shavass und die anderen ihr Lager aufgeschlagen hatten, herab.
    Es gab auf dem Planeten des Feuers so nahe dem Pol für lange Zeit keine Nacht. Da es auch nichts gab, was wirklich verbrennen konnte, war durch die Rauchschwaden, die vom Lavafluss direkt neben dem Lager ausgingen, der Himmel zu sehen. Selbst wenn diese Dampfwolken, die das flüssige Gestein ausstieß, den Himmel völlig bedeckt hätten – Shavass und seine Wissenschaftler waren beileibe nicht nur auf optische Beobachtungsgeräte und Sensoren angewiesen. Shavass hatte in den letzten Zeitspannen einen Überblick erstellt, aus was für Schiffen die Dronte-Flotte, die sich im Orbit um den Mond befand, im Einzelnen zusammengesetzt war.
    Das war wichtig, weil es Rückschlüsse darauf zuließ – oder bei zukünftigen Expeditionen zulassen würde –, was für Völker von den Dronte übernommen worden waren. Denn es schienen sich nur Völker hier zu befinden, die dem geheimnisvollen Ruf folgen konnten. Und es schien nach dem, was der Herr der Dronte zu sagen hatte und auch nach dem, was der Kommunikationsoffizier der FEUERMEER mitgehört und aufgezeichnet hatte, so zu sein, dass nur Dronte diesen Ruf erhalten hatten.
    Shavass war sich jetzt dessen, was bereits Doktor Shiraz postuliert hatte, sicher: Die Lichtsonden hatten den Ruf ausgesandt. Die Solaren Welten hatten recht gehabt, diese Lichtsonden, die vor einem knappen Dreivierteljahr menschlicher Zeitrechnung die Wurmlöcher passiert hatten, waren keine wirkliche Gefahr gewesen.
    Shavass konnte sich noch lebhaft an die Panik erinnern, die alle Starr auf Namban erfasst hatte, als die Sonden das erste Mal aufgetaucht waren. Jeder Starr, der noch halbwegs bei Verstand war, war davon überzeugt gewesen, dass die Sonden die Vorhut eines Angriffes auf die Starr und alle anderen Lebewesen in Cisalpha gewesen waren, die als Wirte für die Parasiten in Frage kamen. Er dachte an seine eigene Reaktion, als er aus dem Orbit, von der SCHWARZES KREUZ aus, gesehen hatte, wie eine der Sonden direkt in den Konsensdom flog – und diesen für Sekunden mit in den X-Raum gerissen hatte. Noch nie war er einer Panik so nahe gewesen, noch nie vorher und auch seitdem nicht wieder, hatte er sich dem Tod so nahe gefühlt.
    Aber jetzt können wir das Auftauchen der Sonden einordnen , dachte er stolz. Wir haben herausgefunden, wozu diese Transmittertore da sind – und wozu die Toten Götter, die Erhabenen, sie genutzt haben. Wir, die Starr, sind diejenigen, die das Prinzip des Transports begriffen haben – und jetzt kann aus unserem Volk wieder etwas Großes werden.
    Insofern hatte Irizzz Trarashtarrr nicht unrecht. Vielleicht war es auf den ersten Blick wirklich gut, den Solaren Welten aus einer Klemme zu helfen, doch was hätte die FEUERMEER – sei sie nun ein Schiff der Dronte oder nicht – schon tun können, um den beiden Raumkreuzern der Solaren Welten zu helfen?
    Wir wären nur selbst draufgegangen und die Dronte hätten uns wieder zu Feinden gemacht. Das hätte wirklich zur endgültigen Ausrottung unseres Volkes führen
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