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Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Titel: Sternenfaust - 099 - Das Ziel
Autoren: Sascha Vennemann
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in die Räumlichkeiten vorrückten. Dann versteifte sich seine Haltung. Aus den rechts gelegenen Gemeinschaftsunterkünften erklangen Schüsse!
    Wenige Sekunden später verstummte die allerdings auch schon wieder. »Gemeinschaftsräume gesichert, Sir!«, berichtete Yang. »Unsere beiden Gegner von vorhin hielten sich hier versteckt, aber wir konnten sie neutralisieren!«
    »Gute Arbeit, Team 1! Team 2 und 3, Bericht!«
    »Hier Team 3, Sir. Der Büroraum ist leer. Allerdings ist die 3-D-Konsole noch geöffnet. Sie zeigt die STERNENFAUST und die SONNENWIND weiter unter Beschuss. Anscheinend läuft von hier aus die Koordinierung des Angriffs!«
    Gomez atmete auf. Zum einen, weil die beiden Schiffe noch nicht in tausend Einzelteilen im Weltraum herumflogen und zum anderen, weil sie jetzt wohl die Chance hatten, die Angriffe auf die Mutterschiffe zum Stoppen zu bringen. »Schalten Sie das Programm sofort ab!«, befahl er daher. »Und beobachten Sie weiter, was passiert. Team 2, was ist auf dem Gang los?«
    »Nichts Besonderes, Sir. Wenn man mal von Green enormem Hintern absieht, der sich gerade durch das Deckenschott zu zwängen versucht!«
    »Das hab ich gehört!«, rief Seth Green empört, der sich nun von der Öffnung herabließ und im Gang zu stehen kam. Er schaute sich um und dabei blieb sein Blick an den vier Wandnischen hängen, die irgendwie auffällig und seltsam unfertig aussahen. Nackte Metallschienen glänzten da, wo sonst eine Wandverkleidung hätte sein müssen. »Sir, ich glaube, wir sind hier auf einem Geisterschiff. Da, wo sonst die vier Rettungskapseln der Yacht sein müssten, befinden sich jetzt nur noch leere Nischen.«
    »Ach, Scheiße!«, ärgerte sich Yang. »Scheint ganz so, als wäre der Herr uns entwischt!«
    »Und mit ihm drei seiner Mitstreiter«, schloss Sergeant Gomez und unterdrückte einen Fluch. Da konnte man nichts machen. »Team 1, was sagen die Anzeigen?«
    »Die Dronte ziehen sich zurück, Sir! Die STERNENFAUST und SONNENWIND werden nicht länger angegriffen.«
    Kollektiver Jubel erklang in den Helmlautsprechern. Sie hatten es geschafft und durch das Entern der Yacht den Angriff der Dronte abwehren können!
    »Ein bisschen spät sind Sie schon, Green!«, grinste der Sarge in sein Mikrofon. »Lassen Sie Ihre Männer im Shuttle, ja? Sie können zusammen mit Team 2 die Brücke am anderen Ende des Flures sichern. Nehmen Sie außerdem in tragbaren Modulen so viele Dateien wie möglich mit. An alle anderen: Zurück in die Shuttles! Wir haben zwei Schwerverletzte und einen Toten zu beklagen. Team 2, quetschen Sie sich bei Green mit in die L-2! Gut gemacht, Leute!«
    »Aye, Sir!«, erklang noch einmal der kollektive Ruf.
    Sergeant Gomez Gefühle waren zwiegespalten. Die Verluste waren für diesen relativ kleinen Einsatz zu hoch gewesen. Allerdings hatte die Aktion wohl viele Menschenleben an Bord der beiden Star Corps-Schiffe gerettet.
    Manchmal, und das vergesse ich leider immer wieder, gehört es zum Job eines Marines, für die Gemeinschaft zu sterben , dachte der Sarge. Das ist nicht schön, aber die Wahrheit.
    Vielleicht versuchte der Marine so sein Gewissen zu beruhigen. Das änderte nichts an seinem erleichterten Gesichtsausdruck als er Minuten später den endgültigen Rückzug befahl.
     
    *
     
    Es war das Wunderschönste, was er je erlebt hatte.
    Zusammen mit den Seinen stand er in der Warteschlange seines Planquadrats und ließ mit freudigem Herzen den Blick schweifen.
    Der Anblick war wie seine Erschaffer – erhaben. Der Boden rings um sie herum war bedeckt mit Dronte. Ihre Ganglien suchten und ringelten sich, fanden schließlich zueinander. Wenn ein Parasit den anderen gefunden hatte, zogen sich sie sternförmigen Gebilde aufeinander zu, eng umschlugen, wie Liebende. Überall wanden sich die Dronte im Sand, Hunderttausende von ihnen, soweit das Auge reichte.
    Frieren sie nicht?, fragte er den Anderen in ihm.
    Nein, antwortete dieser. Sie vermissen die Wärme ihres Wirtskörpers nur kurz. Schlimmer ist die vorübergehende Einsamkeit, das Gefühl, unvollkommen zu sein. Doch sobald wir in die Gemeinschaft eingehen, ist das auch schon wieder vorbei. Die wenigen Augenblicke des Schmerzes sind dann vergessen. Es ist die vollkommene Erfüllung.
    Kurze Zweifel brandeten in ihm auf. Woher weißt du das alles? Du bist doch noch nie bei so etwas dabei gewesen? Wie kannst du es wissen?
    Ich weiß es. Jeder Dronte weiß es. Es ist tief in uns, die Gewissheit, dass alles gut werden wird. Der
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