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Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics
Autoren: M’Raven
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Sie sich das Ausmaß dieser Schäden genau an, Kommandantin. Um die Funktion der notwendigen Generatoren aufrechtzuerhalten, muss ich hier«, sie deutete auf die entsprechenden Stellen, »hier, hier und hier die beschädigten Leitungen überbrücken und umleiten. Und wie Sie sehen, sind die einzigen dafür noch freien und unbeschädigten Leitungen diejenigen, die unter anderem die Ortungscomputer und Waffensysteme versorgen. Es tut mir leid, Kommandantin, aber es geht nicht anders.«
    Sarakk beschrieb mit ihrem Haupttentakel einen Halbkreis, eine Geste entschiedener Ablehnung. »Lorass, wenn wir die Ortung und auch die Waffensysteme abschalten, sind wir vollkommen hilflos. Das würde unser aller Leben gefährden, ja die gesamt Mission.«
    »Das ist mir klar, Kommandantin. Trotzdem haben wir keine andere Möglichkeit. Ich kann Ihnen alle zwei Stunden ein Ortungsfenster für ungefähr zehn Minuten zur Verfügung stellen.« Sie zögerte und fügte hinzu: »Und für den Notfall einen Teil der Offensivwaffen. Ich kann Ihnen außerdem versichern, dass mein Team mit der größtmöglichen Geschwindigkeit arbeiten wird. Aber mehr kann ich Ihnen nicht entgegenkommen.«
    Sarakk musste wohl oder übel nachgeben, so wenig ihr das auch gefiel. »Tun Sie, was nötig ist«, wies sie ihre Cheftechnikerin an. »Und tun Sie es schnell. Aber geben Sie uns noch eine Stunde Zeit für einen gründlichen Scan des Gebiets, in dem wir uns befinden.«
    »Natürlich, Kommandantin.«
    Sarakk kehrte in die Zentrale zurück, wo sie Navigator Kinamm und Orterin Hilal vor ihren Stationen fand, die eifrig diskutierten. Beide wandten sich Sarakk zu, als sie eintrat.
    »Haben Sie herausgefunden, wo wir uns befinden?«, fragte Sarakk ohne Umschweife.
    »Nicht dort, wo wir sein sollten«, antwortete Hilal missmutig.
    »Ich habe unseren Kurs anhand der automatischen Aufzeichnungen zurückverfolgt«, sagte Kinamm. »Danach sind wir in den letzten fünf Monaten 31 Mal vom Kurs abgekommen. Genau gesagt sind wir beim ersten Mal erheblich von unserem ursprünglichen Kurs abgekommen. Doch statt dass die automatische Kurskorrektur uns wieder auf den ursprünglichen Kurs zurückgebracht hätte, hat sie uns in eine ganz andere Richtung geschickt. Verstehen Sie, Kommandantin?«
    »Nicht so ganz«, gab Sarakk zu.
    »Nun, der Navigationscomputer ist – ich weiß nicht warum – bei der Kurskorrektur davon ausgegangen, dass der Ort, an dem sich das Schiff zu dem Zeitpunkt der ersten fehlerhaften Korrektur befunden hat, unser ursprünglicher Ausgangspunkt war und hat unser Ziel danach berechnet. Als wäre jener Ort Kirimatorra gewesen.«
    »Wie ist das möglich?« Doch im selben Moment, da sie die Frage stellte, wusste sie die Antwort. Es musste an den schadhaften Energieumleitungen liegen.
    Kinamms nächste Worte bestätigten das. »Den Protokollen zufolge sind zwischendurch immer wieder die Ursprungsdaten verändert oder sogar gelöscht worden. Der Navigationscomputer hat danach jedes Mal versucht, den ursprünglichen Kurs neu zu berechnen. Da ihm aber dafür wichtige Informationen fehlten, hat er uns teilweise im Kreis und über einen Zickzackkurs geschickt, der uns um Jahre von unserem Ziel entfernt hat. Genau gesagt, haben wir inzwischen eine Reise von über 1800 Lichtjahren hinter uns gebracht – aber unser ursprüngliches Ziel war nur 700 Lichtjahre von Kirimatorra entfernt.«
    Sarakk musste sich zusammenreißen, um nicht ihrem Entsetzen instinktiv Ausdruck zu geben. »Wie weit sind wir jetzt real vom Ziel entfernt?«, fragte sie stattdessen.
    »Nur noch 153 Lichtjahre – also keine zwei Monate –, wenn die Berechnungen stimmen. Da ich mich aber des Eindrucks nicht erwehren kann, dass unsere Geräte alle einer gründlichen Überholung und Wartung bedürfen, kann ich das nicht mit Bestimmtheit sagen.«
    Sarakk begriff schlagartig, weshalb es zu derart massiven Fehlfunktionen gekommen war. Die Kolonieschiffe von Kirimatorra hatten eine Reichweite von 1000 Lichtjahren, über die sie einwandfrei funktionierten. Sarakks Schiff hatte, falls diese Angaben korrekt waren, fast die doppelte Distanz zurückgelegt. Ihr wurde mit Schrecken bewusst, dass es an ein Wunder grenzte, dass das Schiff noch funktionierte und sie alle noch lebten.
    Sie stellte die Verbindung zu Lorass her und informierte die Technikerin über alles, was sie gerade von Kinamm erfahren hatte.
    »Das erklärt es«, stellte die Technikerin grimmig fest. »Kommandantin, in diesem Fall ist es dringend
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