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Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics
Autoren: M’Raven
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dorthin gekommen sind, wo Sie jetzt stehen! Es war meine Technologie , die Ihnen dazu verholfen hat!«
    »Wofür ich Ihnen überaus dankbar bin«, versicherte Diaz ihm liebenswürdig. »Aus diesem Grund lag dem Schreiben auch ein Scheck bei über eine Summe, die dem Wert Ihres hier befindlichen immobilen Besitzes mehr als angemessen ist. Damit können Sie an jedem beliebigen Ort Ihrer Wahl eine neue Existenz aufbauen, einen geruhsamen Lebensabend verbringen oder was Ihnen sonst gefällt. Aber«, er beugte sich vor und starrte Reichenthal kalt in die Augen, »Sie werden die Genetikerförderation ebenso verlassen wie jeder andere Nichtoptimierte auch. Und wenn Sie nicht freiwillig gehen, werden wir Sie zwangsweise entfernen. Sie sind nichts Besonderes mehr, Reichenthal. Sie haben alle Ihre Trümpfe ausgereizt, und die Zeiten, in denen ich mich aus taktischen Gründen nach Ihren Wünschen gerichtet habe, sind ein für allemal vorbei. Ihre Macht ist gebrochen. Deshalb schlage ich vor, Sie gehen nach Hause und packen Ihre Koffer. Ich habe zu tun.«
    Reichenthal schäumte vor Wut, ein Zustand, in dem Diaz den sonst so beherrschten Mann noch nie gesehen hatte. »Sie nehmen diese Verordnung zurück, Diaz«, zischte er drohend, »oder Sie werden es bitter bereuen! Sie glauben doch nicht, dass ich keine Vorkehrungen getroffen habe für den Fall, dass Sie der Größenwahn packt. Ich habe Mittel und Wege, Sie aufzuhalten, und ich werde davon Gebrauch machen, wenn Sie diese menschenverachtende Verordnung nicht zurücknehmen!«
    »Gesetze, Mr. Reichenthal«, korrigierte Diaz gelassen. »Ein von der Regierung rechtskräftig verabschiedetes Gesetz, keine Verordnung. Und das wird durchgesetzt«, fügte er unnachgiebig hinzu.
    »Nun gut«, sagte Reichenthal und kämpfte sichtbar um Selbstbeherrschung. »Die Folgen haben Sie sich selbst zuzuschreiben! Wir, die von Ihnen so verachteten Nichtoptimierten, haben Sie zu dem gemacht, was Sie sind. Es war unsere Technologie und unsere Forschung, die es Ihnen überhaupt ermöglich hat, Ihre Optimierung zu erlangen. Sie sind nichts anderes als ein Produkt meiner Technik . Und ich werde nicht dulden, dass Sie mir die Früchte meiner Arbeit stehlen und uns allen einen Tritt in den Hintern verpassen. In meinen Augen, Jurij Diaz, sind Sie nichts anderes als ein undankbares Kind, das den Aufstand probt. Ich gebe Ihnen eine Woche Zeit, die ganze Sache rückgängig zu machen.«
    »Sonst was?«, fragte Diaz mit einem überaus zufriedenen Lächeln.
    »Sonst werden Sie ernsthafte Konsequenzen zu spüren bekommen in einem Ausmaß, das Sie sich nicht einmal in Ihren schlimmsten Albträumen vorstellen können.«
    Zu Reichenthals erneutem Ärger lachte Diaz ihm schallend ins Gesicht. »Mein lieber Reichenthal, tun Sie, was Sie glauben tun zu müssen. Wer am Ende welche Konsequenzen zu spüren bekommt, wird sich zeigen.«
    Er betätigte einen Knopf auf seinem Schreibtisch. Sofort traten drei Sicherheitswachen ein. »Mr. Reichenthal möchte gehen. Sorgen Sie dafür, dass er den Weg hinaus findet. Guten Tag!«
    Reichenthal presste die Lippen zusammen und stiefelte hoch erhobenen Hauptes hinaus, die Sicherheitsleute dicht auf den Fersen.
    Jurij Diaz lehnte sich in seinem Sessel zurück, stützte die Ellenbogen auf die Lehnen, legte die Fingerspitzen aneinander und genoss seinen Triumph.
    »Ja«, sagte er leise zu sich selbst, »jemand wird Konsequenzen zu spüren bekommen. Aber das werden nicht wir sein, Mr. Sven Reichenthal. Wir nicht!«
    Das Summen des internen Komsystems unterbrach seine Gedanken. »Was gibt es?«
    »Lord Manager«, meldete sein Sekretär, »ich habe soeben die Nachricht erhalten, dass die STERNENFAUST gelandet ist. Botschafter Maunga übermittelt seine Grüße und bittet um einen Termin für ein Gespräch mit Ihnen.«
    »Sagen Sie ihm, ich lasse ihn in zwei Stunden abholen.« Und werde mich dann mit dem größten Vergnügen meinem zweiten Triumph an diesem Tag widmen. Dieses Treffen werden Sie nicht zu Ihren Gunsten entscheiden, Botschafter. Diesmal nicht.
     
    *
     
    Joao M. Kamamuriu betrachtete auf dem Bildschirm der Zentrale die kleinen Lichtpunkte, von denen jeder ein Auswandererschiff darstellte. Nach der Verkündung des neuen Gesetzes, das alle Nichtoptimierten aus den Drei Systemen auswies, hatte es wie erwartet eine Welle von Protesten gegeben, die sich nicht nur auf die Genetikerwelten beschränkte.
    Doch das hatte wieder nachgelassen. Nachdem die Regierung jedem Auswanderer eine
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