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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff
Autoren: Luc Bahl
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ist …«, Mutawesi klang etwas genervt. Er hatte es lieber mit einem konkreten Gegenüber zu tun. Die geisterhafte, unsichtbare Stimme machte ihn unsicher.
    »Bleiben wir der Einfachheit halber und weil eure Sprache diese Differenzierungen noch nicht kennt, ruhig beim ›ich‹«, sagte die Stimme. »Ich bin ein Vertreter der Basiru-Aluun.«
    »Na, es geht doch«, zischte Mutawesi.
    »Wir sind als Einzelwesen längst in einem geistigen Kollektiv aufgegangen und lösen uns nur höchst ungern aus unserem Verband …«
    »Weshalb?«, fragte Jefferson. »Was brachte euch dazu, einen solchen Schritt zu machen?«
    »Jede Entwicklung von Leben versucht, eine höhere Daseinsstufe zu erreichen«, sagte die Stimme. »Wir waren als Individuen bereits eine alte Spezies, als der Mensch noch gar nicht existierte. Im Verlauf unserer Entwicklung als Einzelwesen haben wir zwar viel erreicht, aber mindestens genauso viele Fehler gemacht. Fehler, die euch nicht unmittelbar betreffen, die wir aber dennoch wieder gutmachen müssen. Aber wir waren erst dann in der Lage, solche Einsichten zu gewinnen, als wir die Vereinzelung aufgegeben haben. Jetzt befinden wir uns in dem Zustand, den wir – wie wir jetzt wissen – schon immer angestrebt haben …«
    »Könnt ihr das näher erklären?«, fragte Dana.
    »In euren Worten nur unzulänglich. Es ist ein ultimatives Gemeinschaftsgefühl. Diese Erklärung muss euch vorerst genügen.«
    »Moment mal«, sagte Dana und wünschte sich Bruder William an ihrer Seite. »Ich bin bereits einmal einem von euch begegnet, eindeutig einem Individuum …«
    »Manchmal, wenn es um handfeste Dinge geht, wie die Episode seinerzeit, auf die du anspielst, dann löst sich einer von uns aus dem Kollektiv.«
    »Du sprachst von Fehlern«, sagte Mutawesi. Seine Stimme bekam etwas Lauerndes.
    »Wie ich schon sagte, Fehler, die euch nicht betrafen.«
    »Und was ist mit heute?«, fragte Dana.
    Für einen Augenblick blieb alles still. Dana fürchtete schon, dass sich die unsichtbare Stimme zurückgezogen habe. Doch dann antwortete sie mit zwei Gegenfragen: »Weshalb sucht ihr nach uns? Warum seid ihr hier?«
    »Wir bitten um Hilfe«, sagte Dana. »Nicht nur für uns Menschen, sondern auch für viele andere Völker der Galaxis. Den Mantiden, den Kridan, den J’eebem, den Starr …«
    »Wobei?«
    »Alle diese Völker werden von einer tödlichen Gefahr bedroht«, erklärte Dana. »Die Dronte …«
    »Ah …«, machte die Stimme und unterbrach sie. »Die Dronte!«
    »Ihr kennt sie!«, platzte Frost heraus. »Wir haben bereits vermutet …«
    »Einst dienten die Dronte und wir den gleichen Herren.«
    »Das bedeutet, ihr steht auf der Seite der Dronte?« Mutawesis Stimme drohte, sich vor Aufregung zu überschlagen.
    »Keineswegs«, erwiderte die Stimme. »Die von euch erwähnten Mantiden waren einmal eng mit den Dronte verbunden. Sie dienten ihnen freiwillig.«
    Inzwischen war es dunkel geworden, aber noch brannte das Feuer und beleuchtete die Gesichter der drei Menschen, die sich schweigend ansahen.
    »Zwischen uns, den Basiru-Aluun, die sich damals noch im Stadium der Vereinzelung befanden und den Dronte kam es zu Auseinandersetzungen«, fuhr die Stimme fort. »Wir zogen uns hierher zurück, doch der Konflikt eskalierte und …« Eine abrupte Pause entstand. »Die Mantiden folgten uns. In unserer Furcht und unserer Hoffung auf anschließenden Frieden griffen wir sie an und …« Wieder brach der Basiru-Aluun ab.
    »In den Legenden der Mantiden ist von bösen Göttern die Rede, die sie fast vernichtet haben«, sagte Dana Frost.
    Schweigen …
    Gerade wollte der Captain der STERNENFAUST noch etwas sagen, da erklang wieder die Stimme des Basiru-Aluun.
    »Das waren wir«, gestand dieser. »Und als wäre diese Schande nicht schon groß genug, luden wir durch unsere Unwissenheit noch größere auf uns.«
    »Nämlich?«, wollte Mutawesi wissen, als nichts folgte.
    »Die Mantiden, die uns gefolgt waren, hatten sich von den Dronte bereits losgesagt. Sie hatten aus eigenem Entschluss die Eroberung dieses Sektors abgebrochen und die Dronte vertrieben.«
    »Und ihr habt es ihnen gedankt, indem ihr sie beinahe vernichtet habt«, stellte Mutawesi fest.
    Dana hätte ihn beinahe geschlagen wegen dieses undiplomatischen Kommentars.
    »Wir wussten es nicht!«, beteuerte der Basiru-Aluun. »Aber das mindert nicht ein Jota unserer Schuld …«
    »Werdet ihr uns gegen eure alten Feinde unterstützen?«, kam Dana Frost zu ihrem Anliegen
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