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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff
Autoren: Luc Bahl
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befinden, das sie wegen der dicht bewachsenen Uferböschung zwar nicht sehen, aber hören konnte.
    Sie lief durch das hohe Gras und erreichte wenig später die Hügelkuppe. Von hier aus war der Fluss gut zu erkennen, der sich in eleganten Schleifen zwischen Hügeln und Wald seinen Weg bahnte. Danas erste Erkundung der näheren Umgebung nahm von der Schönheit der Landschaft allerdings nur beiläufig Notiz. In erster Linie wollte sie sehen, ob sich andere Besatzungsmitglieder der STERNENFAUST in der Nähe befanden. Aber so sehr sie auch Ausschau hielt, abgesehen von der Spur ihrer eigenen Schritte im Gras entdeckte sie keine Anzeichen dafür, dass sich neben ihr noch irgendein anderes Lebewesen in der Nähe aufhielt.
    Sie schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Nachwirkungen dieser verdammten Bewusstlosigkeit«, fluchte sie und starrte auf ihr linkes Handgelenk. Ein winziges grünes Lämpchen zeigte ihr, dass das Armbandkom einsatzbereit war.
    »Hier Dana Frost«, sagte sie mit betont fester Stimme, als sie die Sprechtaste drückte. »Wer mich hört«, sie stockte, da ihr ihre eigene Stimme fremd vorkam, »melden!«
    Sie wartete auf Antwort. Mit dem Druck auf eine andere Taste drehte sie den kleinen in das Gerät integrierten Lautsprecher bis zum Anschlag auf. Aber nur das atmosphärische Rauschen war zu hören, sodass sie nach einer Zeit vergeblichen Wartens die Lautstärke wieder leiser stellte.
    Sie hatte keinen Raumanzug an, nur die an Bord übliche Uniform. In Raumanzügen befanden sich stärkere Funkanlagen, mit denen sie auch die STERNENFAUST in ihrer Umlaufbahn erreicht hätte. Das Armbandkom reichte offensichtlich nicht so weit.
    Dana fluchte leise vor sich hin und kickte einen Kiesel in hohem Bogen von sich fort. Es würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als weiterzulaufen. Irgendwo – da war sie sich sicher – steckten auch noch die anderen Besatzungsmitglieder. Den Gedanken, dass sie über den ganzen Planeten verstreut waren, schob sie entschlossen zur Seite.
    »Schließlich ist es nur ein Zwergplanet«, sagte sie trotzig. Aber selbst auf ein Gebiet von der Größe Hamburgs verteilt, würde die Besatzung der STERNENFAUST lange suchen müssen, um einander zu finden.
    Sie machte sich wieder auf den Weg. Auf der anderen Seite des Flusses hatte sie am Horizont eine teilweise bewaldete Bergkette erkennen können, vor der sich wie sanfte Wellen eine Reihe von Hügeln erhoben, die um einiges höher zu sein schienen, als der, auf den sie zuerst gestiegen war. Dort würde sie eine bessere Übersicht bekommen, durch die auch ihre Chancen stiegen, jemanden zu finden.
    Am Ufer des Flusses stellte sie fest, dass das Wasser kälter, tiefer und vor allem reißender war, als anfangs vermutet. Einfach auf die andere Seite waten war ein Ding der Unmöglichkeit. Schwimmen traute sie sich zwar zu, aber sie wusste nicht, wie lang es noch hell bleiben würde, wie schnell ihre nassen Sachen trocknen würden und vor allem wie kalt diese Welt nachts wurde. Hinzu kam die Gefahr, dass das Armbandkom möglicherweise durch das Wasser beschädigt wurde. Es hieß zwar, die Geräte seien wasserdicht, aber praktisch hatte sie das noch nicht ausprobiert und wollte auch nicht ausgerechnet jetzt die Probe auf Exempel machen.
    Nachdenklich lief sie am Ufer entlang und sah eine flüchtige Bewegung im Wasser. Sie blickte genauer hin. Ein Fisch schoss vorbei, dicht gefolgt von einem weiteren. Dana begriff, dass es die ersten Tiere waren, die sie auf dieser Welt zu Gesicht bekam. Ein Gefühl der Erleichterung machte sich in ihr breit. Nun wusste sie es definitiv, sie war nicht allein und vor allem, sie würde nicht verhungern. Ein paar Steine und Zweige hatten eine kleine Landzunge gebildet. Hinter ihr war das Wasser ruhig und klar. Dana beugte sich darüber und erblickte ihr leicht welliges Spiegelbild. Ein breites Grinsen zog sich über ihr Gesicht.
    »Captain!«
    Kleine Steine fielen neben ihr ins Wasser, losgetreten von den Stiefeln einer dunklen Gestalt, die hastig die Böschung herunterlief.
    »Hey, Captain!«
    Frost erkannte die Stimme. Direkt hinter Robert Mutawesi brannte die Zwergsonne auf den Linsenplaneten herab, sodass nur seine Umrisse zu sehen waren.
    »Lieutenant Commander …«, sagte Dana gedehnt. »Schön Sie zu sehen, aber warum haben Sie nicht auf meinen Funkspruch geantwortet?«
    Mutawesi kam neben ihr zum Stehen. Er zuckte mit den Schultern und tippte auf sein Kom.
    »Nicht mehr genug Saft, Ma’am«, sagte
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