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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff
Autoren: Luc Bahl
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Captain«, schlug van Deyk vor.
    »Warum nicht …«, sagte Dana.
    »Das habe ich schon versucht, Captain«, sagte Susan Jamil rasch. »Entschuldigen Sie meine Eigenmächtigkeit …«
    Dana sah ihre Kommunikationsoffizierin einen Moment über den Rand ihres Monitors hinweg an. »Und, Lieutenant …?«
    »Nichts, Captain. Keine Antwort. Kein Lebenszeichen. Nichts …«
    »Das kann vielfältige Ursachen haben«, sagte Dana so gelassen wie möglich. »Wahrscheinlich irgendein technischer Defekt in der Funkanlage. Versuchen Sie es in regelmäßigen Abständen wieder, Lieutenant.«
    »Aye, Captain.«
    Susan Jamils Bestätigung wurde von Ashley Briggs übertönt.
    »Captain!«, sagte er laut. »Ich denke, das sollten Sie sich ansehen …«
    »Schalten Sie’s auf den Zentralmonitor, Ortung«, befahl Dana. Keine Sekunde später starrten alle auf den Bildschirm.
    »Sie sehen es selbst an den Daten, Captain«, sagte Briggs. »Es ist vorläufig noch eine rechnerische Projektion. Die Darstellung ist nur eine drei-D-animierte Annäherung …«
    »Interessant«, murmelte Dana. »Hochinteressant. Das heißt, unsere scheinbar so sinnlos ins Leere weisende Kurs verfügt doch über ein Ziel.«
    »Ein reales Zielobjekt …«, ergänzte van Deyk nachdenklich.
     
    *
     
    »Alarm!«
    Die gelb-blauen Signallichter und das unangenehme, schmerzhafte Pfeifen der Sirenen war laut genug, um Tote aufzuwecken.
    »Wir werden angegriffen!«
    »Raketensilos öffnen!« Der Stimme des Kapitäns war trotz des augenblicklich ausgebrochenen Chaos keine Nervosität oder Unsicherheit anzumerken. Zum ersten und wie er fürchtete auch zum letzten Mal erkannte Kkiku’h an Gtrr’kl eine Qualität, die ihm auf Grund ihrer gegenseitigen Abneigung bisher verborgen geblieben war.
    Dennoch kam der Befehl zu spät. Die wertvollen Sekunden, die verstrichen, bis die Geschützstände besetzt und die Raketen startbereit waren, schienen das Schicksal der STOLZ DES IMPERIUMS endgültig zu besiegeln. Der Forschungskreuzer war zwar, als Schiff der mantidischen Kriegsflotte, gut bewaffnet, aber ein Kampfeinsatz war schon mental bei der Besatzung nicht vorgesehen. Deshalb verloren sie viel zu viel Zeit. Zeit, die der Angreifer bequem nutzen konnte.
    Aber auch wenn die Mantiden nicht derart überrumpelt worden wären, gegen diesen Gegner hätten sie keine Chance gehabt.
    Mit vor Schreck heftig zitternden Fühlern sah Kkiku’h das feindliche Schiff direkt zweimal. Vergrößert und nur im Ausschnitt auf dem Zentralmonitor der Kommandozentrale, etwas kleiner, aber deshalb nicht weniger bedrohlich, durch das große Panoramafenster, das eine ganze Wand der Brücke einnahm.
    Es war mindestens vier, vielleicht sogar fünfmal so groß wie ihr eigener Kreuzer und besaß eine schillernde, kristalline Form. In den spiegelnden Flächen konnte er Reflektionen der Sterne erkennen. Aber waren es wirklich Spiegelungen oder waren die Wände des Kristallschiffs möglicherweise sogar durchsichtig? Im Grunde eine nebensächliche Frage, die sich aber trotzdem auf penetrante Weise in Kkiku’hs Gedanken festsetzte wie ein lästiges Insekt, das sich nicht vertreiben lässt oder eine kindische Melodie, die man gar nicht mag, und die einen trotzdem die ganze Zeit begleitet.
    Um das Kristallschiff herum hatte sich ein rot glühendes Plasmaband gebildet, das rasend schnell um das Schiff rotierte. Wie auf einer Kette waren kristalline Trabanten daran aufgefädelt und rasten zusammen mit dem Band um den Kristallraumer.
    »Ein Bergstrom-Funkspruch von der STERNENFAUST, Kapitän …«, meldete der Funkoffizier.
    »Keine Zeit«, sagte Gtrr’kl knapp und wies mit einem seiner Feinarme auf Kkiku’h. »Soll er sich darum kümmern …«
    Der Reporter konnte jedoch den Blick kaum von dem riesigen Schiff abwenden.
    »Später«, sagte er leise. »Wenn es für uns noch ein später gibt …«
    In diesem Moment begann das gewaltige Schiff auf sie zu feuern. Kkiku’h sah durch die Fensterfront der Brücke, dass ein scharf gebündelter Strahl direkt auf sie zuschoss und schon im nächsten Augenblick sah er nichts mehr. Die Energiekonzentration traf voll auf den hantelförmigen Forschungskreuzer, durchteilte ihn aber nicht, sondern umschloss ihn im Bruchteil eines Augenblicks. Wabernde Kraftfelder zuckten über das Panoramafenster, wütende Blitzgewitter entluden sich und auch der Monitor zeigte nur noch grelle Lichtspuren, die über farbige Schlieren huschten.
    Ein rascher Blick auf die übrigen Außenkameras
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