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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff
Autoren: Luc Bahl
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Kilometern. Neben der Eigenrotation trudelte er zudem spiralförmig um seine Längsachse, sodass alle Seiten regelmäßig von der Sonne beschienen wurden. Das Auffälligste aber war, dass dieser kleine Himmelskörper über eine eigene Atmosphäre verfügte, deren Zusammensetzung eine Kopie der irdischen Lufthülle zu sein schien. Auch die beiden Oberflächen der schwach gewölbten Scheiben wirkten wie ein Abbild, besser gesagt ein Idealbild der Erde. Meere und Kontinente in der Größe von Binnenseen und Inseln, wobei das Wasser tiefblau war und das Festland über üppige Vegetation verfügte.
    »Es fehlt nur, dass dieses … dieses Ding da von Gartenzwergen bewohnt ist«, lästerte Stephen van Deyk, während die STERNENFAUST auf eine Umlaufbahn um den Planeten einschwenkte, der wegen seiner Linsenform so gar nicht wie ein Planet aussah. Vereinzeltes Gelächter ertönte.
    »Irgendwann einmal haben die Menschen geglaubt, die Erde sei eine Scheibe«, murmelte Dana.
    »Ja, aber nicht in dieser Gestalt«, erwiderte Bruder William. »Sie dachten, dass die Schiffe auf dem Meer über den Rand kippen und in einen höllischen Abgrund stürzen würden. So wie es hier aussieht, kann man wohl bequem um die Randzone dieser Welt herumgehen oder fahren.«
    »Käme auf einen Versuch an«, sagte van Deyk und in seinen Augen blitzte es. »Captain, ich würde gerne ein Außenteam bilden.«
    »Genehmigt«, antwortete Prost.
    »Danke, Ma’am. Sechs Marines, der LI und …«
    Er kam nicht dazu, seine Aufzählung zu vollenden. Ein urplötzlicher Druck in der Brust erstickte jedes weitere Wort. Er sah zwar, dass auch Briggs, Jamil, Mutawesi, Dana Frost, die attraktive Tamara Brin und alle anderen auf der Brücke im selben Moment mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen hatten. Aber es blieb ihm keine Zeit mehr, sich darüber Gedanken zu machen, denn alles um ihn herum wurde schwarz …
     
    *
     
    »Schalten Sie die Bilder auf meinen Schirm!«, befahl Gtrr’kl barsch.
    Wortlos gehorchte der Kommunikationsoffizier. Verwundert starrte der Kapitän auf das, was er jetzt sah. Es konnte kein Zweifel daran bestehen. Die Aufnahmen, die sie gerade von der STERNENFAUST per Bergstrom-Funk erhalten hatten, sahen dem System, um das die STOLZ DES IMPERIUMS gerade kreiste, zum Verwechseln ähnlich.
    »Haben Sie die Angaben in dem Funkspruch mit unseren Messergebnissen verglichen?«
    »Absolut identisch, Kapitän …«
    Gtrr’kl machte ein schnarrendes Geräusch, das wie die Karikatur eines heiseren, bösartigen Lachens klang. In jeder anderen Situation hätten diese Laute auf jeden normal empfindenden Mantiden wie eine Beleidigung wirken müssen, bedeutete diese Art Lachen doch nichts anderes als abgrundtiefe Verachtung. Nach dem, was sie gerade durchgemacht hatten, hätte niemand gewagt, dem Kapitän selbst schlimmere Entgleisungen krumm zu nehmen. Die vorsichtigen Blicke, die er dennoch erntete, kümmerten ihn nicht.
    Noch saß jedem von ihnen der Schreck über die Attacke durch das Kristallschiff in den Chitinplatten. Eingepfercht in eine Energieblase hatte das fremde Schiff sie wie einen Ball durch die Große Leere geschleudert. Nach Stunden der Ungewissheit war das Energiefeld ebenso plötzlich wieder verschwunden wie der Verursacher.
    Kkiku’h studierte die Bilder auf dem Monitor.
    »Gibt es irgendwelche Anzeichen, dass auch die STERNENFAUST in der Nähe ist?«
    »Nichts, rein gar nichts. Noch nicht einmal Resonanzschwingungen …«, sagte der Ortungsoffizier.
    »Ich bin kein Fachmann, aber besteht die Möglichkeit, dass sich das Schiff der Menschen im Ortungsschatten dieser Zwergsonne befindet?«
    »Inzwischen kreisen wir derart nah zwischen diesem Scheibenplaneten und der Sonne und haben sie dabei mehrfach umrundet, dass das unmöglich ist«, schaltete sich der Kapitän mit einem verächtlichen Unterton ein.
    »Die Sonne ist zu klein«, fügte der zuvor angesprochene Offizier noch hinzu, »um einen vernünftigen Ortungsschatten zu erzeugen.«
    »Schluss jetzt!«, unterbrach Gtrr’kl. »Wir machen das Shuttle fertig. Diesmal komme ich mit. Sie«, er zeigte auf Kkiku’h, »werden sich wohl nicht davon abbringen lassen, uns ebenfalls zu begleiten.«
    »Das sehen Sie völlig richtig, Kapitän. Aber sollten wir nicht, bevor wir den Planeten näher untersuchen, der STERNENFAUST mitteilen …«
    »Entweder oder, Reporter«, sagte der Kapitän beim Hinausgehen. »Entweder Sie plaudern mit ihren Freunden oder Sie kommen mit …«
     
    *
     
    Die
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