Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
er. »Habe Sie zwar ganz schwach hören können, aber als ich antworten wollte, hat der Akku schlappgemacht. Wie auch immer der sich entladen haben kann …«
    Dana winkte ungeduldig ab. »Schon gut, Lieutenant Commander.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und sog die Luft in ihre Nase. »Sagen Sie, riechen Sie das auch …« Mutawesi schnüffelte geräuschvoll.
    »Rauch«, sagte er. »Ein Hauch von Rauch. Zwar nur ganz schwach, aber Sie haben recht, Ma’am. Irgendwo brennt’s …«
    Sie eilten die Böschung hoch.
    »Es wird deutlicher«, sagte Dana. »Können Sie irgendwas sehen?«
    »Nein, Ma’am, aber der Wind kommt von dort, also muss auch das Feuer in dieser Richtung sein …« Er zeigte zu dem Wald.
    »Wir bleiben in der Nähe des Flusses, falls es ein Waldbrand sein sollte«, sagte Dana.
    Mit raschen Schritten näherten sie sich den Bäumen. Der Geruch wurde stärker, aber ein Feuer war nach wie vor nicht zu sehen. Die Bäume wuchsen bis ans Ufer. Sie wagten sich ein Stück weit in den Wald hinein. Schließlich gelangten sie zu einer Lichtung.
    »Dort«, sagte Dana. Eine dünne Rauchsäule stieg hinter den Baumkronen am gegenüberliegenden Rand der Lichtung auf. Schwach schimmerte grünliches Licht zwischen den Bäumen hindurch.
    »Ich vermute, der Wald bildet dort nur noch einen verhältnismäßig schmalen Streifen«, sagte Mutawesi. »Dahinter ist wahrscheinlich wieder freies Land …«
    Als sie wenig später zwischen den Bäumen hervortraten, sahen sie auf einem kleinen Hügel das Feuer. Daneben hockte eine Gestalt, die damit beschäftigt war, weiteres Brennholz in die Flammen zu schieben.
    »Jefferson!«, rief Dana und lief los.
     
    *
     
    »Sie waren auch nahe genug, um meinen Funkspruch zu hören, warum …«
    »Tut mir Leid, Ma’am«, sagte Jefferson, der aufgestanden war. Er streckte ihr seine ölverschmierten Arme entgegen. »Ich steckte gerade bis zur Schulter in den Eingeweiden der STERNENFAUST, als mir schwarz vor Augen wurde. Dann wachte ich hier wieder auf. Ich fürchte, das Armbandkom liegt noch auf der Ablage meines Werkzeugwagens …«
    »Schlau, dass Sie ein Feuer gemacht haben«, sagte Mutawesi.
    »Ich hoffe, Sie halten mich nicht für verrückt«, sagte Jefferson, »aber ich glaube, ich habe eine Entdeckung gemacht …«
    »Wir sind hier unter uns, Lieutenant«, sagte Dana mit einem ironischen Lächeln.
    »Eben nicht«, erwiderte Jefferson.
    Mittlerweile saßen sie zu dritt um das Feuer herum und beobachteten, wie sich die Sonne dem Horizont näherte. Es würde nicht mehr lange dauern bis die Nacht anbrach. »Wir sind hier nicht unter uns. Ich weiß es klingt, als wäre ich durchgedreht, aber dieser Planet … äh … er spricht …«
    Für einen Moment herrschte Schweigen. Verstohlene Blicke gingen zwischen Mutawesi, Dana und Jefferson hin und her.
    »Haben Sie was dazu zu sagen, Lieutenant Commander?«, fragte Dana an Mutawesi gewandt.
    »Ich muss gestehen, Ma’am«, sagte er, »als ich aufgewacht bin, hatte ich denselben Eindruck. Es war, als hätte jemand mit mir gesprochen. Ich habe es als eine Nachwirkung dieser für mich ohnehin völlig unerklärlichen Translokation angesehen …«
    »Mir ging es genauso«, sagte Dana.
    »Das reicht.« Die Stimme, die in diesem Augenblick zu hören war, schien aus dem Nichts zu kommen. Sie klang aber nicht verärgert, wie die Worte vermuten ließen.
    Mutawesi war hochgeschnellt. Hätte er eine Waffe dabei gehabt, läge sie jetzt entsichert in seinen Händen. So fuchtelte er nur etwas hilflos und verlegen herum. Auch Dana und Jefferson waren zusammengefahren und blickten sich nach allen Richtungen um.
    »Das war nur eine Feststellung«, sprach die Stimme weiter. »Drei Individuen genügen. Damit ist Objektivität hergestellt.«
    »Heißt das, man glaubt uns leichter, wenn wir zu dritt die gleichen verrückten Erlebnisse haben …?«, knurrte Mutawesi.
    »So kann man es sagen. Neben euch macht auch jedes weitere Individuum eures Schiffes ähnliche Erfahrungen. Um zu verhindern, dass Einzelne von euch glauben, sie leiden unter Wahnvorstellungen, warte ich, bis sich jeweils genug von euch zu einer Gruppe zusammengefunden haben. Ihr seid die ersten.«
    »Wer bist du?«, fragte Dana.
    »Ich verfüge über keinen Namen«, sagte die unsichtbare Stimme. »Genau genommen ist es sogar falsch, wenn ich von mir als ›ich‹ spreche. Derartige Kategorien der Vereinzelung gibt es bei uns nicht mehr.«
    »Wer seid ihr dann, wenn dir dieses Wort lieber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher