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Sternenfaust - 019 - Jagd auf Agent 183

Sternenfaust - 019 - Jagd auf Agent 183

Titel: Sternenfaust - 019 - Jagd auf Agent 183
Autoren: M’Raven
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fest. Die Metallklumpen waren ihm unbekannte Lebewesen, das Große die Mutter des Kleinen. Und somit durfte er keins von ihnen als Nahrungsquelle missbrauchen! Er gab dem Kleinen augenblicklich die ihm entzogene Energie zurück, öffnete einen Weg ins Freie und stieß das Kind mit einem sanften Schubs hinaus. Dabei hoffte er inbrünstig, dass es noch lebte und nicht durch den Aufenthalt in seinem Körper schon getötet worden war.
    Mit großer Erleichterung erkannte er, dass es sich nach kurzer Zeit wieder aus eigener Kraft zu bewegen begann und zur Mutter zurückkehrte. Gol ersetzte auch die Energie, die er ihr entzogen hatte und gab ihr sogar noch ein bisschen mehr als Wiedergutmachung, in der Hoffnung, sie würde diese Geste verstehen. Außerdem erklärte er ihr mit Worten seinen Irrtum und sein Versehen. Wenn sie wie ein Nerdai schreien konnte, verstand sie vielleicht auch seine Worte.
    Falls aber nicht oder falls sie so unversöhnlich über die Einverleibung ihres Kindes war, dass sie auf Vergeltung sann, war es besser, wenn er sich so schnell wie möglich aus dem Staub machte. Er nahm Fahrt auf, versicherte den Metallwesen noch einmal sein Wohlwollen und seine friedlichen Absichten und raste davon, ehe ihre schmerzhaften Geschosse ihn noch einmal erreichen konnten.
    Ka war für immer fort. Aber es gab in den unendlichen Weiten des Universums noch andere weibliche Nerdais. Er würde den Zyklus der Trauer um sie an einem anderen Ort beenden und danach eine neue Paarungsgefährtin finden und ihr und dem gemeinsamen Kind eines Zyklus’ sein Abenteuer mit den seltsamen Metallwesen erzählen …
     
    *
     
    Michelle Torana sah zum unzähligsten Mal während der letzten halben Stunde auf die Sauerstoffanzeige ihres Raumanzugs. Der Vorrat ging mit der üblichen Geschwindigkeit zur Neige, aber heute kam es ihr vor, als hätte sich die Verbrauchsrate verdoppelt. Was natürlich pure Einbildung war. Sie würden noch zwei Tage leben, ehe sie in ihren Anzügen erstickten. Falls ihnen oder der Crew der STERNENFAUST nicht noch eine rettende Idee kam.
    Es sah allerdings nicht so aus, als ob dieses Wunder geschehen würde. Der Kontakt zum Schiff konnte nicht wieder hergestellt werden. Die gesamte Energie der L-3 war von dem Ding aufgesogen worden, das sie verschluckt hatte. Torana war froh, dass die STERNENFAUST nur einen einzigen Schuss auf das Ding abgegeben hatte. Sie wagte nicht daran zu denken, was mit der L-3 geschehen wäre, wenn sie den Beschuss fortgesetzt hätten.
    Zum Glück hatte Captain Frost wohl eingesehen, dass das kontraproduktiv war. Michelle war sich sicher, dass die Kameraden drüben alles in ihrer Macht stehende taten, um die L-3 zu befreien. Aber die Aussicht auf Erfolg erschien ihr gleich null. Falls es gelang, den Asteroiden zu sprengen, würde das auch die L-3 vernichten. Und alles andere scheiterte daran, dass der Asteroid jedem Schiff, das ihm zu nahe kam, die Energie abzapfte.
    Michelle hatte das ganze Problem in all seinen Varianten in den letzten Stunden durchdacht. Zeit genug dafür hatte sie ja. Sie kam immer wieder zu demselben Schluss: Solange kein Wunder geschah, gab es keine Rettung für sie und ihre Begleiter. Vielleicht sollte sie tatsächlich anfangen zu beten …
    Sie zuckte erschreckt zusammen, als das Licht im Schiff wieder aufflammte und schloss für einen Moment geblendet die Augen. Die Außenmikrofone ihres Raumanzugs registrierten, dass die Luftaustauschanlage wieder den Betrieb aufgenommen hatten. Nachdem sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, blickte sie auf die Anzeigen auf dem Schaltpult.
    »Wir haben wieder Energie!«, stellte sie überflüssigerweise fest. »Auf dem ganzen Schiff! In wenigen Minuten ist wieder genug Luft zum Atmen da.«
    Sie überprüfte die anderen Anzeigen, die das Ergebnis bestätigten. Der Bildschirm flammte wieder auf und zeigte die Aufnahmen der Außenkameras. Über ihnen hatte sich ein Trichter gebildet, der bis zur Oberfläche reichte. Michelle konnte ihr Glück kaum fassen. Sie eilte auf den Pilotensitz.
    Ehe sie jedoch die Triebwerke starten konnte, hob sich der Boden unter der L-3 und katapultierte das Boot in den Weltraum hinaus. Sie zündete augenblicklich die Triebwerke und rief über Funk die STERNENFAUST.
    »Hier spricht die L-3, Crewman Torana! Ich weiß nicht, was Sie getan haben, Captain, aber es hat funktioniert! Die Energie ist vollständig wiederhergestellt.«
    »Das freut mich zu hören, Crewman«, kam Dana Frosts Antwort.
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