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Sternenfaust - 019 - Jagd auf Agent 183

Sternenfaust - 019 - Jagd auf Agent 183

Titel: Sternenfaust - 019 - Jagd auf Agent 183
Autoren: M’Raven
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sein mochte. Dieses Bewusstsein nagte ständig an ihr.
    Eigentlich haben wir an der Grenze zum J’ebeem-Territorium nichts zu suchen , dachte Frost. Nicht mit einem ihrer Agenten an Bord. Aber das Star Corps verfügt nun einmal über zu wenig Schiffe. Sie schnaubte abfällig. Aber im Flottenhauptquartier glaubt man ja sowieso, dass er tot ist!
    Dana teilte diese Einschätzung ganz und gar nicht.
    Allerdings kannte sie, seit sie die STERNENFAUST vor gut einem Jahr übernommen hatte, inzwischen jedes ihrer 107 Besatzungsmitglieder ebenso wie die 20 an Bord stationierten Marines unter Sergeant Ralff Olafsson. Sie beobachtete sie, soweit es in ihrer Macht stand, aufmerksam. Doch es gab keinen noch so winzigen Hinweis auf die Identität des Spions.
    Es konnte theoretisch jeder sein, vom ehrgeizigen Ersten Offizier Michael Tong bis zum jüngsten Crewman. Am meisten machte ihr das Bewusstsein zu schaffen, dass es jemand sein könnte, den sie besser kannte – wie Tong oder ihren Ortungs- und Kommunikationsoffizier David Stein.
    Obwohl ihre Intuition ihr sagte, dass es keiner von beiden war.
    Wenn sich Frost an die Anweisungen ihres direkten Vorgesetzten hielt, Commodore Kim Ray Jackson, war die Angelegenheit sowieso erledigt. Vor einem halben Jahr hatten sie einen Agenten enttarnt, der sich zusammen mit Professor Yasuhiro von Schlichtens Stab an Bord geschlichen hatte, als die STERNENFAUST den Prototyp einer Antimateriewaffe testen sollte, der sich als noch nicht ganz ausgereift entpuppte. Wie es damals schien, war er der einzige Agent an Bord gewesen.
    Doch einige Zeit später hatten sich die Hinweise darauf verdichtet, dass es noch einen weiteren Agenten an Bord der STERNENFAUST geben musste. In Verdacht geraten war zuerst Waffenoffizier Robert Mutawesi, dann Ruderoffizier John Santos, deren Unschuld aber für Frost inzwischen hinreichend bewiesen war.
    Später hatte man Fähnrich Ruth Denson auf dem Maschinendeck tot aufgefunden. Dr. Simone Gardikov, die Schiffsärztin, hatte bei der Untersuchung der Toten J’ebeem-DNA festgestellt, die auch nach dem Tod noch eine unkontrollierte Zellwucherung verursachte. Auf den ersten Blick schien damit die Agentin gefunden zu sein.
    Aber nach eingehender Untersuchung hatte Dr. Gardikov eine Einstichstelle gut versteckt im Bauchnabel der Toten gefunden, durch die ihr die DNA injiziert worden war. Außerdem war sie sich sicher, dass Fähnrich Denson an den Folgen heftiger Schläge gestorben war, die ihr beidseitig beigebracht worden waren. Der Täter hatte beide Hände gleichstark eingesetzt, war ein Beidhänder – wie fast alle J’ebeem.
    Das hatte nur einen einzigen Schluss zugelassen: Ruth Denson war ermordet worden und der feindliche Agent befand sich nach wie vor an Bord.
    Als Dana Frost ihrem Vorgesetzten darüber Meldung gemacht und die Leiche zur weiteren Untersuchung überstellt hatte, war etwas Merkwürdiges geschehen. Major Rajina McIvoy, Pathologin und Militärärztin des Geheimdienstes hatte die Leiche persönlich untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass Fähnrich Denson nicht durch tödliche Schläge gestorben war, sondern dass die DNA-Wucherungen die entsprechenden verdächtigen Symptome in Form schwerer Hämatome hervorgerufen hatten. Laut McIvoy hatte Dr. Gardikov sich nicht nur bei der Todesursache geirrt, sondern angeblich auch Operationsspuren übersehen, bei den die zusätzlichen inneren Organe, über die jeder J’ebeem normalerweise verfügte, chirurgisch entfernt worden waren. Für Commodore Jackson, der unübersehbar eine Schwäche für Rajina McIvoy hatte, war das Thema damit erledigt.
    Nicht so für Dana Frost. Sie kannte Dr. Gardikov inzwischen gut genug, um zu wissen, dass ihr ein solcher Fehler wie das Übersehen von eindeutigen Spuren chirurgischer Veränderungen ganz sicher nicht unterlaufen wäre. Zudem passten auch noch andere Dinge nicht zusammen. Zum Beispiel Fähnrich Densons persönlicher Hintergrund. Die J’ebeem mussten mehr als nur perfekt vorgegangen sein, um entweder einen Menschen gegen ein chirurgisch verändertes J’ebeem-Duplikat auszutauschen oder für eine Agentin einen so lückenlose Hintergrund mit noch lebenden Verwandten zu schaffen. Frost hielt das für sehr unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich.
    Außerdem hatte sie noch einmal mit Dr. Gardikov unter vier Augen gesprochen und der Ärztin den Befund McIvoys mitgeteilt. Simone Gardikov hatte beinahe geschäumt vor Zorn. Daran konnte sich Frost noch gut
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