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Sternenfaust - 013 - Schlacht um die Wega

Sternenfaust - 013 - Schlacht um die Wega

Titel: Sternenfaust - 013 - Schlacht um die Wega
Autoren: Alfred Bekker
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unteren Schnabelhälften, mit dem er seinem Ärger über diese Störung hätte den angemessenen Ausdruck verleihen können.
    Aber in diesen geweihten Hallen ziemte sich das nicht. Da unterschied sich der Tempeltrakt einer militärischen Kommandostation in keiner Weise von den Gotteshäusern, die es auf allen Kridan-Planeten gab.
     
    *
     
    Wenig später erreichte Falran-Gor die Kommandozentrale der FÜNFTEN STIMME DES IMPERIUMS.
    Die diensthabenden Tanjaj nahmen augenblicklich Haltung an, als der Stationskommandant und damit in Abwesenheit des Mar-Tanjaj Befehlshaber des neu eroberten Systems, das Teganay genannt wurde und die Katalogbezeichnung 10677 trug, den Raum betrat.
    Der Mar-Tanjaj hatte bereits vor mehreren Kridania-Wochen das Teganay-System mit seinem Flaggschiff verlassen und war nach Kridania zurückgekehrt. Schließlich bestand die Aufgabe des Oberbefehlshabers in der Koordination sämtlicher Tanjaj-Verbände, die sich momentan an einer viele Lichtjahre durchmessenden Front System für System vorkämpften.
    Dabei war deutlich erkennbar, dass die Raumflotte des Imperiums langsam aber sicher auf dem Vormarsch war und es nur eine Frage der Zeit sein konnte, wann das von den ungläubigen Menschen besiedelte Gebiet einverleibt werden konnte.
    Der Vorstoß nach Teganay war dabei nur der berühmte Spritzer Frischblut auf einem Hsirr-Käfer-Menü gewesen. Wahrscheinlich konnte der Krieg gegen die Solaren Welten dadurch erheblich verkürzt und ihre Zentralwelt viel schneller in Gefahr gebracht werden, als dies ursprünglich für möglich gehalten worden war.
    Und danach? , fragte sich Falran-Gor.
    Er kannte die Antwort.
    Für das Heilige Imperium gab es keine Grenzen.
    Die Ausdehnung des Wahren Glaubens musste so lange weitergehen, bis der Zustand des Raisa-Tarishgar hergestellt war. Ein Stadium, in dem das Universum von Gläubigen beherrscht wurde und das Zeitalter der Heiligen Ordnung die Epoche des Heiligen Imperiums ablösen würde. Irgendwann, in einer unsagbar fernen Zukunft, die sich kein heute lebender Kridan auch nur vorzustellen vermochte.
    Oberst Gar-Min, der Stellvertreter Falran-Gors, sprach den Stationskommandanten an. »Es kam zu einer ernsten Störung im Bereich des Fusionsmeilers 2. Der Kontrollraum war für Minuten von der Kommunikation abgeschnitten, es gab eine bedenkliche Temperaturentwicklung innerhalb des Meilers und außerdem überhöhte Strahlenwerte.«
    »Wurde die Ursache ermittelt?«, fragte Falran-Gor.
    »Die Ursache für die überhöhten Strahlungs- und Temperaturwerte war ein verstopftes Ableitungsrohr für Kühlgase. Es wurde inzwischen überbrückt. Die Ursache für die vorübergehende Kommunikationsstörung im Meilerbereich ist noch nicht ermittelt. Unsere Spezialisten arbeiten daran.«
    Falran-Gor öffnete seinen Schnabel sehr weit, was als ein Zeichen für intensives Nachdenken gewertet werden konnte. Dabei strich er sich mit der Kralle des Stichfingers – kein Kridan wäre auf den Gedanken gekommen, ihn »Zeigefinger« zu nennen – an der Unterseite des Schnabels entlang, wodurch ein ähnlich schabendes Geräusch entstand, als wenn er beide Schnabelhälften gegeneinander rieb. Allerdings war das jetzt entstehende Geräusch in einem deutlich höheren Frequenzbereich angesiedelt und ein Privileg des höheren Ranges. Kein niederrangiger Tanjaj hätte dies in Gegenwart eines höherrangigen getan. Dementsprechend galt diese Geste durchaus als ein Zeichen, das deutlich machte, wer das Sagen hatte.
    Falran-Gor hatte diese Geste zunächst vollkommen unbewusst vollführt.
    Warum habe ich es nötig, meine Autorität, die mir durch Rang und Amt verliehen ist, gerade in Gegenwart von Gar-Min derart zu unterstreichen? , fragte sich der Kommandant der FÜNFTEN STIMME DES IMPERIUMS.
    Insgeheim kannte er die Antwort auf diese Frage natürlich. Vom ersten Augenblick an, da dieser relativ junge Offizier im Rang eines Obersten auf die FÜNFTE STIMME versetzt worden war, hatte Falran-Gor die unterschwellige Rivalität gespürt, die Gar-Min ihm gegenüber zu empfinden schien. Er wartet nur darauf, dass ich einen Fehler mache und dafür zur Rechenschaft gezogen werde, sodass er dieses Kommando übernehmen kann. Aber da wirst du dich noch ein wenig gedulden müssen, Gar-Min … Ich habe keinesfalls vor, mich so einfach von meinem Platz verdrängen zu lassen … Auch wenn du von noch so hoher Ebene aus protegiert zu werden scheinst.
    Gar-Mins Raubvogelaugen, die wie bei allen Kridan weit
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