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Sternenfaust - 013 - Schlacht um die Wega

Sternenfaust - 013 - Schlacht um die Wega

Titel: Sternenfaust - 013 - Schlacht um die Wega
Autoren: Alfred Bekker
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wurden. ZWEITE STIMME DES IMPERIUMS war im Zuge des Krieges, der seinerzeit zur Eroberung der Damrion-Exklave geführt hatte, bei Kämpfen zerstört worden.
    Falran-Gor schritt durch das Säulenportal, das zu den typischen Details aller Kridan-Tempel gehörte. Auf der glatten, mamorähnlichen Oberfläche der Säulen liefen Filmprojektionen von der Inthronisierung des neuen Raisa, dem Stellvertreter Gottes und nominellem Herrscher des Heiligen Imperiums der Kridan.
    Die eigentliche Macht ging natürlich nach wie vor vom militärischen Oberkommando der Tanjaj – das bedeutete Gotteskrieger – sowie der Führung der Priesterschaft aus.
    Falran-Gors Blick blieb kurz an dem bewegten Abbild des neuen Raisa hängen. Ein kleines Kridan-Küken, gerade seinen Eierschalen entschlüpft, aber mit dem ausgezeichnet, was unsere Priester die spirituellen Zeichen nennen …
    Welche Verantwortung, welch geballter Erwartungsdruck lastete nun auf diesem kleinen Wesen, dessen spirituelle Begabung eine so gewaltige Bürde darstellte, dass Falran-Gor um keinen Preis des Imperiums mit ihm hätte tauschen wollen. Und das, obwohl ein Raisa durch die Einnahme heiliger Drogen eine erheblich größere Lebenserwartung besaß, als ein gewöhnlicher Kridan. Aber was war das für ein Leben?
    Es gehört noch viel weniger dir selbst, als es bei uns einfachen Soldaten Gottes der Fall ist , überlegte Falran-Gor.
    Einige Augenblicke noch sah er wie gebannt auf dieses Vogelkind, das bislang kaum in der Lage war, seinen im Verhältnis zum Körper noch überdimensionierten Kopf aus eigener Kraft zu heben.
    Das Universum in den Krallen eines Kükens – ist das nicht ein Bild von fast poetischer Tiefe?
    Falran-Gor schritt weiter in den Tempel hinein, um seine Gebete der inneren Reinigung vorzunehmen. Einige andere Betende waren auch dort und verharrten in leicht gebeugter Haltung.
    »Tanjaj sind wir, Krieger des Heiligen Krieges, geführt vom Raisa«, so beteten sie. »Wir glauben an die Erwählung des Kridan-Volkes durch Gott; wir sind Gottes Volk und als solches einzigartig unter allen Intelligenzen des Kosmos. Wir schwören, die Geschöpfe des Chaos zu vertreiben oder in die Heilige Ordnung zu zwingen und dafür unsere ganze Kraft und unser Leben einzusetzen, auf das der Tag komme, an dem der Wille Gottes geschehe in der Gesamtheit der Raumzeit.«
    Falran-Gor murmelte diese Worte mit.
    Jedem Tanjaj war es vorgeschrieben, an den rituellen Reinigungen und Gebeten teilzunehmen, denn der Kampf gegen die Ungläubigen war eine heilige Handlung, die entweiht wurde, wenn sie von Kridan mit unreinen Gedanken oder Zweiflern durchgeführt wurde.
    Oder gar Ketzern, wie sie gerüchteweise jüngst in der Damrion-Exklave aufgetaucht waren. Dort sollte angeblich ein Prediger leben, der von sich behauptete, der nach den Legenden erwartete Friedensbringer zu sein. Ein Kridan, der sich Satren-Nor nannte und verkündete, dass es keineswegs Gottes Wille sei, dass das Volk der Kridan für alle Zeiten den Heiligen Krieg in die Weiten des Universums trug.
    Auch Falran-Gor hatte sich an den Frieden gewöhnt, und anfangs hatte er sich selbst dabei ertappt, wie sehr es ihm widerstrebte, erneut in den Krieg zu ziehen.
    Es ist eine Frage der inneren Disziplin, ob man einer mentalen Schwäche nachgibt und zulässt, dass aus der spirituellen Krise des Einzelnen ein Kollaps des Imperiums und seiner Tanjaj-Flotte wird! , erinnerte sich Falran-Gor an einen Lehrsatz der Priesterschaft.
    Das war es letztlich, was Falran-Gor an einem geweihten Ort wie diesem suchte.
    Innere Ruhe.
    Spirituellen Kontakt zu seinem Gott.
    Die Gewissheit, das Richtige zu tun.
    Gott allein war die maßgebliche Instanz. Das galt für den einfachen Rekruten ebenso wie den Oberbefehlshaber der Gotteskrieger, der die Ehrenbezeichnung Mar-Tanjaj trug.
    Ein in Falran-Gors Gehörgang eingesetzter Funkmelder gab ein Signal von sich, das ihn aus seiner inneren Versenkung herausriss.
    Eine Stimme ertönte. »General, ein Zwischenfall der Klasse 3 erfordert Ihre Anwesenheit in der Zentrale.«
    Durch willentliche Bewegung eines in den Gehörgang hineinreichenden Muskelstranges wurde ein Bestätigungssignal ausgelöst und an die Zentrale gesandt, ohne dass einer der anderen Gläubigen dadurch gestört wurde.
    Der kommandierende General der FÜNFTEN STIMME DES IMPERIUMS schritt auf seinen nach hinten gebogenen Vogelbeinen durch die Haupthalle des Tempels und unterdrückte ein geräuschvolles Aneinanderreihen der oberen und
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