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Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Titel: Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde
Autoren: Alfred Bekker
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retten.
    »Wirklich?« Dana ging zum Getränkeautomaten, zog sich ihren Kaffee und kehrte zu den beiden Männern zurück.
    »Lieutenant Stein äußerte sich beeindruckt darüber, wie Sie dem anmaßenden Auftreten des Botschafters entgegengetreten sind.«
    Danas Blick traf sich für einen kurzen Moment mit dem des Ortungs- und Kommunikationsoffiziers. Sei ehrlich, der könnte sonst was zu dir sagen und du würdest es ihm nicht übel nehmen! , durchzuckte es sie. »Manchmal muss eben auch ein Eisbiest seine Krallen zeigen.«
    Ein Summton ertönte und rettete den Lieutenant davor, auf diese Bemerkung einzugehen.
    Er stammte von Steins Armbandkommunikator.
    »Lieutenant Stein«, meldete sich der Erste Offizier, »Fähnrich Jamil hat ein Problem mit der Kalibrierung des Programms, dass die Daten der Passiv-Ortung verarbeitet. Bitte melden Sie sich auf der Brücke.«
    »Bin schon unterwegs«, versprach Stein. Er wandte sich an den Captain. »Bitte entschuldigen Sie, Ma’am.«
    »Natürlich, Lieutenant.«
    Stein verließ den Raum, die Tür schloss sich selbsttätig hinter ihm.
    Bruder William konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Ich glaube, er wird Mister Tong auf ewig dankbar dafür sein, dass er ihn vor seinem Captain gerettet hat!«, sagte er schmunzelnd.
    Dana musste ebenfalls grinsen.
    Sie nippte an ihrem Kaffee. »Schon gut, Bruder William.«
    »Ich hoffe Sie tragen ihm nichts nach …«
    »Wo denken Sie hin? Ich bin weder nachtragend noch empfindlich.«
    »Dann ist es ja gut. Als Captain werden sie offiziell natürlich niemals davon erfahren. Und ich habe natürlich auch nichts gesagt …« William blickte sie abwartend an.
    Frost nickte.
    »Das ›Eisbiest‹ ist für die Mitglieder Ihrer Crew inzwischen kein Spitzname mehr, sondern vielmehr ein Ehrenname.«
    »Ehrennahme?« Dana hob skeptisch die Augenbrauen.
    »Sie wissen schon: Sie mag ein Eisbiest sein, aber sie ist unser Eisbiest.«
    »Aha …«, war Danas nicht sehr schlagfertiger Kommentar.
    »Das gilt übrigens besonders für Lieutenant Stein. Wissen Sie, ich kenne ihn schon länger. Wir sind zur selben Zeit auf die STERNENFAUST gekommen, damals noch unter Captain Leslie …«
    »Ich verstehe.«
    »Ich habe ihn erst für einen langweiligen Typ gehalten, dessen Gedanken einzig der Optimierung von Systemen zur Verarbeitung von Orter-Daten gelten.«
    »Aber das entspricht nicht der Wahrheit, wie ich annehme.«
    Ein verhaltenes, fast schüchternes Lächeln umspielte Bruder Williams Lippen. »Ganz und gar nicht. Wussten Sie zum Beispiel, dass er jahrelang Titelverteidiger der marsianischen Amateur-Meisterschaften im Kendo gewesen ist?«
    Dana hob erstaunt die Augenbrauen, während William den Rest seines Syntho-Drinks leerte. Sie selbst war in der japanischen Fechtkunst Jahrgangs-Meisterin an der Akademie gewesen.
    Was soll das? , fragte sich Captain Frost. Macht er nur Small-Talk, oder will er mir irgendetwas durch die Blume mitteilen?
    »Davon steht nichts in den Akten«, erklärte sie zurückhaltend.
    Bruder William zuckte die Achseln. »Seit er eine Freundin hat, bleibt ihm von seinem Heimaturlaub auf dem Mars wohl nicht mehr genug übrig, um sich an Wettkämpfen zu beteiligen.«
    Dana horchte auf. »Lieutenant Stein hat eine Freundin?«
     
    *
     
    »Austritt aus dem Bergstrom-Kontinuum in zehn Sekunden«, meldete Lieutenant John Santos, der Ruderoffizier an Bord der STERNENFAUST. »Impulstriebwerke befinden sich im Wartestatus um eventuell notwendige Korrekturmanöver ausführen zu können.«
    »Geschwindigkeit?«, fragte Dana Frost, deren fein geschnittenes Gesicht eine gewisse Anspannung verriet.
    »Wir sind jetzt bei 42 Prozent Lichtgeschwindigkeit, sinkend«, sagte Santos.
    Dana hielt es nicht länger in ihrem Kommandantensitz. Sie erhob sich. Ihr Blick glitt hinüber zu Robert Mutawesi, dem Waffenoffizier.
    »Plasma-Schirm?«, fragte sie knapp.
    »In Bereitschaft. Er wird zeitgleich mit unserem Übertritt in den Normalraum aktiviert.«
    »Austritt aus dem Bergstrom-Kontinuum erfolgt … jetzt!«, meldete Santos. »Ich leite Kurskorrektur ein.«
    »Plasma-Schirm ist aktiviert«, fügte Mutawesi hinzu. »Volle Gefechtsbereitschaft hergestellt.«
    Frost blickte auf die Sterne, die auf dem Panoramaschirm funkelten. Einer von ihnen war deutlich größer als die anderen und bildete eine leuchtende Feuerkugel. Das war die Sonne Tardelli – betrachtet von der Randregion ihres Planetensystems aus.
    Ein Rumoren durchfuhr die STERNENFAUST. Der Boden
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