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Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Titel: Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde
Autoren: Alfred Bekker
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sehr ernst war.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe, Sir«, entgegnete Dana. Ihre Stimme klirrte wie Eis.
    »In der Zielregion operieren genügend Raumschiffe der Fash’rar. Gemessen an unseren technischen Standards mögen sie primitiv erscheinen, aber sie verfügen zweifellos über verhältnismäßig gute Ortungssysteme. Schon das Logbuch der ABT TARDELLI erwähnt, dass die geringen Strahlungsemissionen des Forschungsschiffs die Fischabkömmlinge zunächst an eine Tarnung denken ließ. Sie vermuteten daher, dass ein Angriff gegen sie bevorstünde …«
    Frost wandte sich an Bruder William. »Ist Ihnen etwas darüber bekannt?«
    Der Christophorer räusperte sich verlegen. »Ja, Captain. Bei der ersten Begegnung haben die Fash’rar sogar versucht, die ABT TARDELLI anzugreifen.«
    »Es dürfte den Kommandanten einiges an Überredungskunst gekostet haben, sie dazu zu bewegen, den Beschuss mit atomaren Lenkwaffen einzustellen …«, warf der Botschafter ein.
    »Mit Verlaub, Sir: Soweit ich mich in dieser Sache kundig gemacht habe, ist die erste friedliche Begegnung zwischen Menschen und Fash’rar wohl dem Umstand zu verdanken, dass sich die Waffen der Fischabkömmlinge als recht harmlos herausstellten.«
    Paljanov biss sich auf die Lippe und hob die Augenbrauen. »Wie auch immer, Captain. Wir haben es mit sehr empfindlichen Gesprächspartnern zu tun, die wir nicht verärgern dürfen …«
    Dana Frosts Augen wurden schmal. »Ganz richtig. Doch welche Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind, wenn wir das Tardelli-System erreichen, entscheide ganz allein ich, Mister Paljanov. Das Star Corps hat ein Schiff verloren – wir sollten ein zweites nicht unnötig gefährden.«
     
    *
     
    Die Zeit bis zum Erreichen des Zielsystems verlief relativ ereignislos. Etwas länger als einen irdischen Standard-Tag verbrachte die STERNENFAUST im so genannten Bergstrom-Raum, durch den ein überlichtschneller Flug möglich war. Während dieser Phase der Mission gab es an Bord fast ausschließlich Routineaufgaben zu erledigen.
    Dana hatte daher das Kommando an den Ersten Offizier übergeben, um sich für ein paar Stunden zurückziehen zu können. Die kommenden Ereignisse würden jede Menge Kraft fordern und da war es gut, Energien zu sammeln und etwas Schlaf zu bekommen.
    Dies galt natürlich auch für die anderen Stammoffiziere der Brücke, die immer wieder für einige Zeit durch Fähnriche abgelöst wurden.
    Sie hatte ihren Ersten Offizier darüber hinaus gebeten, ihr sofort zu melden, falls es Botschafter Paljanov einfiel, sich in Belange der Schiffsführung einzumischen.
    Doch Dana fand keinen Schlaf. Immer wieder hatte sie sich nur unruhig hin und her gewälzt.
    Schließlich hatte sie es aufgegeben.
    Sie ging in Richtung des Casinos. Was sie jetzt brauchte, war ein Kaffee.
    Inzwischen hatte es an Bord längst die Runde gemacht, was für einen ausgesprochen exzentrischen Geschmack der neue Captain in dieser Hinsicht besaß. Kaffee war nur noch bei ein paar eingeschworenen Kennern, Nostalgikern oder Hinterwäldlern aus bestimmten Subregionen auf der Erde bekannt. Aber Dana zog ihn jedem noch so raffinierten Syntho-Drink vor.
    Für das Echte gibt es eben keinen Ersatz , dachte sie.
    Dana hörte Stimmen, als sie den Aufenthaltsraum betrat.
    »Das Eisbiest hat …«
    Es herrschte augenblicklich Stille, sobald der Captain bemerkt worden war. Nur zwei Personen befanden sich im Raum – Bruder William und Ortungsoffizier Lieutenant David Stein.
    Beide Männer blickten Dana wie entgeistert an.
    Dana war eine Sekunde lang wie konsterniert. Dass dich die anderen Eisbiest nennen, ist nichts Neues! , durchzuckte es sie.
    Schließlich lag ein Wortspiel mit Danas Nachnahmen mehr als nahe. Aber es traf sie sehr, dass ausgerechnet Stein diesen Spitznamen benutzt hatte, der sie schon seit ihrer Schul- und Akademieausbildung begleitete.
    Jetzt fang nicht an, dich zu fragen, ob Stein dich tatsächlich so sieht! , befahl sie sich.
    Dennoch hoffte sie verzweifelt, dass sich der Spitzname auf ihren Nachnamen bezog, nicht auf ihren Charakter. Denn wenn er das so sah …
    Dana brach den Gedankengang ab, bevor er zu weit ging.
    »Ma’am«, stotterte Stein, dem die Situation wohl ziemlich peinlich war. Jedenfalls lief das Gesicht des blonden, groß gewachsenen Ortungsoffiziers rot an.
    »Wir haben uns gerade über Sie unterhalten, Ma’am«, versuchte Bruder William mit seiner einfühlsamen, diplomatischen Art die Situation zu
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