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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen
Autoren: James P. Hogan
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Hunt und die anderen stolperten in ihrer Hast beinahe übereinander, das Terminal auf der anderen Seite des Raums zu erreichen, das sie mit dem thurischen Schiff auf Uttan verband.
    Danchekker, Calazar und die anderen vergaßen die Unterhaltung, die sie vor einigen Augenblicken geführt hatten, und starrten erstaunt auf die Schirme. Hunt brachte vor Aufregung fast keinen Satz heraus, als er den Schirm erreichte. »Wir haben sie gefunden! ZORAC hat sie aufgespürt. Wir wissen, wohin sie geflogen sind. Es ist unglaublich!«
    Danchekker blinzelte ihn an. »Vic, was reden Sie denn da zusammen? Jetzt beruhigen Sie sich erst einmal, und dann sagen Sie das, was Sie sagen wollen.«
    Hunt riß sich mühsam zusammen. »Die fünf jevlenesischen Schiffe. Wir wissen jetzt, was mit ihnen passiert ist.«
    Er machte eine kurze Pause, um wieder zu Atem zu kommen, und wandte dann den Kopf, um die Leute hinter ihm zum Terminal zu rufen, das sie mit der Shapieron verband.
    »ZORAC, würdest du bitte dieses Bild an VISAR weitergeben. Er soll es auf Uttan zeigen.« In dem Schiff, in dem Danchekker sich befand, erschien das letzte Bild, das die Sonde von den jevlenesischen Schiffen zurückgeschickt hatte, bevor der Tunnel zusammengebrochen war. »Haben Sie es?« fragte Hunt.
    Danchekker nickte. »Ja. Was ist damit?«
    »Der Fleck in der rechten oberen Ecke ist ein Planet«, sagte Hunt. »Wir haben ZORAC gefragt, ob er diesen Teil des Bildes irgendwie aufbessern und vergrößern kann, damit wir ihn uns genauer anschauen können. Er hat das getan. Wir wissen, welcher Planet das ist.«

    »Und?« fragte Danchekker verwirrt nach ein oder zwei Sekunden. »Wo ist er denn?«
    »Sie hätten besser fragen sollen, wann? « antwortete Hunt.
    Danchekker runzelte die Stirn und sah sich um, aber nach dem Gesichtsausdruck der anderen zu urteilen, verstanden diese genausowenig wie er. »Vic, wovon reden Sie eigentlich?«
    »VISAR, zeig es ihnen«, antwortete Hunt.
    Der Fleck vergrößerte sich augenblicklich, so daß er als Scheibe das ganze Bild einnahm. Es war eine Welt, die vor dem Hintergrund der Sterne hell leuchtete und Wolkenfor-mationen und Meere zeigte. Die Vergrößerung war nicht scharf, aber die Umrisse der Kontinente auf der Oberfläche waren deutlich zu erkennen. Calazar und Showm erstarrten.
    Den Bruchteil einer Sekunde später wurde Danchekker klar, warum.
    Das Bild vor ihm zeigte nichts Unbekanntes. Er hatte wie Hunt jede Insel, jede Meerenge, jeden Fluß und den Küstenverlauf zwischen den beiden riesigen Polkappen dieses Planeten schon oft untersucht – in Houston, während der Entdeckung der Lunarier vor zwei Jahren. Er wandte seinen Blick ab. Calazar und Showm starrten noch immer in sprachlosem Staunen, und nun riß auch Caldwell ungläubig die Augen auf. Danchekker drehte langsam den Kopf, um noch einmal ihrem Blick zu folgen. Er war immer noch da. Er hatte es sich nicht eingebildet.
    Der Planet war Minerva.

    40
    Niemand konnte mit Sicherheit sagen, was sich genau in den letzten Sekunden abgespielt hatte, in denen VISAR
    und der Projektor auf Uttan um das gleiche Stückchen von Raum/Zeit gekämpft hatten, das Lichtjahre weit entfernt war, und viele glaubten, daß das auch nie jemand herausbekommen würde. Hunt aber sah sich endlich gezwungen zuzugeben, daß Paul Shelling mit der Hypothese recht gehabt hatte, die von ihm an jenem Tag in Houston vorgetra-gen worden war, als sich Karen Heller und Norman Pacey zu einem Gespräch mit Caldwell getroffen hatten: daß die ganymedischen physikalischen Gleichungen, die die Möglichkeit eines direkten Transfers von einem Punkt zum anderen im Raum beschrieben, auch einen Transfer durch die Zeit zuließen. Oder beides, denn irgendwie waren die fünf jevlenesischen Schiffe viele Lichtjahre durch den Raum und Zehntausende von Jahren zurück in die Zeit geschleudert worden und im irdischen Sonnensystem aufgetaucht, als Minerva noch existierte. Den ganymedischen Wissenschaftlern gelang es sogar, durch genaue Vermessung der Sterne im Hintergrund den Zeitpunkt mit einem hohen Ge-nauigkeitsgrad festzustellen. Es erwies sich, daß die Jevleneser ungefähr zweihundert Jahre vor dem letzten Krieg auf Minerva aufgetaucht waren.
    Damit war natürlich auch erklärt, woher die Superrasse von Lambiern stammte, die anscheinend über Nacht aufgetaucht war und eine Technologie besaß, die viel weiter fortgeschritten war als alles andere, was es vorher auf diesem Planeten gegeben hatte. Außerdem war damit
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