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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen
Autoren: James P. Hogan
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Geräte auch dazu benutzt werden, um etwas anderes als ein Sternensystem einzuschließen?«
    »Kaum«, antwortete Calazar. Nach kurzer Zeit fügte er noch hinzu: »Nun, wahrscheinlich könnten sie auch dazu benutzt werden, um etwas anderes von vergleichbarer Grö-
    ße einzuschließen – natürlich auch etwas Kleineres.«
    »Mmmm...« Caldwell versank wieder in Gedanken.
    Heller zuckte die Achseln und hob ihre Hände an.
    »Wenn sie nicht vorhatten, das irdische Sonnensystem ein-

    zuschließen, dann vielleicht ein anderes...« Ihre Stimme erstarb, als ihr die Antwort plötzlich so klar wurde wie allen anderen im Raum.
    Calazar und Showm starrten sich einige Sekunden lang sprachlos an. »Uns?« brachte Calazar endlich mit erstickter Stimme heraus. » Die Thurier? Wollten sie etwa das Gigastern-System einschließen?« Showm hob eine Hand an die Stirn und schüttelte in der Anstrengung den Kopf, die Im-plikationen des eben Gesagten aufzunehmen. Caldwell und Heller standen da wie vom Donner gerührt.
    Langsam nahm die ganze Angelegenheit in Danchekkers Kopf Formen an. »Ja!« rief er. Er trat vor in die Mitte der Gruppe, blieb noch einen Moment wortlos stehen, um seine Gedanken zu ordnen, und begann dann, energisch mit dem Kopf zu nicken. »Ja!« sagte er noch einmal. »Das ist ganz sicher die einzige plausible Erklärung.« Er sah die anderen nacheinander aufgeregt an, als erwartete er, daß sie ihm sofort beipflichten würden. Sie starrten ihn verständnislos an. Keiner wußte, wovon er sprach. Er wartete noch einen Moment, bis er es endlich erklärte. »Ich habe die Vorstellung nie ganz akzeptieren können, daß sich diese überstei-gerte Rivalität zwischen Lambiern und Ceriern so lange bei den Jevlenesern halten konnte, besonders da sie doch dem ganymedischen Einfluß ausgesetzt waren. Ist Ihnen das nie merkwürdig vorgekommen? Hat niemand von Ihnen jemals das Gefühl gehabt, dahinter müsse noch mehr stecken?« Er sah die anderen wieder fragend an.
    Nach einigen Sekunden sagte Caldwell: »Ich glaube nicht, Chris. Warum? Worauf wollen Sie hinaus?«
    Danchekker befeuchtete seine Lippen. »Sie werden mir zustimmen, daß es ein interessanter Gedanke ist: Es hat eine Instanz gegeben, die immer hinter allem stand und permanent und unverändert blieb, während die Generationen von Jevlenesern kamen und gingen.«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. Dann starrte ihn Heller an und schnappte nach Luft. »JEVEX? Wollen Sie damit sagen, daß der Computer hinter der ganzen Sache gesteckt hat?«
    Danchekker nickte hastig. »JEVEX ist vor sehr langer Zeit erbaut worden. Es ist völlig unvorstellbar, daß seine Konstruktion und Programmierung im Kern nicht als eine Art treibenden Instinkt die Gnadenlosigkeit und Ambitio-nen seiner Konstrukteure – der Nachkommen der ursprünglichen Lambier – enthalten hat, meinen Sie nicht auch? Könnte er dann nicht zur Realisierung dieser Ambi-tionen die jevlenesische Elite als Instrument benutzt haben?
    Wenn das aber der Fall war, so mußten für ihn die Beschränkungen, die ihm von den Thuriern auferlegt wurden, ein ernsthaftes Hindernis darstellen.«
    Caldwell begann langsam zu nicken. »Irgendwie mußte er die Thurier aus dem Weg räumen«, stimmte er zu.
    »Genau«, sagte Danchekker. »Allerdings nicht zu schnell. Da gab es noch eine Menge, was er von ihnen lernen wollte. Und wirklich schlau war das Ende angelegt.
    Der eigene Erfindergeist und die Technologie der Thurier sollten den Jevlenesern die Mittel liefern, um sie loszuwer-den. Wenn dann die Jevleneser die gestohlene ganymedische Technologie auf ihrer Seite und JEVEX als Führer gehabt hätten, wäre die Galaxis ihnen ausgeliefert gewesen.
    Denken Sie einmal an all die Welten, die sich noch entwik-keln – und auf der anderen Seite eine Technologie, mit deren Hilfe Lichtjahre in Sekunden zu überbrücken sind. Sie wären die Herren des gesamten erforschten Weltraums geworden und hätten ihr Reich grenzenlos ausdehnen können.
    Ihr einziger potentieller Gegner wäre sicher in einem Gra-vitationsgefängnis eingesperrt gewesen, aus dem nichts herausgelangt.« Danchekker packte seine Jackettaufschläge und sah sich die verblüfften Gesichter um ihn herum an.
    »Also jetzt wissen wir endlich, was hinter all dem gestanden hat – ein langfristiger Plan, an dem sie wahrscheinlich schon seit Minerva gearbeitet haben. Und wie nahe waren sie dem Erfolg!«
    »Die Waffen auf Uttan...« sagte Calazar zögernd. Er bemühte sich
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