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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Autoren: Stan Wolf
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Ausgräbern unterhalten. Sie zeigten ihm auch ein paar Knochen, Pfeilspitzen und einen Bronzedolch. Anhand dieser Funde konnte aber kaum jemand wirklich annehmen, dass es sich dabei um Relikte der Kambyses-Armee handelte.
    Sie fuhren weiter, Abdullah, der Fahrer, wollte Wolf und Linda, welche schon über zwei Stunden kaum mehr etwas gesprochen hatten, aufheitern und lenkte den Toyota eine hohe Sanddüne hinauf. Oben angekommen, rief er den beiden »Attention!« zu und ließ den Wagen nach vorne über den Dünenrand kippen. Linda stieß, wie erwartet, einen kurzen Schrei aus, was Abdullah aber nur als Ansporn zu weiteren Eskapaden auffasste. Er musste, obwohl es sehr steil an der Rückseite der Düne bergab ging, trotzdem ordentlich Gas geben, um den Wagen im immer tiefer werdenden Sand in der Spur zu halten. Unten angekommen, rief der Fahrer ein lautes »Hamdullilah«, was so viel wie »Gott sei Dank« bedeutete. Wolf wusste, Linda hätte diesem Abdullah am liebsten die Augen ausgekratzt. Sie hatte absolut nichts übrig für riskante Fahrmanöver, noch dazu Hunderte Kilometer im Nirgendwo der Großen Sandsee.
    »Stell dir vor, was passiert, wenn der Wagen umkippt. Wir drei könnten das schwere Vehikel sicher niemals aufstellen. Der Kameltreiber soll seine Späßchen mit anderen Leuten machen, nicht mit uns!«
    »Nimm das nicht so tragisch«, wollte Wolf die aufgebrachte Linda beruhigen, »schließlich haben wir ein Satellitentelefon dabei.« »Und du meinst, wir brauchen nur anzurufen und dann kommt ein Helikopter von der ägyptischen Polizei und stellt den Wagen wieder auf?«
    Abdullah, dem mittlerweile auch klar geworden war, dass seine Fahrkünste bei Linda wenig Gefallen fanden, lenkte den Wagen nach der nächsten Düne wieder auf die Piste zurück. »Siehst du, jetzt sind wir wieder auf der Straße. Bist du nun zufrieden?«
    »Was heißt hier Straße? Nur weil hier ein paar Reifenspuren zu sehen sind? Ich habe gelesen, dass sich solche Abdrücke oft hundert Jahre lang im Wüstensand halten. Vielleicht fahren wir ohnehin schon in eine falsche Richtung.«
    »Hab keine Angst, ich werde jetzt in Ruhe mit dem GPS-Gerät die Route auf der Landkarte vergleichen. Außerdem glaube ich, dass Abdullah diese Strecke schon öfters gefahren ist.«
    Als Wolf kurze Zeit später Linda davon überzeugen konnte, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden, wurde auch ihre Laune wieder merklich besser.
    Nach einer langen Fahrt erreichten sie am Ende des Tages ihr Hotel in der Oase Baharia. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wartete Abdullah bereits mit einem breiten Grinsen im Gesicht. »Today not dangerous, very good road to Farafra«, brachte er in stockendem Englisch hervor. »Weshalb fahren wir jetzt wieder mit dem harten Allradfahrzeug, Abdullah sagt ja, das wäre eine gute Straße?«, wunderte sich Linda.
    »Ja, die Straße nach Farafra ist schon asphaltiert, aber ich wollte in der Weißen Wüste noch ein paar schöne Aufnahmen machen. Dort hinein kann man aber nur mit einem Geländewagen fahren«, antwortete Wolf.
    »Was? Und wegen ein paar Fotos fahren wir jetzt die Strecke Baharia–Farafra und zurück mit diesem harten, unbequemen Untersatz?« Lindas Blick war bei diesen Worten nicht mehr als freundlich zu bezeichnen.
    »Dann kann’s ja losgehen!«, rief Wolf und half Linda beim Einsteigen in den Wagen.
    Trotz der härteren Federung des Toyota wurde es eine wunderschöne Fahrt. Sie konnten die Kristallberge sehen, fuhren durch die »Schwarze Wüste« und erreichten zu Mittag bereits die Ausläufer der »Weißen Wüste« mit ihren unzähligen, bizarren Kalksteingebilden.
    Wolf bedeutete dem Fahrer, dass er stehen bleiben sollte, und sagte dann: »Now turn to the left, direct into the white desert.« Abdullah tat, was Wolf von ihm verlangte, und nachdem sie einen Abstecher von zwanzig Kilometern in den schönsten Teil der Weißen Wüste gemacht hatten, konnte Wolf nach Herzenslust fotografieren. Diese weißen, pilzförmigen Kalksteingebilde, vom Wüstenwind geformt, hatten es ihm angetan. Abdullah schlug vor, ein Feuer zu machen und Tee zu kochen, was offensichtlich bei den Touristen eine gern gesehene Attraktion war. Linda, welche diesmal peinlichst genau auf das Mitführen des Trinkwassers geachtet hatte, wollte das aber nicht.
    »Wir vergeuden damit bloß unsere Zeit, Tee trinken können wir auch in Farafra. Sehen wir zu, dass wir die Oase erreichen. Ein Gespräch mit dem Künstler Bard ist doch um einiges
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